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Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein

Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein

Titel: Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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mitteilen, daß er sie in Calimhafen erwartet«, erinnerte Oberon Pook.
    »Um sie abzuschütteln«, schlug LaValle vor. »Damit sie glauben, der Weg sei frei, bis sie hier im Hafen eintreffen.«
    »Das paßt nicht zu Artemis Entreri«, wandte Oberon ein, und Pook war mit ihm einer Meinung. »Ich habe niemals erlebt, daß der Meuchelmörder sich so offensichtlicher Tricks bedient, um in einer Auseinandersetzung zu gewinnen. Es ist Entreris größter Genuß, seinen Herausforderern von Angesicht zu Angesicht zu begegnen und sie zu vernichten.«
    Die beiden Zauberer und der Gildenvorsteher, der aufgrund seiner Fähigkeit, auf solche Rätsel angemessen zu reagieren, überlebt und es zu etwas gebracht hatte, überdachten alle Möglichkeiten. Pook interessierte sich ausschließlich für die Rückkehr seines kostbaren Anhängers. Mit ihm konnte er seine Macht um ein Zehnfaches ausdehnen und vielleicht sogar die Gunst des Paschas von Calimshan gewinnen.
    »Mir gefällt das nicht«, sagte Pook schließlich. »Ich will keine Schwierigkeiten bei der Rückkehr von diesem Halbling und meinem Anhänger.«
    Er hielt inne, um die Folgen seiner Entscheidung erst einmal abzuwägen, und dann beugte er sich über LaValles Rücken, um dichter an Oberons Bild zu kommen. »Hast du noch Kontakt zu Pinochet?« fragte er den Zauberer verschlagen.
    Oberon konnte sich denken, auf was der Gildenvorsteher hinauswollte. »Der Pirat vergißt seine Freunde nie«, antwortete er gleichmütig. »Pinochet nimmt mit mir immer Kontakt auf, wenn er einen Weg nach Baldurs Tor findet. Er erkundigt sich auch immer nach dir und hofft, daß es seinem alten Freund gutgeht.«
    »Und jetzt ist er auf den Inseln?«
    »Die Winterwaren aus Tiefwasser treffen ein«, erwiderte Oberon mit einem Kichern. »Wo sonst sollte ein erfolgreicher Pirat sein?«
    »Gut«, murmelte Pook.
    »Soll ich für Entreris Verfolger einen Empfang in die Wege leiten?« fragte Oberon eifrig, der den Reiz des Ganzen und die Gelegenheit genoß, dem Gildenvorsteher einen Dienst zu erweisen.
    »Drei Schiffe — keine Chance«, sagte Pook. »Nichts soll die Rückkehr des Halblings beeinträchtigen. Wir beide haben uns so viel zu erzählen!«
    Oberon überlegte sich die Aufgabe einen Augenblick. »Eine Schande«, bemerkte er. »Die Seekobold war so ein prächtiges Schiff.«
    Pook sagte drei kurze Wörter und gab damit eindeutig zu verstehen, daß er keinen Fehler duldete.
    »Sie war es.«

Die Last eines Königsmantels
    Der Halbling war an den Knöcheln mit einer Kette gefesselt und hing mit dem Kopf nach unten über einem großen Kessel, in dem eine kochende Flüssigkeit dampfte. Aber es war kein Wasser, sondern etwas Dunkles. Vielleicht war es rot.
    Vielleicht war es Blut.
    Die Kurbel quietschte, und der Halbling wurde einen Zentimeter weiter hinuntergelassen. Sein Gesicht war verzerrt und sein Mund aufgerissen, als wollte er schreien.
    Aber kein Schrei war zu hören. Nur das Ächzen der Kurbel und das unheilvolle Lachen eines unsichtbaren Folterknechtes.
    Der nebelhafte Anblick klärte sich, und die Kurbel wurde sichtbar, die von einer einzigen Hand, die offenbar zu niemandem gehörte, langsam in Bewegung gesetzt wurde.
    Der Abstieg wurde unterbrochen.
    Dann lachte die böse Stimme ein letztes Mal. Die Hand bewegte ruckartig die Kurbel, die sich daraufhin immer schneller drehte.
    Ein Schrei ertönte, durchdringend und schneidend, ein qualvoller Schrei — ein Todesschrei.
    * * *
    Der Schweiß brannte Bruenor in den Augen, noch bevor er sie ganz geöffnet hatte. Er wischte sich die Feuchtigkeit aus dem Gesicht, schüttelte sich und versuchte, die schrecklichen Bilder zu vertreiben und sein Denken auf seine Umgebung zu lenken.
    Er war im Efeu-Herrenhaus und lag in einem bequemen Bett in einem gemütlichen Zimmer. Die Kerzen waren fast heruntergebrannt. Sie hatten nichts genutzt, denn diese Nacht war wie viele zuvor gewesen: ein Alptraum.
    Bruenor wälzte sich herum und setzte sich auf die Bettkante. Alles war so, wie es sein sollte. Die Mithrilrüstung und der goldene Schild lagen auf einem Stuhl neben dem Schrank. Die Axt, mit der er sich den Weg aus der Duergarhöhle geschlagen hatte, lehnte neben Drizzts Krummsäbel an der Wand, und zwei Helme lagen auf dem Schrank, der verbeulte, einhörnige Helm, der den Zwerg durch die Abenteuer der vergangenen zwei Jahrhunderte begleitet hatte, und die Krone des Königs von Mithril-Halle, die mit tausend funkelnden Edelsteinen verziert war.
    Aber für

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