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Die vergessenen Welten 07 - Das Vermächtnis

Die vergessenen Welten 07 - Das Vermächtnis

Titel: Die vergessenen Welten 07 - Das Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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hatte den Spiegel zerschmettert.
    Hatte er damit wirklich etwas bewiesen, fragte er sich. Vielleicht nicht, aber zumindest hatte er die Welt von einem gefährlichen und bösen Mann befreit.
    Er fand Blaues Licht schnell, und der Krummsäbel leuchtete hell auf, als er ihn aufnahm. Dann erlosch sein inneres Licht, und er spiegelte nur noch das Licht der Sterne auf seiner silbernen Klinge wider. Drizzt gefiel dieser Anblick, und er schob den Krummsäbel nur widerstrebend in die Scheide zurück. Er überlegte, ob er nach Entreris verlorenem Schwert suchen sollte, erinnerte sich dann aber, daß er keine Zeit verlieren durfte und daß Regis und wahrscheinlich auch seine anderen Freunde ihn brauchten.
    Ein paar Minuten später war er bei dem Halbling, zog Regis an seiner Seite hoch und ging wieder auf den Höhleneingang zu.
    »Entreri?« fragte der Halbling zögernd, als könne er nicht glauben, daß der Meuchelmörder endgültig verschwunden war.
    »Von den Bergwinden weggetrieben«, erwiderte Drizzt mit Überzeugung, aber ohne jede Spur von Überlegenheit in seiner ruhigen Stimme. »Von den Winden weggetrieben.«
    * * *
    Drizzt konnte nicht wissen, wie zutreffend seine rätselhafte Antwort war. Denn unter dem Einfluß der Droge schwand Artemis Entreri immer stärker das Bewußtsein, und er trieb hilflos auf den Aufwinden des breiten Tales dahin. Sein Geist konnte sich nicht konzentrieren, konnte dem belebten Umhang keine telepathischen Befehle senden. Ohne seine Anleitung aber schlugen die magischen Flügel immer weiter.
    Er fühlte, wie sich mit zunehmender Geschwindigkeit der Fahrtwind verstärkte. Er taumelte dahin und war sich kaum bewußt, daß er flog.
    Entreri schüttelte heftig den Kopf, um den immer fester werdenden Griff des Schlafgiftes abzuschütteln. Irgendwo in seinem Inneren wußte er, daß er vollständig wach werden mußte, um die Kontrolle wiederzugewinnen und langsamer zu werden.
    Aber die vorbeiströmende Luft fühlte sich gut an, wie sie über seine Wangen strich; das Geräusch des Windes in seinen Ohren gab ihm ein Gefühl von Freiheit und davon, die Bande der Sterblichkeit zu zerbrechen.
    Seine Augen öffneten sich, und er sah nur eine sternenlose, unheilvolle Dunkelheit. Der Gedanke, daß es das Ende des Tales war, eine Bergwand, drang nicht in seinen Verstand vor.
    Der Luftstrom verlockte ihn, sich in seinen Träumen zu verlieren. Er prallte mit dem Kopf voraus gegen die Felswand. Feurige Explosionen brachen in seinem Kopf und seinem Körper aus, und die Luft wurde mit einem mächtigen Schlag aus seinen Lungen getrieben.
    Er nahm nicht wahr, daß der Aufprall seinen magischen Umhang zerfetzt und seine geflügelte Verzauberung zerstört hatte. Er nahm nicht wahr, daß der Wind, der in seinen Ohren rauschte, jetzt seinen Fall begleitete und daß er sich zweihundert Fuß über dem Erdboden befand.

Sturm der Schweren Brigade
    Zwölf gepanzerte Zwerge gingen der Truppe voran, und ihre ineinander verzahnten Schilde bildeten eine massive Wand gegen feindliche Waffen. Die Schilde waren mit besonderen Scharnieren versehen, die es den Zwergen an den Seiten erlaubten, hinter die Frontreihe zurückzutreten, wenn die Tunnel zu eng wurden.
    Die folgenden Reihen wurden von General Dagna und seiner kavallerieähnlichen Elitetruppe gebildet, deren Soldaten nicht marschierten, sondern ritten und jeweils mit einer gespannten schweren Armbrust bewaffnet waren. Sie konnten spezielle Pfeile verschießen, die in ein silbrigweißes Metall getaucht worden waren. Zwischen den mit Hauern bewehrten Reittieren von Dagnas zwanzig Soldaten wanderten mehrere Fackelträger, von denen jeder zwei flammende Brände trug und diese weit hochgereckt hatte, damit die Reiter sie leicht erreichen konnten. Im Anschluß folgte der Rest der Zwergenarmee, und die Gesichter der Zwerge trugen einen grimmigen Ausdruck, der sich sehr von jenem unterschied, den sie gezeigt hatten, als sie hier herabgekommen waren, um die Goblins zu bekämpfen.
    Die Zwerge lachten nicht über die Anwesenheit von Dunkelelfen, und zudem war, nach allem was sie wußten, ihr König in arger Not.
    Sie kamen zu dem Seitengang, der wieder frei war, da der Dunkelheitszauber schon lange verflogen war. Die Ettinknochen lagen ihnen gegenüber und hatten den ganzen Aufruhr anscheinend völlig unbeschadet überstanden.
    »Geistliche«, flüsterte Dagna, und sein leiser Ruf wurde durch die Reihen nach hinten weitergegeben. In den Reihen nicht weit hinter Dagnas Elitetrupp

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