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Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Titel: Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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kämpfte, ihre Gesichtszüge in die Gewalt zu bekommen, konnte Jarlaxle die Saat der Anarchie erkennen. K'yorl und das Haus Oblodra würden Oberin Baenres Drohung nicht so bald vergessen, und wegen Oberin Baenres Arroganz hegten andere Häuser sicherlich ähnlichen Groll. Der Söldner nickte, als er an sein eigenes Treffen mit der beunruhigten Triel dachte, die diese gefährliche Situation wahrscheinlich erben würde.
    »Zwanzigtausend«, stimmte K'yorl leise zu, »wenn so viele der lästigen kleinen Ratten zusammengetrieben werden können.«
    Daraufhin war die Oberin Mutter des Hauses Oblodra entlassen. Als sie den Marmorzylinder betreten hatte, sprang Dantrag aus dem Spinnengewebe und kletterte aus der außerdimensionalen Höhlung in den Thronraum.
    Jarlaxle folgte ihm und schritt leichtfüßig zum Thron hinüber. Er machte eine tiefe Verbeugung, so daß die Diatryma Feder, die an seinem Hutband steckte, über den Boden fegte. »Eine äußerst beeindruckende Vorstellung«, begrüßte er Oberin Baenre. »Es war mir ein Vergnügen, daß ich zusehen...«
    »Schweigt!« fauchte Oberin Baenre, die sich in ihrem Thron zurückgelehnt hatte, ihn giftig an.
    Noch immer grinsend, nahm der Söldner eine Position vollster Aufmerksamkeit an.
    »K'yorl ist ein gefährliches Ärgernis«, sagte Oberin Baenre. »Ich werde von den Drow ihres Hauses nur wenig verlangen, obwohl ihre seltsamen Geisteskräfte sich als nützlich erweisen könnten, um den Willen widerspenstiger Zwerge zu brechen. Alles, was wir von ihnen brauchen, ist Koboldfutter, und da sich dieser Abschaum wie Schlammratten vermehrt, ist das Opfer für ihr Haus nicht besonders groß.«
    »Was wird nach dem Sieg geschehen?« wagte Jarlaxle zu fragen.
    »Das liegt allein an K'yorl«, erwiderte Oberin Baenre sofort. Sie bedeutete den anderen, sogar ihren Schreibern, den Raum zu verlassen, und alle wußten, daß sie vorhatte, Jarlaxles Bande mit einer Erkundungsmission - wenn nicht sogar mehr - gegen das Haus Oblodra zu beauftragen.
    Sie alle gingen, ohne sich zu beklagen, mit Ausnahme der bösartigen Bladen'Kerst, die innehielt, um dem Söldner einen gefährlichen Blick zuzuwerfen. Bladen'Kerst haßte Jarlaxle, so wie sie alle männlichen Drow haßte, die für sie nicht mehr waren als Übungspuppen, an denen sie ihre Foltertechniken erproben konnte.
    Der Söldner schob seine Augenklappe auf das andere Auge und warf ihr als Erwiderung ein lüsternes Blinzeln zu.
    Bladen'Kerst blickte sofort zu ihrer Mutter, als bäte sie diese um Erlaubnis, den impertinenten Mann bewußtlos zu schlagen, aber Oberin Baenre winkte sie aus dem Raum.
    »Ihr wollt, daß Bregan D'aerthe das Haus Oblodra scharf überwacht«, meinte Jarlaxle, sobald er mit Baenre allein war. »Keine leichte Aufgabe...«
    »Nein«, unterbrach ihn Oberin Baenre. »Selbst Bregan D'aerthe könnte dieses mysteriöse Haus nicht so ohne weiteres ausspionieren.«
    Der Söldner war froh, daß Oberin Baenre und nicht er selbst es gewesen war, der diesen Punkt angesprochen hatte. Er überdachte die unerwartete Schlußfolgerung, dann grinste er breit und machte sogar voller Bewunderung eine Verbeugung, als er sie schließlich verstand. Oberin Baenre wollte nur, daß die anderen, insbesondere El-Viddenvelp, glaubten, daß sie Bregan D'aerthe auf das Haus Oblodra ansetzte. Auf diese Art konnte sie K'yorl etwas ablenken, die nun nach Geistern Ausschau halten würde, die es gar nicht gab.
    »Das einzige, was mich an K'yorl interessiert, ist, daß sie mir ihre Sklaven liefert«, fuhr Oberin Baenre fort. »Wenn sie nicht tut, was man von ihr in dieser Angelegenheit fordert, wird das Haus Oblodra in den Klauenspalt geworfen und vergessen werden.«
    Der sachliche Ton, der absolutes Selbstvertrauen verriet, beeindruckte den Söldner. »Welche Chance hat K'yorl schon, wenn sich das erste und das zweite Haus verbündet haben?« fragte er.
    Oberin Baenre erwog diesen Punkt, als habe Jarlaxle sie an etwas erinnert. Sie wischte den Gedanken beiseite und fuhr eilig fort. »Wir haben keine Zeit, Euer Treffen mit Triel zu besprechen«, sagte sie und weckte damit Jarlaxles Neugier, denn er hatte dies für den Hauptgrund seines Besuches im Haus Baenre gehalten. »Ich will, daß Ihr damit beginnt, unseren Marsch zu der Zwergenfeste zu planen. Ich werde Karten der möglichen Routen brauchen und genaue Beschreibungen, wie unser endgültiges Vorgehen gegen Mithril-Halle aussehen kann, so daß Dantrag und seine Generäle den besten Angriffsplan

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