Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die vergessenen Welten 06 - Der ewige Traum

Die vergessenen Welten 06 - Der ewige Traum

Titel: Die vergessenen Welten 06 - Der ewige Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
Vom Netzwerk:
sprang zur Seite und bückte sich, verschwand zwischen den aufgereihten Statuen oder hinter schweren Wandteppichen. Es waren einfach zu viele Werratten, die sich von allen Seiten an ihn heranarbeiteten, als dass er überhaupt an ein Entkommen denken konnte.
    Er passierte einen Korridor und sah eine Gruppe von drei Rattenmenschen, die auf ihn losstürmten. Erst täuschte er Entsetzen vor, sprang dann hinter die Öffnung, blieb dort abrupt stehen und drückte sich mit dem Rücken in die Ecke. Als die Rattenmenschen in den Raum stürmten, schlug Wulfgar sie mit schnellen Hieben mit Aegisfang nieder.
    Darauf ging er auf ihren Spuren durch den Korridor zurück. Er hoffte, seine anderen Verfolger auf diese Weise zu verwirren.
    Er betrat einen großen Raum mit einer hohen Decke, in dem reihenweise Stühle aufgestellt waren. Hier wurden eigens für Pook Vorführungen von Schauspielertruppen dargeboten. Ein massiver Kronleuchter mit unzähligen brennenden Kerzen hing mitten im Raum, und Marmorsäulen, in die meisterhaft berühmte Helden und exotische Ungeheuer gemeißelt waren, säumten die Wände. Aber Wulfgar hatte keine Zeit, die Einrichtung zu bewundern. Ihm fiel in dem Saal nur eines auf: eine kleine Treppe, die an einer Seite zu einem Balkon hinaufführte.
    Rattenmenschen strömten von den zahlreichen Eingängen in das Zimmer. Wulfgar sah über die Schulter in den Korridor zurück, aber auch dieser Ausweg war versperrt. Er zuckte die Achseln und lief die Stufen hinauf. Von diesem Standort aus konnte er seine Angreifer nacheinander abwehren und war nicht einer ganzen Horde auf einmal ausgesetzt.
    Zwei Werratten waren ihm auf den Fersen gefolgt, als Wulfgar aber den Treppenabsatz erreicht hatte und sich zu ihnen umdrehte, sahen sie ihren Nachteil ein. Der Barbar überragte sie sogar, wenn sie auf gleicher Höhe standen. Und jetzt, drei Stufen höher, befanden sich seine Knie in ihrer Augenhöhe.
    Für einen Angriff war ihre Position gar nicht mal so schlecht, denn die Werratten konnten nach Wulfgars ungeschützten Beinen schlagen. Aber als Aegisfang in einem gewaltigen Bogen zu ihnen herunterfuhr, waren beide Werratten nicht in der Lage, den Schwung der Waffe aufzuhalten, und auf den Stufen blieb ihnen nicht viel Platz, um ihr auszuweichen.
    Der Kriegshammer zerschmetterte den Schädel des einen Rattenmenschen mit solcher Kraft, dass sogar seine Fußknöchel gebrochen wurden. Der andere wurde unter seinem braunen Fell blaß und sprang von der Treppe zur Seite.
    Wulfgar musste fast lachen. Dann sah er, wie die Speere bereitgemacht wurden.
    Er stürmte auf den Balkon und hoffte, dass das Geländer oder die Stühle ihm Deckung geben konnten oder dass er einen anderen Ausgang fand. Die Werratten strömten in wilder Hast auf die Treppe zu.
    Wulfgar fand keine Tür. Er schüttelte den Kopf, als er erkannte, dass er in der Falle saß, und hielt Aegisfang kampfbereit vor sich.
    Dann musste er plötzlich an Drizzt denken. Was hatte der Dunkelelf ihm damals über das Glück erzählt? Dass ein wahrer Krieger immer den passenden Weg zu finden schien — den einen Weg, den zufällige Beobachter dann eine glückliche Wende nannten.
    Jetzt musste Wulfgar laut lachen. Er hatte einen Drachen getötet, indem er einen Eiszapfen, der über dessen Rücken hing, von der Decke gelöst hatte. Und diesmal fragte er sich, was ein riesiger Kronleuchter mit tausend brennenden Kerzen in einem Zimmer voller Rattenmenschen ausrichten würde.
    »Tempus!« rief er laut seinen Kriegsgott an, da er hoffte, von ihm Glück und Beistand zu erhalten — trotz allem war Drizzt schließlich nicht allwissend! Er schleuderte Aegisfang mit seiner ganzen Kraft von sich und rannte dann los.
    Aegisfang wirbelte durch den Raum mit der gleichen Zielsicherheit, die Wulfgar von ihm gewohnt war. Er schlug durch die Halterungen des Kronleuchters und riss einen großen Teil der Decke mit sich nach unten. Rattenmenschen krochen und sprangen zur Seite, als die massive Kugel aus Kristall und Flammen auf dem Boden zerbarst.
    Wulfgar, immer noch in Schwung, setzte einen Fuß auf das Balkongeländer und sprang.
    * * *
    Mit einem Knurren hob Bruenor seine Axt über den Kopf, um die Tür zu dem Gildenhaus mit einem einzigen Schlag zu zertrümmern. Aber als der Zwerg nur noch wenige Schritte von dem Gebäude entfernt war, schwirrte ein Pfeil über seine Schulter hinweg und brannte ein Loch um das Schloss herum, und die Tür sprang auf.
    Unfähig, seinen Schwung zu bremsen, schoss

Weitere Kostenlose Bücher