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Die vergessenen Welten 06 - Der ewige Traum

Die vergessenen Welten 06 - Der ewige Traum

Titel: Die vergessenen Welten 06 - Der ewige Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Angreifer direkt in die Brust und stieß das niederträchtige Wesen durch eine Wand. Der Rattenmensch hing tot mit dem Rücken in einem anderen Zimmer, während seine Beine von den Knien an in der Öffnung in der Wand zuckten und seinen Kameraden ein groteskes Bild boten.
    Die Rattenmenschen sahen sich nervös nach Unterstützung um und näherten sich nur noch zaghaft den beiden Kriegern.
    Wenn ihre Kampfmoral auch bereits am Sinken war, so verging sie ihnen einen Augenblick später völlig, als der Zwerg brüllend in das Zimmer stampfte, geführt von einer Salve silberglänzender Pfeile, die die Ratten mit unfehlbarer Genauigkeit niedermachten. Für die Werratten war es eine Wiederholung des Kampfs in der Kanalisation, wo sie in derselben Nacht bereits zwei Dutzend ihrer Kameraden verloren hatten. Sie hatten nicht mehr den Mut, allen vier Freunden zusammen entgegenzutreten, und wer fliehen konnte, floh, um dem drohenden Schicksal zu entgehen.
    Jene, die blieben, standen vor einer schweren Wahl: Hammer, Klinge, Axt oder Pfeil.
    * * *
    Pook lehnte sich auf seinem großen Stuhl zurück und beobachtete die Verwüstung durch den Tarosring. Es schmerzte den Gildenvorsteher nicht sonderlich, die Werratten sterben zu sehen — mit einigen gut angebrachten Bissen in den Straßen konnte die Versorgung mit diesen erbärmlichen Wesen bald wieder gesichert werden. Aber Pook wusste, dass die vier Helden, die sich da ihren Weg durch seine Gilde hieben und stachen, schließlich vor ihm stehen würden.
    Auch Regis, der von einem der Eunuchen am Hosenboden hochgehalten wurde, sah zu. Bei dem bloßen Anblick von Bruenor, von dem Regis geglaubt hatte, er sei in Mithril-Halle gestorben, traten ihm Tränen in den Augen. Und der Gedanke, dass seine besten Freunde die halben Welten durchreist hatten, um ihn zu befreien, und jetzt um seinetwegen so heftig kämpften, wie er es noch nie gesehen hatte, beeindruckte ihn tief. Alle waren verwundet, und Catti-brie und Drizzt waren am schlimmsten dran, aber alle sahen über ihre Schmerzen hinweg, während sie über Pooks Soldaten herfielen. Als er sie beobachtete, wie sie mit jedem Schlag und jedem Hieb mehr Feinde niedermachten, hatte er wenig Zweifel, dass sie es bis zu ihm schaffen konnten.
    Doch dann warf der Halbling einen Blick auf Pook, der ohne ein Zeichen von Besorgnis neben dem Tarosring stand, die Arme auf der Brust verschränkt hielt und mit dem Zepter mit der Perle auf seine Schulter klopfte.
    »Deinen Anhängern geht es nicht gut, Rassiter«, stellte der Gildenvorsteher fest. »Man könnte sogar von Feigheit sprechen.«
    Rassiter trat nervös von einem Fuß auf den anderen.
    »Soll das etwa heißen, dass du deinen Teil unserer Abmachung nicht einhalten kannst?« setzte Pook nach.
    »Meine Gilde kämpft in dieser Nacht gegen mächtige Feinde«, stammelte Rassiter. »Sie... wir sind noch nicht in der Lage... der Kampf ist aber noch längst nicht verloren!«
    »Vielleicht solltest du dich darum kümmern, dass es deinen Ratten besser geht«, schlug Pook ruhig vor, und Rassiter entging der befehlende und drohende Unterton keineswegs. Nach einer tiefen Verbeugung eilte er aus dem Zimmer und schlug die Tür hinter sich zu.
    Aber der Gildenvorsteher, der stets nur Forderungen stellte, konnte die Werratten für die Katastrophe nicht alleine verantwortlich machen.
    »Hervorragend«, murmelte er, als Drizzt gleichzeitig Angriffe von zwei Seiten abwehrte und die Werratten mit verschiedenen, aber dennoch geheimnisvoll miteinander verwobenen Gegenangriffen niedermachte. »Noch nie habe ich jemanden gesehen, der so anmutig seine Klinge führt.« Er hielt einen Moment inne, um darüber nachzudenken. »Vielleicht einmal.«
    Überrascht über diese Erkenntnis sah Pook zu LaValle hinüber, der beifällig nickte.
    »Entreri«, stimmte LaValle ihm zu. »Die Ähnlichkeit ist unübersehbar. Jetzt wissen wir auch, warum der Meuchelmörder diese Gruppe in den Süden gelockt hat.«
    »Um den Dunkelelfen zu bekämpfen?« überlegte Pook. »Endlich eine Herausforderung für den unvergleichlichen Mann?«
    »So hat es den Anschein.«
    »Aber wo ist er dann? Warum hat er sich noch nicht gezeigt?«
    »Vielleicht hat er das bereits«, erwiderte LaValle bitter.
    Pook dachte lange Zeit über diese Worte nach. Sie waren für ihn zu schockierend, als dass er sie glauben wollte. »Entreri geschlagen?« Er japste nach Luft. »Entreri tot?«
    Die Worte klangen für Regis wie süße Musik. Er hatte das Kräftemessen

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