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Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Titel: Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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gefürchteten Gedankenschindern gefangen worden war und sich mit ihm zusammen freigekämpft hatte.
    »Es war ein Zufall, gut sowohl für Eure Leute als auch für mich, daß ich gerade in dieser Zeit in der Gegend war«, sagte Drizzt.
    »Kein allzu großer Zufall«, erwiderte Belwar, und ein grimmiger Ausdruck verdunkelte seine fröhliche Stimmung. »Es gibt in letzter Zeit allzu oft Kämpfe. Mindestens einen pro Woche, und viele Svirfnebli sind schon gestorben.«
    Drizzt schloß die Augen und versuchte, die unangenehme Neuigkeit zu verdauen.
    »Lloth sei hungrig, heißt es«, fuhr Belwar fort, »und das Leben der Gnomen von Blingdenstone ist daher nicht gut. Wir versuchen noch, die Ursache des Ganzen herauszufinden.«
    Drizzt nahm dies alles auf und fühlte sich mehr denn je darin
    bestätigt, daß es richtig gewesen war, daß er zurückgekommen war. Was hier geschah, war viel bedeutender als nur ein einzelner Versuch der Drow, ihn einzufangen. Belwars Beschreibung, die Annahme, daß Lloth hungrig sei, schien den Nagel auf den Kopf zu treffen.
    Drizzt wurde wieder gepiekt, hart gepiekt, und als seine Augen aufsprangen, sah er den Höhlenvater lächelnd auf sich herabblicken. Die düstere Wolke der Erinnerung an die jüngsten Ereignisse war von seinem Gesicht verschwunden. »Aber genug von der Dunkelheit!« erklärte Belwar. »Die Geschehnisse von zwanzig Jahren wollen erzählt sein!« Er griff hinab und hakte einen von Drizzts Stiefeln in die Pickhacke. Dann hob er ihn hoch und schnüffelte an der Sohle. »Ihr habt die Oberfläche gefunden?« fragte er mit ehrlicher Hoffnung.
    Die beiden Freunde verbrachten den Rest des Tages damit, Geschichten auszutauschen, wobei Drizzt, der in einer so andersartigen Welt gewesen war, den Großteil des Redens übernahm. Oftmals schnappte Belwar nach Luft und lachte; einmal vergoß er gemeinsam mit seinem Drowfreund Tränen; der Verlust von Wulfgar schien auch ihn ehrlich zu schmerzen.
    In diesem Moment erkannte Drizzt, daß er einen seiner teuersten Freunde wiedergefunden hatte. Belwar hörte mit Interesse und Anteilnahme jedem Wort seines Freundes zu, teilte mit ihm die persönlichsten Momente der vergangenen zwanzig Jahre mit dem stillen Rückhalt eines wahren Vertrauten.
    Nachdem sie an diesem Abend gespeist hatten, machte Drizzt seine ersten vorsichtigen Schritte, und Belwar, der die lähmenden Auswirkungen eines gutgeführten Winklers schon früher gesehen hatte, versicherte ihm, daß er schon in ein oder zwei Tagen wieder über geröllbedeckte Hügel laufen würde.
    Diese Nachricht nahm Drizzt mit gemischten Gefühlen auf. Er war natürlich froh darüber, daß er wieder gesund werden würde, aber ein kleiner Teil seiner selbst hoffte, daß der Heilungsprozeß länger dauern würde, damit er seinen Aufenthalt bei Belwar verlängern konnte. Denn Drizzt wußte, daß im selben Augenblick, in dem sein Körper wieder genesen war, die Zeit gekommen war, seine Reise fortzusetzen, nach Menzoberranzan zurückzukehren und zu versuchen, der Bedrohung ein Ende zu machen.

Verkleidung
    »Warte hier, Guen«, flüsterte Catti-brie dem Panther zu, während sie beide das offene Gebiet musterten, das sich vor ihnen ausbreitete, eine Höhle, die verhältnismäßig frei von Stalagmiten war. Viele Goblinstimmen drangen aus dieser Kammer zu ihnen. Catti-brie nahm an, daß es sich dabei um den Haupttrupp handelte, der wahrscheinlich allmählich nervös wurde, weil die Vorhut nicht zurückgekehrt war. Die wenigen Goblins, die überlebt hatten, waren nicht weit hinter ihr, sagte sie sich. Sie und Guen hatten sie ordentlich in die andere Richtung gescheucht, aber mittlerweile hatten sie sicherlich längst kehrtgemacht. Und der Kampf hatte keine Wegstunde von hier entfernt stattgefunden.
    Es gab keinen erkennbaren Weg um diese Höhle herum, und ohne daß sie die Goblinhorde auch nur sah, war es Cattibrie klar, daß es dort einfach zu viele der Kreaturen gab, als daß sie sie hätten bekämpfen oder vertreiben können. Sie blickte ein letztes Mal auf ihre ebenholzfarbenen Hände, zog etwas Beruhigung aus ihrem perfekten Drowäußeren, glättete noch einmal ihr dichtes Haar - das jetzt strahlend weiß war und nicht mehr kastanienbraun - und ihre luxuriöse Robe und trat trotzig vor.
    Die ersten Goblinwachen, auf die sie traf, wichen schreckerfüllt zurück, als sie die Drowpriesterin sahen, die so unbekümmert in ihr Lager trat. Es war nur ihre große Anzahl, die verhinderte, daß die Gruppe einfach floh,

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