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Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Titel: Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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auf. Hinter ihm erwischte der Pfeil aber einen anderen Goblin unter dem Kinn.
    Catti-brie glaubte sich schon verloren. Wie hatte sie ihn verfehlen können? War der Pfeil unter dem Arm des Goblins durchgeschlüpft, als dieser vor Angst in die Luft sprang? Es hatte keine Bedeutung mehr für sie, aber sie konnte nicht aufhören, darüber nachzudenken. Sie war sicher, daß der Augenblick ihres Todes gekommen war, denn sie konnte ihren Bogen nicht rasch genug in Position bringen, um den nächsten Hieb des Goblins zu parieren. Sie würde das herabsausende Schwert nicht abwehren können.
    Aber das Schwert sauste nicht herab. Der Goblin stoppte einfach und blieb für eine Zeit, die Catti-brie unendlich lange vorkam, völlig reglos. Dann klirrte sein Schwert zu Boden; ein Pfeifen erklang aus seinem Brutkasten, dem sofort ein dicker Blutstrom folgte. Das Wesen fiel auf die Seite und war tot.
    Catti-brie erkannte, daß ihr Pfeil sehr wohl sein Ziel gefunden hatte und den ersten Goblin glatt durchschlagen hatte, um den zweiten zu töten.
    Entschlossen mühte sie sich wieder auf die Füße. Sie versuchte weiterzulaufen, aber Schmerzwellen schlugen über ihr zusammen, und bevor sie wußte, wie ihr geschah, war sie wieder am Boden und hockte auf einem Knie. Sie fühlte Kälte ihre Seite hinaufkriechen und eine wirbelnde Übelkeit im Magen, und zu ihrem Entsetzen erblickte sie zudem noch einen weiteren der üblen Goblins, der sich ihr rasch mit einer stachelbewehrten Keule näherte.
    Catti-brie nahm all ihre Kraft zusammen, wartete bis zum letzten Moment und schlug dann mit ihrem Bogen zu. Der Goblin kreischte auf und sprang zurück. Er konnte zwar dem Hieb ausweichen, verschaffte Catti-brie aber dadurch genügend Zeit, daß sie ihr Kurzschwert und den juwelenbesetzten Dolch ziehen konnte.
    Sie stand auf und verdrängte Schmerz und Übelkeit.
    Der Goblin stieß mit seiner unangenehmen, kreischend hohen Stimme irgend etwas hervor, irgendeine Drohung, nahm Catti-brie an, obgleich es wie ein typisches Goblinwinseln klang. Urplötzlich sprang die üble Kreatur keulenschwingend auf sie zu, aber Catti-brie machte einen Satz zurück.
    Eine heiße Flamme des Schmerzes versengte ihre Seite und kostete sie beinahe das Gleichgewicht. Der Goblin kam bedächtig in gebückter Haltung näher. Offenbar spürte er bereits seinen Sieg.
    Er sprach weiter auf sie ein und verspottete sie, obwohl sie seine Sprache nicht verstand. Er kicherte und deutete auf ihr verwundetes Bein.
    Catti-brie war überzeugt, daß sie den Goblin besiegen konnte, aber sie fürchtete, daß es sinnlos war. Selbst wenn sie und Guenhwyvar gewinnen würden, alle Goblins töteten oder in die Flucht jagten, was würde wohl als nächstes kommen? Ihr Bein würde sie kaum noch tragen können - auf jeden Fall würde sie ihre Reise abbrechen müssen -, und sie bezweifelte, daß sie die Wunde ausreichend säubern und verbinden konnte. Die Goblins würden sie vielleicht nicht töten, aber sie hatten sie gestoppt, und die Schmerzen hörten einfach nicht auf.
    Wohlüberlegt verdrehte sie plötzlich die Augen und begann zu schwanken.
    Als der Goblin nach dem Köder schnappte und vorstürmte, schlug sie die Augen schnell wieder auf und nahm wieder ihre Kampfposition ein. Als er bemerkte, daß er auf einen Trick hereingefallen war, versuchte der Goblin zu stoppen, rutschte
    aber in dem schlüpfrigen Schlamm weiter.
    Der Goblin ließ seine Keule wild schnellen, aber Catti-bries Kurzschwert fing sie ab und verhakte sich hinter einem der Stachel. Da sie wußte, daß sie nicht mehr die Kraft besaß, die Keule zur Seite zu zwingen, drängte sie nach vorn gegen den Goblin und zog ihren Schwertarm dicht an sich, so daß sich der Arm des Goblins um sie herumwand, als sie sich drehte.
    Währenddessen stieß sie ihren Dolch vor und suchte nach dem Bauch der Kreatur. Der Goblin hob jedoch seinen freien Arm, um die Waffe abzublocken, und nur die Dolchspitze drang in seine Haut ein.
    Catti-brie wußte nicht, wie lange sie diesen Ringkampf durchstehen konnte. Ihre Kraft ließ rasch nach; sie wollte sich nur zu einem Ball zusammenrollen und ohnmächtig werden.
    Doch dann schrie der Goblin zu ihrer Überraschung plötzlich vor Schmerz auf. Er warf seinen Kopf heftig vor und zurück und schüttelte seinen ganzen Körper wie wild, um sich loszureißen. Catti-brie, die der gefährlichen Keule kaum ausweichen konnte, mußte seinen Bewegungen folgen.
    Ein Schwall von Energie pulsierte auf einmal durch den Dolch

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