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Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Titel: Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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sauste quer durch den Raum, prallte gegen die Wand und brach zusammen.
    »Ich werde dir den Kopf abreißen«, drohte Gandalug und kam auf sie zu.
    Die Tür wurde aufgerissen, und Berg'inyon stürmte in den Raum. Gandalug fuhr zu ihm herum, während Berg'inyon seine Zwillingsschwerter zog. Er war so vollkommen verwirrt – wie war ein Zwerg nach Menzoberranzan und sogar in die Gemächer seiner Mutter gekommen? –, daß er seine Klingen in demselben Augenblick hob, als Gandalug sie, jede mit einer Hand, ergriff.
    Wäre der Zauber auf den scharfen Klingen des Waffenmeisters noch wirksam gewesen, so hätten sie sauber durch das harte Zwergenfleisch geschnitten. Und selbst ohne diese Magie, die im Wirbel des Chaos verschwunden war, gruben sich die Schwerter tief in Gandalugs Fleisch.
    Gandalug kümmerte dies kaum. Er schob Berg'inyons Arme weit auseinander, da der schlanke Drow seiner Kraft nicht gewachsen war. Der Zwerg stieß seinen Kopf heftig vor und krachte damit hart gegen Berg'inyons geschmeidige Rüstung, deren dünne Ringe sich für ihre Widerstandskraft ebenso auf Magie verlassen hatten.
    Gandalug wiederholte die Bewegung mehrmals, und Berg'inyons Grunzen wurde schnell zu einem atemlosen Keuchen. Schon bald war der junge Baenre fast bewußtlos, und Gandalug riß ihm die Schwerter aus den Händen. Sein Kopf stieß ein letztes Mal vor, und Berg'inyon brach zusammen.
    Gandalug, der noch immer die tiefen Schnitte in seinen Händen ignorierte, warf eines von Berg'inyons Schwertern in eine Ecke, nahm das andere in die Hand und wandte sich Oberin Baenre zu, die noch immer gegen die Wand gelehnt dasaß und versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen.
    »Wo ist dein Lächeln geblieben?« verhöhnte sie der Zwerg, während er sich ihr näherte. »Ich will ein Lächeln auf deinem stinkenden Gesicht haben, wenn ich deinen Kopf hochhalte, damit alle ihn sehen können!«
    Der nächste Schritt des Zwergenkönigs war sein letzter, denn vor ihm erschien eine oktopusköpfige Monstrosität und peitschte mit ihren grotesken Tentakeln nach ihm.
    Eine betäubende Explosion mentaler Energie rollte über Gandalug hinweg, und er hätte fast sein Schwert fallen gelassen. Er schüttelte heftig den Kopf, um wieder zur Besinnung zu kommen.
    Er knurrte noch immer und schüttelte den haarigen Kopf, als eine zweite und dritte Welle seine Sinne betäubte. Hätte er seine Wand aus Zorn aufrechterhalten können, dann hätte Gandalug möglicherweise diesen Angriffen Methils standhalten können, und sogar den beiden, die noch folgten. Aber diese Wut schmolz zu Verwirrung zusammen, die nicht stark genug war, um die Gedanken des machtvollen Illithiden zu besiegen.
    Gandalug hörte nicht, wie das Drowschwert zu Boden fiel, er hörte nicht, wie Oberin Baenre Methil zurief, den Zwerg nicht zu töten.
    Baenre fürchtete sich, sie fürchtete sich vor diesen Verschiebungen der Magie, die sie nicht verstand. Aber diese Angst bewirkte nicht, daß sie ihre verschlagene Natur vergaß. Aus irgendeinem unerklärlichen Grund war Gandalug wieder lebendig geworden, in seinem eigenen Körper und frei von dem Ring, der sich anscheinend aufgelöst hatte.
    Dieses Rätsel würde Baenre jedoch nicht davon abhalten, ihm den Angriff und die Beleidigungen zurückzuzahlen. Baenre war Meisterin darin, einen Geist zu peinigen, aber selbst dieses Geschick verblaßte neben ihren Fähigkeiten, eine lebendige Kreatur zu foltern.
    * * *
    »Guenhwyvar!« Die Statuette war jetzt teuflisch heiß, aber Drizzt hielt sie hartnäckig weiter fest, preßte sie an seine Brust, an sein Herz, obgleich Rauchfäden vom Rand seines Umhangs aufstiegen und die Haut seiner Hände begann, Blasen zu werfen.
    Er wußte es, und er wollte nicht loslassen. Er wußte, daß Guenhwyvar ihm auf immer entrissen werden würde, und wie ein Freund, der einen sterbenden Kameraden umarmte, würde Drizzt nicht loslassen, würde er bis zum Ende da sein.
    Seine verzweifelten Rufe begannen leiser zu werden, nicht aus Resignation, sondern weil seine Stimme nicht an dem dicken Kloß Trauer vorbeikam, der in seiner Kehle steckte. Jetzt brannten auch seine Finger, aber er würde nicht loslassen.
    Catti-brie tat es für ihn. Aus einem plötzlichen, verzweifelten Impuls heraus griff die junge Frau, die selbst vom Schmerz der Trauer zerrissen wurde, grob nach Drizzts Arm und schlug fest nach der Statuette, so daß diese zu Boden fiel.
    Drizzts überraschter Gesichtsausdruck wandelte sich zu Empörung und Verweigerung, so wie

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