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Die vergessenen Welten 06 - Der ewige Traum

Die vergessenen Welten 06 - Der ewige Traum

Titel: Die vergessenen Welten 06 - Der ewige Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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dessen Spazierstock. Pook war zu überrascht, um den Zauberer daran zu hindern. Er überließ ihm den Stock und trat neugierig zurück.
    LaValle rannte zu dem Spiegel zurück. »Wir müssen seine Magie zerstören!« kreischte er und stieß den Stock in das glasartige Bild.
    Durch die Kraft des Tarosrings wurde der Holzstock in LaValles Händen zerbrochen und der Zauberer durch den Raum geschleudert. »Zerstör ihn! Zerstör ihn!« flehte er Pook mit einer Stimme an, die zu einem erbarmungswürdigen Wimmern herabgesunken war.
    »Hol mir den Halbling zurück!« entgegnete Pook, dessen größte Sorge Regis und der Statuette galt.
    »Du verstehst das nicht!« schrie LaValle. »Der Halbling hat das Zepter! Das Portal kann von der anderen Seite nicht geschlossen werden!«
    Pooks Ausdruck veränderte sich von Neugierde in Beunruhigung, als ihm bewusst wurde, was die Befürchtungen des Zauberers bedeuten konnten. »Mein lieber LaValle«, begann er ruhig, »willst du mir etwa sagen, dass wir eine offene Tür zwischen Tartarus und meinem Wohnzimmer haben?«
    LaValle nickte kläglich.
    »Zerstört ihn! Zerstört ihn!« brüllte Pook die Eunuchen an, die an seiner Seite standen. »Befolgt die Worte des Zauberers! Zerschmettert diesen teuflischen Ring!«
    Pook hob das zerbrochene Ende seines Spazierstocks auf, dieses silberbeschlagenen, höchst sorgfältig gefertigten Stocks, den er von dem Pascha von Calimshan persönlich geschenkt bekommen hatte.
    Die Morgensonne stand noch niedrig am östlichen Himmel, aber der Gildenvorsteher ahnte bereits, dass dies kein guter Tag für ihn werden würde.
    * * *
    Drizzt, der vor Schmerz und Zorn bebte, stürmte auf den Gereliß los, und jeder Hieb zielte auf eine empfindliche Stelle. Die flinke, erfahrene Kreatur wich dem ersten Angriff aus, aber dem Ansturm des zornbebenden Dunkelelfen konnte sie nichts entgegenhalten. Blaues Licht schnitt einen Arm des Gereliß am Ellbogen ab, und die andere Klinge trieb ihm ins Herz. Drizzt spürte eine Woge von Kraft in seinem Arm, als sein Krummsäbel der erbärmlichen Kreatur die Lebenskraft aussagte. Aber er zügelte die Stärke, ließ sie mit seinem Zorn verschmelzen und hielt standhaft durch.
    Als die Kreatur leblos dalag, drehte sich Drizzt zu seinen Gefährten um.
    »Ich habe nicht...«, stammelte Regis auf der anderen Seite der Schlucht. »Sie... ich...«
    Weder Bruenor noch Wulfgar konnten ihm eine Antwort geben. Sie standen wie angewurzelt da und starrten in die leere Dunkelheit hinunter.
    »Lauf!« rief Drizzt Regis zu, als er sah, wie sich ein Gereliß dem Halbling von hinten näherte. »Wir werden zu dir kommen!«
    Regis riss seine Augen von der Schlucht los und schätzte seine Lage ein. »Nicht nötig!« rief er zurück. Er zog die Statuette hervor und hielt sie Drizzt entgegen. »Guenhwyvar wird mich herausholen, oder vielleicht kann die Katze helfen...«
    »Nein!« unterbrach ihn Drizzt, der wusste, was Regis vorschlagen wollte. »Ruf den Panther und verschwinde!«
    »Wir werden uns an einem besseren Ort wiedersehen«, sagte Regis schluchzend. Er stellte die Statuette vor sich hin und rief leise deren Namen.
    Drizzt nahm Bruenor das Zepter ab und legte beruhigend eine Hand auf die Schulter seines Freundes. Dann drückte er den magischen Gegenstand an seine Brust und brachte sein Bewusstsein in Einklang mit dessen magischer Ausstrahlung.
    Seine Vermutung bestätigte sich. Das Zepter war wirklich der Schlüssel zu dem Portal, das zu ihrer eigenen Ebene führte, und Drizzt spürte, dass die Tür noch geöffnet war. Er hob Taulmaril und Catti-bries Gürtel auf. »Kommt«, forderte er die beiden Freunde auf, die immer noch in die Dunkelheit starrten. Sanft, aber bestimmt schob er sie auf der Brücke weiter.
    * * *
    Kaum hatte Guenhwyvar die Ebene Tartarus erreicht, als er auch schon die Gegenwart von Drizzt Do'Urden spürte. Die große Katze bewegte sich zögernd, als Regis sie bat, ihn wegzubringen, aber die Statuette gehörte jetzt dem Halbling, und Guenhwyvar hatte Regis stets als Freund gekannt. Bald befand sich Regis in dem wirbelnden, schwarzen Tunnel und trieb auf das ferne Licht zu, das Guenhwyvars Heimatebene kennzeichnete.
    Und dann erkannte der Halbling seinen Fehler.
    Die Onyxstatuette, die Verbindung zu Guenhwyvar, lag immer noch auf der rauchverhangenen Brücke auf Tartarus.
    Regis drehte sich um und kämpfte gegen den Sog der Tunnelströmungen zwischen den Ebenen an. Er sah die Dunkelheit am Ende des Tunnels und konnte die

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