Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Titel: Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
Vom Netzwerk:
dem sich Drizzts Herz, wenn er an die Folgen dacht, gequält zusammenkrampfte.
    »Ihr seid nur ein Teil der Beute«, sagte sie. »Und Ihr werdet uns bei der Eroberung eines weiteren Teiles helfen. MithrilHalle wird für uns nun leichter einzunehmen ein, da König Bruenor Heldenhammers mächtigster Verbündeter aus dem Weg geräumt ist. Und genau dieser Verbündete wird uns die Schwachpunkte der Zwerge enthüllen.«
    »Methil!« befahl sie, und der Illithide trat direkt vor Drizzt. Der Waldläufer schloß die Augen, aber er spürte, wie die vier oktopusähnlichen Tentakel der Kreatur über sein Gesicht glitten, als suchten sie nach bestimmten Punkten.
    Drizzt schrie vor Grauen auf, warf seinen Kopf wild hin und her, und es gelang ihm sogar, in einen der Tentakel zu beißen.
    Der Illithide zog sich zurück.
    »Duk-Tak!« befahl Oberin Baenre, und die eifrige Vendes stürmte vor und schmetterte eine messingumhüllte Faust in Drizzts Gesicht. Sie schlug ihn erneut und dann noch einmal, jedes Mal mit mehr Wucht, und sie ergötzte sich sichtlich an seinem Schmerz.
    »Muß er bei Bewußtsein bleiben?« fragte sie mit bettelnder
    Stimme.
    »Genug!« hörte Drizzt Oberin Baenres Erwiderung, obgleich ihre Stimme aus weiter Ferne zu kommen schien. Vendes schlug ihn ein letztes Mal, und dann spürte er wieder die Tentakel über sein Gesicht tasten. Er versuchte sich zu widersetzen und seinen Kopf zu bewegen, aber er hatte nicht mehr die Kraft dazu.
    Die Tentakel fanden ihre Haltepunkte, und Drizzt spürte, wie leichte Energiestöße über sein Gesicht liefen.
    Die Schreie, die er in den folgenden zehn Minuten ausstieß, waren rein instinktiv und urtümlich. Der Gedankenschinder versuchte seinen Geist zu sondieren, sandte dafür schreckliche Bilder durch seine Gedanken und vernichtete jeden geistigen Widerstand, den Drizzt aufbringen konnte. Er fühlte sich nackt und verletzlich und bis in seine innersten Gefühle bloßgestellt.
    Die ganze Zeit über kämpfte Drizzt jedoch tapfer gegen den Gedankenschinder an, auch wenn er es selbst nicht wußte. Als Methil sich schließlich von ihm zurückzog, wandte sich der Illithide Oberin Baenre zu und zuckte mit den Achseln.
    »Was habt Ihr erfahren?« verlangte die Oberin Mutter zu wissen.
    Er ist stark, erwiderte Methil telepathisch. Es werden mehrere Sitzungen erforderlich sein.
    »Macht weiter!« fauchte Baenre.
    »Er wird sterben«, sagte Methil mit einer gurgelnden, wäßrig
    klingenden Simme. »Morgen.«
    Oberin Baenre dachte einen Augenblick lang nach, dann nickte sie ihr Einverständnis. Sie blickte zu Vendes, ihrer bösartigen Duk-Tak, und schnippte mit den Fingern, woraufhin die wilde Drow blutrünstig vorstürmte.
    Und Drizzts Welt versank in Dunkelheit.

Persönliche Ziele
    »Was ist mit der Frau?« fragte Triel ungeduldig, während sie in Jarlaxles privaten Gemächern, in einer geheimen Höhle, auf und ab schritt. Der Unterschlupf des Söldners befand sich in einer Wand des Klauenspaltes des tiefen Abgrundes im nordöstlichen Teil von Menzoberranzan.
    »Enthauptet«, antwortete der Söldner leichthin. Er wußte, daß Triel irgendeinen Zauber anwenden konnte, der Lügen aufspürte, aber er war zuversichtlich, daß er jeder derartigen Magie ausweichen konnte. »Sie war eine jüngste Tochter, eine unwichtige Adlige eines niederen Hauses.«
    Triel blieb stehen und starrte den Söldner fest an. Jarlaxle wußte nur zu gut, daß die zornige Baenre nicht nach dieser Frau, dieser Khareesa H'Kar, gefragt hatte. Khareesa war, wie alle Sklaventreiber auf der Insel der Rothe, wie befohlen getötet worden, aber Triel hatte Berichte erhalten, die darauf hinwiesen, daß es noch eine weitere Frau und außerdem eine geheimnisvolle große Katze gegeben hatte.
    Jarlaxle spielte das Anstarren-Spiel besser als jeder andere. Er saß bequem, ja sogar entspannt in seinem Stuhl hinter seinem Schreibtisch. Dort lehnte er sich zurück und ließ seine Stiefel auf die Tischplatte fallen.
    Triel stürmte durch den Raum und stieß seine Füße herunter, dann lehnte sie sich über den Schreibtisch, um den selbstbewußten Söldner anzufunkeln. Die Priesterin hörte ein leises Schaben von einer Seite, dann ein weiteres unter dem Fußboden, und sie vermutete, daß Jarlaxle hier viele Kameraden hatte, die hinter Geheimtüren verborgen waren und bereitstanden, um hervorzuspringen und den Anführer von Bregan D'aerthe zu beschützen.
    »Nicht diese Frau«, murmelte sie und versuchte, die Dinge etwas ruhiger

Weitere Kostenlose Bücher