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Die vergessenen Welten 07 - Das Vermächtnis

Die vergessenen Welten 07 - Das Vermächtnis

Titel: Die vergessenen Welten 07 - Das Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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verlieh.
    Aber auch der begierige Entreri wurde neu angespornt.
    Drizzt rutschte plötzlich aus und mußte nach dem Sims greifen, wobei er seine Waffe fahren ließ. Blaues Licht schlitterte über die Kante und hüpfte die Steine hinab.
    Entreris Schwert schmetterte herab und wurde von Drizzts verbliebenem Krummsäbel abgeblockt. Der Meuchelmörder heulte auf, sprang zurück und setzte sofort wieder mit einem Ausfall nach.
    Entreri wußte, daß Drizzt ihn nicht aufhalten konnte, und seine Augen weiteten sich, als er endlich den Sieg vor Augen hatte. Der Winkel des Dunkelelfen war völlig falsch; Drizzt konnte unmöglich seine verbliebene Klinge rechtzeitig herab und an die richtige Position bekommen.
    Er konnte ihn nicht aufhalten!
    Drizzt versuchte auch gar nicht, ihn zu aufzuhalten. Er hatte unbemerkt ein Bein für eine Rolle unter sich gezogen und sprang schräg nach vorn, als das Schwert heranzuckte und ihn knapp verfehlte. Drizzt wirbelte seinen liegenden Körper herum, ein Fuß trat gegen die Vorderseite von Entreris Fußknöchel, während der andere sich hinter dem Knie des Meuchelmörders verhakte und daran riß.
    Erst jetzt erkannte Entreri, daß der Ausrutscher des Drow und der verlorene Krummsäbel eine List gewesen waren. Erst jetzt erkannte Entreri, daß seine eigene Gier, Drizzt den Todesstoß zu versetzen, ihn besiegt hatte.
    Sein Schwung, der hinter dem Ausfall gesteckt hatte, trieb ihn auf die Felskante zu. Jeder Muskel in seinem Körper spannte sich ruckartig an; er stieß seine schmale Schwertklinge durch Drizzts Fuß und schaffte es irgendwie, sich mit seiner freien Hand an dem aufgespießten Stiefel des Drow festzuhalten.
    Der Schwung war für Drizzt, der noch immer seitlich auf dem glatten Sims lag, zu groß, als daß er sie beide hätte halten können. Der Dunkelelf streckte sich, als er direkt über Entreri über die Kante gezogen wurde und über die Steine holperte. Die Fühllosigkeit in seinem Fuß ließ nach, als sich weitere Schmerzen, Prellungen und Schnitte von den scharfkantigen Steinen, über die er gezogen wurde, bemerkbar machten.
    Drizzt hielt seinen zweiten Krummsäbel fest umklammert, rammte seinen Griff in einen Spalt und fand einen Halt für seine freie Hand.
    Er holperte zu einem Halt, und Entreri hing nun unter ihm ausgestreckt vor einem zurückweichenden Teil der Felswand, die ihm keine Rettungsmöglichkeit bot. Drizzt kam es vor, als ob sein gesamtes Inneres durch seinen durchbohrten Fuß herausgerissen würde. Er warf einen Blick hinab und sah eine von Entreris Händen wild herumwedeln; die andere klammerte sich verzweifelt an den Schwertgriff, der einen makabren und unsicheren Halt darstellte.
    Drizzt stöhnte, verzog sein Gesicht und wäre vor Schmerz fast bewußtlos geworden, als die Klinge mehrere Zoll herausrutschte.
    »Nein!« hörte er Entreri protestieren, und der Meuchelmörder wurde sehr still, als ihm offenbar die Unsicherheit seiner Lage deutlich wurde.
    Drizzt sah zu ihm hinab, wie er in der Luft hing und noch gut zweihundert Fuß vom Grund entfernt war.
    »Dies ist nicht der richtige Weg, um zu gewinnen!« schrie Entreri in einem verzweifelten Ausbruch zu ihm hinauf. »Dies verleugnet den Zweck der Herausforderung und entehrt dich.«
    Drizzt erinnerte sich an Catti-brie und hatte erneut das seltsame Gefühl, daß Wulfgar für ihn verloren war.
    »Du hast nicht gewonnen!« schrie Entreri.
    Drizzt ließ die Flammen in seinen lavendelfarbenen Augen für sich sprechen. Er griff fest zu, biß die Zähne zusammen und drehte seinen Fuß. Er spürte jeden köstlichen, qualvollen Zoll, als das lange Schwert herausrutschte.
    Entreri wand sich und trat um sich. Er hätte mit seiner freien Hand beinahe einen festen Halt an Drizzt gefunden, als die Klinge freikam.
    Doch dann fiel der Meuchelmörder in die Dunkelheit der Nacht, und sein Schrei wurde von dem Klagen des Bergwindes verschluckt.

Bergwinde
    Drizzt beugte sich langsam hinab, und es gelang ihm, mit einer Hand seinen zerrissenen Stiefel zu erreichen und irgendwie den Blutfluß zu stoppen. Die Wunde war zumindest sauber, und nach ein paar Versuchen stellte Drizzt fest, daß er den Fuß noch benutzen konnte und daß er noch immer sein Gewicht tragen würde, wenn es auch schmerzhaft war.
    »Regis«, rief er die Felswand hinauf. Die dunkle Gestalt des Halblings lugte über die Kante des Simses.
    »Drizzt?« rief Regte fragend zurück. »Ich... ich dachte...«
    »Ich bin in Ordnung«, versicherte ihm der Drow. »Entreri

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