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Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Titel: Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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»Guenhwyvar!«,
    ohne über die Schulter zu blicken.
    Ein erschrockener Schrei der Goblins am Ende der Höhle sagte ihr, daß der Panther auf dem Weg war.
    »Komm ganz ruhig her, Guen!« rief Catti-brie. »Komm einfach nur an meine Seite, ohne einen Kampf anzufangen.«
    Der Panther schritt langsam, aber stetig durch die Höhle, den Kopf gesenkt und die Ohren flach angelegt. Ab und zu gab er ein tiefes Knurren von sich, damit die Goblins vor ihm zurückwichen. Die Menge teilte sich schnell vor ihm und gab der mächtigen Katze eine breite Gasse zu der Drowpriesterin frei.
    Dann war Guenhwyvar an Catti-bries Seite und rieb sich an ihrer Hüfte.
    »Nying«, sagte Catti-brie noch einmal und deutete von dem Panther zu dem Goblin. »Du nimmst die Katze, und ich kann diese Höhle durchqueren«, fügte sie hinzu und machte mit den Händen Zeichen, die ihren Vorschlag verdeutlichen sollten. Der häßliche Modekönig der Goblins kratzte sich am Kopf und schob dabei seinen Kopfputz ungeschickt zur Seite.
    »Gut, geh hinüber zu ihm und mach schön«, flüsterte Cattibrie Guenhwyvar zu. Sie schob die Katze mit dem Bein von sich. Der Panther blickte zu ihr hoch und fand das alles anscheinend recht lästig, doch dann tappte er zu dem Goblinhäuptling hinüber und ließ sich zu seinen Füßen nieder (und das Blut wich aus dem Gesicht der Kreatur!).
    »Nying«, wiederholte Catti-brie noch einmal und bedeutete dem Goblin, daß er die Katze streicheln solle. Das Wesen musterte sie mißtrauisch, aber schließlich fand der Goblin durch ihre ständige Ermutigung den Mut, das dicke Fell der Katze zu berühren.
    Das spitzzahnige Lächeln des Goblins wurde breiter, und er wagte, die Katze noch einmal zu berühren, diesmal etwas entschlossener. Wieder und wieder beugte er sich zu der Katze hinab, und jedesmal strich er etwas zuversichtlicher deren Rücken. Die ganze Zeit über richtete Guenhwyvar einen vernichtenden Blick auf Catti-brie.
    »Du bleibst jetzt bei unserem freundlichen Goblin«, wies
    Catti-brie die Katze an und achtete darauf, daß ihr Tonfall nicht ihre wirkliche Absicht verriet. Sie klopfte auf die Gürteltasche, in der sich die Statuette befand und fügte hinzu »Keine Angst, ich werde dich schnell zu mir rufen.«
    Dann richtete sich Catti-brie wieder auf und blickte dem Goblinhäuptling fest ins Gesicht. Sie schlug sich mit der Hand an die Brust und streckte sie dann aus, so daß sie auf den Ausgang der Höhle wies. Mit finsterem Blick erklärte sie »Ich gehe!« und machte einen Schritt darauf zu.
    Zuerst sah es so aus, als wolle der Goblin sie daran hindern, aber ein rascher Blick zu der mächtigen Katze zu seinen Füßen änderte seine Meinung. Catti-brie hatte dieses Spiel perfekt gespielt; sie hatte dem übermäßig stolzen Häuptling erlaubt, seine Würde zu bewahren, hatte den Anschein aufrechterhalten, daß sie ein gefährlicher Feind sein könnte, und sie hatte einen sechshundert Pfund schweren Verbündeten strategisch geschickt vor dem Goblin plaziert.
    »Nying so, wucka«, sagte der Goblin noch einmal und
    deutete auf Guenhwyvar und dann zum Ausgang, bevor er vorsichtig zur Seite trat, um die Drow passieren zu lassen.
    Catti-brie rauschte bis zum Ausgang der Höhle und versetzte einem Goblin, der nicht schnell genug auswich, einen Schlag mit dem Handrücken. Die Kreatur ging mit erhobenem Schwert auf sie los, aber Catti-brie zuckte mit keiner Wimper, und ein Ruf seines Häuptlings, zu dessen Füßen noch immer der Panther lag, stoppte ihn schnell.
    Catti-brie lachte ihm in sein häßliches Gesicht und zeigte
    ihm, daß sie unter den Falten ihrer wunderschönen Robe ihren eigenen Dolch gezückt hatte, eine wunderbare, juwelenbesetzte Waffe.
    Sie erreichte den schmaleren Tunnel und ging noch ein ganzes Stück langsam weiter. Dann blieb sie stehen, schaute sich um und zog die Pantherstatuette hervor.
    In der Höhle hinter ihr zeigte der Goblinhäuptling seinem Stamm stolz seine neueste Errungenschaft und erklärte, daß er eine »dumme Drowfrau« ausgetrickst und dadurch diese Katze erhalten habe. Es machte nichts aus, daß die anderen Goblins das alles mitangesehen hatten; in der Kultur der Goblins wurde Geschichte fast jeden Tag neu erschaffen.
    Das überlegene Grinsen verging dem Häuptling jedoch schnell, als sich um den Panther ein grauer Nebel bildete und die Katze dahinschmolz.
    Der Goblin sprudelte einen Strom von Protesten und Flüchen heraus, während er sich auf die Knie fallen ließ und versuchte, die

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