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Die vergessenen Welten 06 - Der ewige Traum

Die vergessenen Welten 06 - Der ewige Traum

Titel: Die vergessenen Welten 06 - Der ewige Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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war wie zugeschnürt, so dass er keine Erwiderung fauchen konnte.
    Drizzt versuchte zu lächeln. Er wusste, worauf die junge Frau, diese wunderbare junge Frau, hinauswollte. Seine blauvioletten Augen leuchteten in innerem Feuer auf. »Geh zu Wulfgar«, sagte er zu Bruenor. »Gib uns Rückendeckung und halte Ausschau nach Angriffen von oben.«
    Drizzt beäugte den Gereliß, dem die plötzliche Veränderung in seinem Auftreten aufgefallen war.
    »Komm, Farastu«, sagte der Dunkelelf mit ruhiger Stimme, da er sich an den Namen dieser bestimmten Art erinnert hatte. »Farastu«, forderte er ihn auf, »den unbedeutendsten aller Gereliß. Komm und spüre die Klinge eines Dunkelelfen.«
    Bruenor trat von Drizzt zurück und brach beinahe in Gelächter aus. Ein Teil von ihm wollte fragen: »Was soll das?«, aber ein anderer Teil, ein größerer, die Seite von ihm, die Catti-brie mit ihrer beißenden Anspielung auf seine stolze Geschichte geweckt hatte, hatte etwas anderes zu sagen. »Dann kommt schon und kämpft!« brüllte er in die Schatten der unermesslich weiten Schlucht. »Wir haben genug von eurer verdammten Welt!«
    Innerhalb von Sekunden hatte sich Drizzt wieder in der Gewalt. Seine Bewegungen blieben wegen der Schwere auf dieser Ebene zwar langsam, aber trotzdem waren sie hier nicht minder großartig. Seine Täuschungsmanöver, Hiebe, Stöße und Abwehr waren voller Harmonie und machten jeden Schritt des Gereliß wert.
    Sofort machten auch Wulfgar und Bruenor Anstalten, ihn zu unterstützen, sie konnten sich aber von dem Anblick seines Kampfes nicht losreißen.
    Catti-brie schickte einen Pfeil nach dem anderen ab, wann immer sich eine abscheuliche Gestalt im dichten Rauch zeigte. Sie zielte dann auch auf eine Form, die plötzlich von hoch oben aus der Dunkelheit herunterfiel.
    In letzter Sekunde riß sie ganz entsetzt Taulmaril beiseite.
    »Regis!« schrie sie.
    Der Halbling beendete seinen langsamen Sprung und landete im Rauch weich auf einer anderen Brücke, die sich einige Dutzend Meter von seinen Freunden entfernt über die Leere spannte. Er erhob sich und schaffte es, sich gegen eine Woge des Schwindels und der Verwirrtheit zu behaupten.
    »Regis!« schrie Catti-brie wieder. »Wie bist du denn hierhergekommen?«
    »Ich habe euch in diesem schrecklichen Ring gesehen«, erklärte der Halbling, »und dachte, ihr könntet meine Hilfe gebrauchen.«
    »Pah! Eher hat man dich hierher verbannt, Knurrbauch«, entgegnete Bruenor.
    »Es ist wirklich schön, dich wiederzusehen«, schrie Regis zurück, »aber dieses Mal irrst du dich. Ich bin aus eigenen Stücken hier.« Er hielt das Zepter mit der Perle hoch. »Um euch das zu bringen.«
    Bruenor hatte sich wirklich gefreut, seinen kleinen Freund wiederzusehen. Schon bevor Regis seinen Verdacht widerlegt hatte. Er gestand seinen Fehler ein, indem er sich vor Regis so tief verneigte, dass seine Bartspitze im Rauch verschwand.
    Ein anderer Gereliß zeigte sich auf der Brücke, wo Regis stand. Der Halbling hielt seinen Freunden wieder das Zepter hin. »Fangt es!« bat er und holte Schwung, um es zu werfen. »Es ist eure einzige Chance, hier herauszukommen!« Er nahm seinen ganzen Mut zusammen — denn er hatte nur diese Chance — und warf das Zepter mit seiner ganzen Kraft. Quälend langsam flog es durch die Luft auf sechs ausgestreckte Hände zu.
    Aber durch die schwere Luft konnte es sich nicht schnell genug seinen Weg bahnen und verlor kurz vor der Brücke an Geschwindigkeit.
    »Nein!« schrie Bruenor, der ihre einzige Hoffnung schwinden sah.
    Catti-brie wollte sich damit jedoch nicht abfinden. Mit einem Knurren band sie ihren schwer beladenen Gürtel ab und ließ Taulmaril fallen.
    Sie sprang nach dem Zepter.
    Bruenor ließ sich flach auf den Bauch fallen und versuchte verzweifelt, ihre Knöchel zu erreichen, aber sie war zu weit entfernt. Sie schaute zufrieden drein, als sie das Zepter auffing, drehte sich mitten in der Luft um und warf es in Bruenors wartende Hände. Dann stürzte sie ohne ein Wort der Klage in die Tiefe und war bald verschwunden.
    * * *
    LaValle starrte mit zitternden Händen in den Spiegel. Das Bild von den Freunden auf der Ebene Tartarus war zu dunklen, nebelhaften Schatten verblasst, nachdem Regis mit dem Zepter in den Ring gesprungen war. Aber das war die kleinere Sorge des Zauberers. Ein dünner Riss, der nur bei gründlicher Untersuchung zu sehen war, zog sich langsam mitten durch den Tarosring.
    LaValle wirbelte zu Pook herum und langte nach

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