Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die vergessenen Welten 06 - Der ewige Traum

Die vergessenen Welten 06 - Der ewige Traum

Titel: Die vergessenen Welten 06 - Der ewige Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
Vom Netzwerk:
drehten und wendeten sich in Ausweich- und Abwehrmanövern. Sein Kopf und seine Schultern bewegten sich ruckweise hin und her, und er schaffte es sogar, wieder auf die Füße zu kommen.
    Drizzt wusste, dass er seinen Vorteil verloren hatte. Noch schlimmer war, dass der Angriff ihn selbst in eine bedenkliche Lage gebracht hatte, denn er stand jetzt mit einer Schulter zu dicht an der Wand. Als Entreri sich aufrichtete, sprang Drizzt zurück.
    »So einfach?« fragte Entreri ihn, sobald sie wieder Stellung bezogen hatten. »Glaubst du etwa, dass ich mich solange nach diesem Kampf gesehnt habe, nur um bei dem ersten Schlagabtausch zu sterben?«
    »Ich denke über nichts nach, was mit Artemis Entreri zusammenhängt«, gab Drizzt zurück. »Du bist mir zu fremd, Meuchelmörder. Ich gebe nicht vor, deine Beweggründe zu verstehen, noch verspüre ich den Wunsch, sie zu erfahren.«
    »Beweggründe?« schrie Entreri. »Ich bin ein Krieger — einfach nur ein Krieger. Ich verwechsle nicht meine Bestimmung mit den Lügen von Freundlichkeit und Liebe.« Er hielt den Säbel und den Dolch vor sich hin. »Dies sind meine einzigen Freunde, und mit ihnen...«
    »Du bist nichts«, unterbrach ihn Drizzt. »Dein Leben ist eine Lüge.«
    »Eine Lüge?« schrie Entreri. »Du bist es doch, der eine Maske trägt, Dunkelelf. Du bist es, der sich verstecken muß.«
    Drizzt nahm die Worte mit einem Lächeln entgegen.
    Nur wenige Tage zuvor hätten sie ihn sicher getroffen, aber jetzt, nach den Einsichten, die er Catti-brie zu verdanken hatte, klangen sie hohl in seinen Ohren. »Du bist die Lüge, Entreri«, erwiderte er ruhig. »Du bist nichts weiter als eine geladene Armbrust, eine gefühllose Waffe, die niemals das Leben erfahren wird.« Er ging auf den Meuchelmörder zu, und an seinem Gesichtsausdruck war abzulesen, dass er entschlossen war, das zu tun, was er tun musste.
    Entreri ging mit der gleichen festen Entschlossenheit auf ihn zu.
    »Komm und stirb, Dunkelelf!« fauchte er.
    * * *
    Wulfgar wich zurück und schlug mit seinem Kriegshammer um sich, um die schwindelerregenden Angriffe der Hydra abzuwehren. Er wusste, dass er diese Kreatur, die sich unablässig bewegte, nicht lange hinhalten konnte. Er musste etwas gegen ihre Angriffswut unternehmen.
    Aber angesichts der sieben reißenden Mäuler, die in einen hypnotischen Tanz verwoben waren und einzeln oder zusammen nach vorne schnellten, hatte Wulfgar keine Zeit, einen geeigneten Angriff vorzubereiten.
    Catti-brie, die fern von den Köpfen stand, war mit ihrem Bogen erfolgreicher. Aus Angst um Wulfgar standen ihr Tränen in den Augen, aber sie hielt sie in hartnäckiger Entschlossenheit zurück. Sie wollte nicht aufgeben. Ein weiterer Pfeil landete in dem Kopf, der sich in ihre Richtung gedreht hatte, und brannte ihm ein Loch direkt zwischen die Augen. Der Kopf zitterte und fuhr ruckartig zurück, dann fiel er leblos auf den Boden.
    Die Schmerzen durch diesen Angriff schienen die Hydra für eine Sekunde zu lähmen, und der verzweifelte Barbar ließ sich diese Gelegenheit nicht entgehen. Eilig tat er einen Schritt nach vorne und schlug mit seiner ganzen Kraft Aegisfang in das Maul eines weiteren Kopfes. Der bewegte sich ruckartig zurück und fiel ebenfalls leblos auf den Boden.
    »Halte das Ungeheuer vor der Tür!« rief Bruenor. »Und bewege dich nicht ohne Ankündigung in eine andere Richtung! Das Mädchen erwischt dich sonst!«
    Falls die Hydra eine dumme Kreatur war, so verstand sie trotzdem zumindest etwas von Jagdtaktik. Sie drehte ihren Körper in so einem Winkel zu der offenen Tür, dass Wulfgar nicht mehr vorbeikommen konnte. Zwei Köpfe lagen auf dem Boden, und schon schwirrte der nächste Pfeil und dann noch einer auf die Hydra zu. Diesmal waren sie auf ihren Körper gerichtet. Wulfgar kämpfte verzweifelt, aber er hatte gerade erst die wilde Schlacht mit den Werratten hinter sich gebracht und wurde allmählich müde.
    Er verpasste, sich zu wehren, als einer der Köpfe wieder nach ihm schnellte. Kraftvolle Kiefer schlossen sich um seinen Arm und brachten ihm direkt unterhalb der Schulter eine klaffende Wunde bei.
    Die Hydra hatte vor, ihren Hals zu schütteln und den Arm des Mannes abzureißen. Das war ihre übliche Taktik, aber sie hatte es noch nie mit einem so starken Gegner wie Wulfgar zu tun gehabt. Der Barbar verzerrte vor Schmerzen das Gesicht, als er seinen Arm dicht an seine Seite drückte und die Hydra so festhielt. Mit der freien Hand ergriff er Aegisfang und stieß

Weitere Kostenlose Bücher