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Die vergessenen Welten 06 - Der ewige Traum

Die vergessenen Welten 06 - Der ewige Traum

Titel: Die vergessenen Welten 06 - Der ewige Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Gefahren ahnen, die ihm drohten, wenn man dort hindurchgriff. Aber er durfte die Statuette nicht zurücklassen, nicht nur, weil er den Panther, seinen wundervollen Freund, nicht verlieren wollte, sondern auch, weil er Abscheu bei dem Gedanken empfand, dass eines der widerlichen Ungeheuer von den unteren Ebenen Gewalt über Guenhwyvar erlangen könnte. Mutig stieß er seine dreifingrige Hand durch das Portal, das sich gerade schloss.
    Er war auf einmal völlig verwirrt. Signale und Bilder von zwei Ebenen stürzten in einer abscheulichen Welle auf ihn ein und überwältigten ihn. Er verbannte sie und konzentrierte sich allein auf seine Hand, indem er sein Denken und seine Energien auf die Empfindungen in dieser Hand lenkte.
    Dann berührte seine Hand etwas Hartes, etwas Greifbares. Es widerstand seinem Ziehen, als wollte es nicht durch ein solches Tor gehen.
    Regis war jetzt ganz ausgestreckt. Durch den beständigen Sog wurden seine Füße im Tunnel gerade gehalten, und seine Hand umklammerte hartnäckig die Statuette, die er nicht zurücklassen wollte. Mit einem letzten Ruck, mit der größten Kraft, die der kleine Halbling jemals aufgeboten hatte, und noch ein wenig mehr — zerrte er die Statuette durch das Tor.
    Die ruhige Fahrt durch den Verbindungstunnel verwandelte sich in einen Alptraum von Sprüngen und Hüpfern. Regis prallte kopfüber gegen die Wände und wurde von ihnen wieder abgestoßen. Plötzlich krümmten sie sich, als wollten sie ihm den Durchgang verwehren. Die ganze Fahrt hindurch klammerte sich Regis an einen einzigen Gedanken: Er wollte die Statuette nicht aus seinem Griff verlieren.
    Er war fest davon überzeugt, sterben zu müssen. Diese Schläge und diesen schwindelerregenden Wirbel würde er sicher nicht überleben können.
    Dann hörte alles genauso abrupt auf, wie es begonnen hatte, und Regis, der immer noch die Statuette festhielt, saß auf einmal neben Guenhwyvar mit dem Rücken an einem astralen Baum. Er blinzelte und schaute sich um. Er konnte sein Glück nicht fassen.
    »Mach dir keine Sorgen«, sagte er zu dem Panther. »Dein Herr und die anderen werden in ihre Welt zurückkehren.« Er sah auf die Statuette, seine einzige Verbindung zu der Materiellen Ebene. »Aber wie soll ich es schaffen?«
    Während Regis sich seiner Verzweiflung hingab, reagierte Guenhwyvar ganz anders. Der Panther drehte sich im Kreis und brüllte laut und heftig in die sternengeschmückte Weite der Ebene. Regis beobachtete verblüfft, wie Guenhwyvar Sprünge machte und immer wieder brüllte und schließlich mit einem Satz in der astralen Leere verschwand.
    Regis, der jetzt verwirrter war denn je, sah auf die Statuette. Ein Gedanke, eine Hoffnung half ihm in diesem Moment über alles andere hinweg.
    Guenhwyvar wusste etwas.
    * * *
    Drizzt voran, der grimmig ihren Weg anführte, stürmten die drei Freunde vorwärts und streckten alles nieder, was sich ihnen in den Weg zu stellen wagte. Bruenor und Wulfgar glaubten, dass der Dunkelelf sie zu Catti-brie führen würde, und kämpften wild und heftig.
    Die Brücke schlängelte sich und führte aufwärts, und als Bruenor die Steigung bemerkte, wurde er unruhig. Er wollte Einspruch erheben und den Dunkelelfen daran erinnern, dass Catti-brie hinuntergestürzt sei, aber als er zurückschaute, sah er, dass die Stelle, von der sie aufgebrochen waren, eindeutig über ihnen lag. Bruenor war ein Zwerg, der an lichtlose Tunnel gewohnt war, und er konnte die leichteste Erhebung unfehlbar wahrnehmen. Sie gingen hinauf, und der Weg war jetzt sogar noch steiler als zuvor, und doch stieg die Gegend, die sie hinter sich gelassen hatten, über ihnen an.
    »Wie geht das, Elf?« schrie er. »Wir gehen immer weiter aufwärts, aber eigentlich sollten wir doch abwärts gehen!«
    Drizzt schaute sich um und verstand sofort, was Bruenor meinte. Aber der Dunkelelf hatte keine Zeit für philosophische Betrachtungen. Er folgte einfach den Ausstrahlungen des Zepters, das sie auf jeden Fall zu einem Tor führen würde. Drizzt hielt trotzdem inne, um die Möglichkeit in Erwägung zu ziehen, dass es sich um eine Eigenart einer richtungslosen und offensichtlich kreisförmigen Ebene handelte.
    Wieder erhob sich ein Gereliß vor ihnen, aber Wulfgar drängte ihn von der Brücke, bevor er überhaupt für einen Angriff bereit war. Blinde Wut trieb den Barbaren jetzt an, ein weiterer Energiestoß, der ihn seine Wunden und seine Erschöpfung vergessen ließ. Alle paar Schritte hielt er an und sah sich

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