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Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Titel: Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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wie durch seine eigenen Spione, und für seine disziplinierte Truppe konnte ein Spitzel, den Triel in die Truppen eingeschleust hatte, entsprechend genutzt werden.
    Ohne ihnen weitere Anweisungen geben zu müssen, entließ Jarlaxle seine kenntnisreichen und erfahrenen Ratgeber mit einem Wink.
    »Dieses Abenteuer macht von Stunde zu Stunde mehr Spaß«, meinte der Söldner zu Entreri, als sie gegangen waren. Er blickte dem Meuchelmörder direkt in die Augen. »Trotz aller Enttäuschungen.«
    Diese Bemerkung traf Entreri unerwartet. Er versuchte zu enträtseln, worüber Jarlaxle wohl sprach.
    »Ihr wußtet, daß sich Drizzt im Unterreich befand. Ihr wußtet sogar, daß er in der Nähe von Menzoberranzan war und es bald erreichen würde«, begann der Söldner, aber diese Feststellung half Entreri auch nicht viel weiter.
    »Die Falle ist perfekt gestellt worden, und sie ist zugeschnappt«, argumentierte der Meuchelmörder, und Jarlaxle konnte dies nicht leugnen, obwohl mehrere Soldaten verwundet wurden und vier von ihnen gefallen waren. Solche Verluste mußten in Kauf genommen werden, wenn man es mit jemandem zu tun hatte, der so hitzig war wie Drizzt. »Ich war es, der Drizzt besiegt und Catti-brie gefangengenommen hat«, erinnerte Entreri ihn nachdrücklich.
    »Darin liegt ja Euer Fehler«, sagte Jarlaxle mit einem vorwurfsvollen Kichern.
    Entreri starrte ihn in heilloser Verwirrung an.
    »Diese Menschenfrau, Catti-brie, folgte Drizzt hier herab, indem sie sich Guenhwyvars und dieses Objektes bediente«, sagte er und hielt das magische, herzförmige Medaillon hoch. »Sie folgte ihm aller Wahrscheinlichkeit nach blindlings durch gewundene Gänge und schreckliche Labyrinthe. Sie konnte niemals darauf hoffen, den Weg zurück zu finden.«
    »Es ist auch nicht sehr wahrscheinlich, daß sie wieder zurückgehen wird«, merkte Entreri trocken an.
    »Darin liegt ja Euer Fehler«, wiederholte Jarlaxle. Er lächelte breit, und jetzt begann Entreri allmählich zu verstehen.
    »Drizzt Do'Urden allein hätte Euch aus den Tiefen des Unterreiches führen können«, meinte Jarlaxle schlicht. Der Söldner warf Entreri das Medaillon zu. »Spürt seine Wärme«, sagte er, »die Wärme des Kämpferblutes, das durch die Adern von Drizzt Do'Urden kreist. Wenn es sich abkühlt, wißt Ihr, daß Drizzt nicht mehr existiert, und Ihr wißt dann auch, daß Eure Welt des Sonnenlichtes auf immer für Euch verloren ist.
    Abgesehen vielleicht von einem gelegentlichen Blick darauf, wenn Mithril-Halle erobert worden ist«, fügte Jarlaxle mit einem verschmitzten Augenzwinkern hinzu.
    Entreri widerstand dem Impuls, über den Schreibtisch zu springen und den Söldner zu töten - vor allem weil er vermutete, daß ein weiterer Hebel sieben andere Geheimtüren öffnen würde, durch die sich Jarlaxles allervertrauteste Ratgeber auf ihn stürzen würden. Aber nach jenem ersten Moment war der Meuchelmörder eher fasziniert als verärgert, sowohl von Jarlaxles plötzlicher Verkündigung, daß er niemals die Oberfläche wiedersehen würde, als auch von dem Gedanken, daß Drizzt Do'Urden ihn aus dem Unterreich hätte führen können. Nachdenklich ging der Meuchelmörder mit dem Medaillon in der Hand auf die Tür zu.
    »Habe ich eigentlich erwähnt, daß das Haus Horlbar mit seinen Nachforschungen wegen des Tods von Jerlys begonnen hat?« fragte Jarlaxle hinter ihm und stoppte den Meuchelmörder damit sofort. »Sie haben sich sogar an Bregan D'aerthe gewandt und sind bereit, ein schönes Sümmchen für Informationen zu bezahlen. Meint Ihr nicht auch, daß das schon recht komisch ist?«
    Entreri wandte sich nicht um. Er ging einfach zur Tür und schob sich hindurch. Das war noch ein Problem mehr, über das er nachdenken mußte.
    Auch Jarlaxle dachte nach - er dachte daran, daß diese ganze Episode noch viel entzückender werden mochte. Er dachte darüber nach, daß ihn Triel auf ein paar Fallstricke hingewiesen hatte, die Oberin Baenre niemals bemerken würde, da sie von ihrem Machthunger verblendet war. Vor allem aber überlegte er sich, daß die Spinnenkönigin ihn in ihrer Liebe für das Chaos in eine Position gebracht hatte, in der er die Welt von Menzoberranzan auf den Kopf stellen konnte.
    Oberin Baenre hatte ihre eigenen Ziele, und Triel hatte sicherlich die ihren, und jetzt begann er damit, ein eigenes Ziel zu formulieren, selbst wenn es aus keinem anderen Grund geschah als um des Ausbruchs von wildem Chaos willen, aus dem der gewiefte Söldner stets mit

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