Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die vergessenen Welten 06 - Der ewige Traum

Die vergessenen Welten 06 - Der ewige Traum

Titel: Die vergessenen Welten 06 - Der ewige Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
Vom Netzwerk:
gehalten, aber in der Mitte war eine Seite mit einer Zwischenwand versehen, die von der Decke bis zum Boden reichte. Wulfgar wusste, dass hinter dieser Wand Gefahr lauerte, er wusste, dass es ein Teil der Falle war, die Entreri gestellt hatte und in die er blind hineingelaufen war.
    Aber er hatte keine Zeit, sich wegen seines unüberlegten Handelns zu grämen. Er stellte sich mitten im Raum auf, so dass seine Freunde ihn noch sehen konnten, und setzte die Fackel vor seinen Füßen ab. Mit beiden Händen umklammerte er Aegisfang.
    Aber als das Ungeheuer hervorstürmte, war der Barbar trotzdem so überrascht, dass er nur mit großen Augen dastehen konnte.
    Acht Schlangenköpfe waren in einem aufreizenden Tanz miteinander verwoben und bewegten sich wie die Nadeln von Frauen, die hektisch ein Kleidungsstück stricken. Wulfgar hatte in diesem Augenblick jedoch keinen Sinn für Humor, denn jedes Maul enthielt mehrere Reihen mit rasiermesserscharfen Zähnen.
    Als Catti-brie und Bruenor ihn einen Schritt zurücktaumeln sahen, wussten sie, dass er in Schwierigkeiten steckte. Zuerst dachten sie, Entreri oder eine Schar Soldaten würde ihm gegenüberstehen. Doch dann trat die Hydra über die Türschwelle.
    »Wulfgar!« schrie Catti-brie entsetzt auf und schoss einen Pfeil ab. Der silberne Blitz schlug ein tiefes Loch in den Schlangenhals, und die Hydra brüllte vor Schmerzen auf und drehte einen Kopf herum, um den Peiniger an ihrer Seite zu betrachten.
    Sieben andere Köpfe aber schnellten nach Wulfgar.
    * * *
    »Du enttäuschst mich, Dunkelelf«, fuhr Entreri fort. »Ich habe geglaubt, dass du meiner ebenbürtig seiest. All die Mühen und Risiken, die ich unternommen habe, um dich hierherzulocken, damit wir entscheiden können, welches Leben eine Lüge ist! Um dir zu beweisen, dass diese Gefühle, an denen du so hängst, keinen Platz im Herzen eines wahren Kriegers haben können. Aber jetzt sehe ich, dass meine Bemühungen umsonst waren«, klagte der Meuchelmörder. »Die Frage ist bereits entschieden, falls es jemals eine Frage war. Ich wäre jedenfalls niemals in eine solche Falle gelaufen!«
    Drizzt öffnete ein wenig ein Auge und hob den Kopf, um Entreris Blick zu begegnen. »Ich auch nicht«, stimmte er zu und befreite sich mit einem Schulterzucken von den schlaffen Fäden des toten Sonnentaus. »Ich auch nicht!«
    Die Wunde an dem Monster wurde erst sichtbar als Drizzt hervortrat. Mit einem einzigen Hieb hatte der Dunkelelf den Sonnentau getötet.
    Ein Lächeln flog über Entreris Gesicht. »Gut gemacht!« rief er und machte seine Klingen bereit. »Hervorragend!«
    »Wo ist der Halbling?« knurrte Drizzt.
    »Das hier betrifft nicht den Halbling«, erwiderte Entreri, »und auch nicht dein dummes Spielzeug, den Panther.«
    Drizzt unterdrückte schnell die Wut, die sein Gesicht verzerrte.
    »Oh, sie leben«, neckte Entreri ihn. Er hoffte, seinen Feind mit Zorn abzulenken. »Vielleicht. Vielleicht auch nicht.«
    Ungezähmte Wut bei unterlegenen Feinden hervorzurufen, war Kriegern oft sehr hilfreich, aber in einem Kampf zwischen ebenbürtigen und erfahrenen Schwertkämpfern mussten die Klingen gekreuzt und die Abwehr durfte nicht außer acht gelassen werden.
    Drizzt griff mit beiden Klingen an. Entreri lenkte sie mit seinem Säbel ab und erwiderte den Angriff mit einem Dolchstoß.
    Drizzt machte eine vollständige Kreisbewegung, um aus der Bahn des Dolches zu gelangen, und griff mit Blaues Licht an. Entreri bekam die Waffe mit seinem Säbel zu fassen, so dass sich die Klingen an den Griffen verfingen und die Gegner sich unmittelbar gegenüberstanden.
    »Hast du in Baldurs Tor mein Geschenk erhalten?« kicherte der Meuchelmörder.
    Drizzt fuhr nicht zusammen. Er dachte jetzt nicht mehr an Regis und Guenhwyvar. Sein ganzes Denken war auf Artemis Entreri gerichtet.
    Ganz allein auf Artemis Entreri.
    Der Meuchelmörder versuchte weiter, ihn aus der Reserve zu locken. »Eine Maske?« fragte er mit einem breiten Grinsen. »Setz sie auf, Dunkelelf. Gib vor, das zu sein, was du nicht bist!«
    Drizzt zog plötzlich seine Waffen und trieb Entreri nach hinten.
    Der Meuchelmörder ging mit der Bewegung mit, denn es war ihm genauso recht, die Schlacht aus einiger Entfernung weiterzuführen. Aber als er versuchte, sich zu fangen, trat er mit einem Fuß in eine glitschige Vertiefung im Tunnelboden und fiel auf die Knie.
    Drizzt war im Nu über ihm, und beide Krummsäbel surrten. Entreris Hände waren genauso schnell, und Dolch und Säbel

Weitere Kostenlose Bücher