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Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Titel: Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Halbwahrheiten zu verbergen, da der Illithide ihre Gedanken sowieso lesen würde. »Und er ist der einzige seiner Art in Menzoberranzan.«
    »Aber nicht der einzige, der solche Kräfte besitzt!« brüllte Oberin Baenre sie an, so daß sie wieder in ihrem Sessel zusammensackte.
    »K'yorl«, keuchte Triel, »Wenn Methil seine Kräfte einzusetzen vermag...«
    »Dann können dies auch die Oblodrans«, beendete Baenre den Satz grimmig.
    Sie üben ihre Kräfte ständig, bestätigte Methil den dreien. Die Beleuchtung von Haus Oblodra würde nicht flackern, wenn K'yorls Kreis dies nicht befohlen hätte.
    »Können wir uns dessen sicher sein?« fragte Triel, denn es schien kein festes Muster zu geben, nach dem sich das Versagen der Magie richtete, sondern nur ein chaotisches Durcheinander. Vielleicht war Methil einfach noch nicht betroffen oder hatte es noch nicht bemerkt. Und vielleicht war die Feenfeuer-Beleuchtung von Oblodra, auch wenn sie einen anderen Ursprung hatte als die Feuer, die auf anderen Häusern leuchteten, ebenfalls in demselben Chaos gefangen.
    Psionische Kräfte können von psionischen Kreaturen wahrgenommen werden, versicherte ihr Methil. Das dritte Haus quillt über vor Energie.
    »Und K'yorl vermittelt den Anschein, daß dem nicht so ist«, fügte Oberin Baenre in einem häßlichen Tonfall hinzu.
    »Sie plant, überraschend anzugreifen«, überlegte Triel.
    Oberin Baenre nickte grimmig.
    »Was ist mit Methil?« meinte Sos'Umptu hoffnungsvoll. »Seine Kräfte sind sehr groß.«
    »Methil ist K'yorl mehr als gewachsen«, versicherte Oberin Baenre ihrer Tochter, und Methil bemühte sich lautlos, ein Gefühl unverkennbaren Selbstvertrauens auszustrahlen. »Aber K'yorl ist nicht die einzige Oblodran mit psionischen Kräften.«
    »Wie viele sind es?« wollte Triel wissen, worauf Oberin Baenre nur mit den Schultern zucken konnte.
    Viele, antworteten Methils Gedanken.
    Triel dachte es, und da sie wußte, daß Methil es hören konnte, sprach sie es laut aus. »Und wenn die Oblodrans uns angreifen, auf welcher Seite wird dann Methil stehen?«
    Oberin Baenre war einen Augenblick lang von der Kühnheit ihrer Tochter schockiert, aber dann erkannte sie, daß Triel kaum eine andere Wahl hatte, als ihr Mißtrauen auszusprechen.
    »Und wird er seine Verbündeten aus der Illithidenhöhle herbeibringen, die nicht sehr weit entfernt liegt?« drängte Triel. »Mit hundert Illithiden auf unserer Seite könnten wir in dieser Zeit unserer Not sicher...«
    Es kam nichts von Methil, nicht der leiseste Hauch einer telepathischen Nachricht, und das war für die Baenres Antwort genug.
    »Unsere Probleme sind nicht die der Gedankenschinder«, sagte Oberin Baenre. Das war nur allzu wahr, und sie wußte es auch. Sie hatte versucht, die Illithiden für den Überfall auf Mithril-Halle anzuwerben. Sie hatte ihnen Reichtümer und eine feste Allianz versprochen, aber die Beweggründe der anderweltlichen oktopusköpfigen Kreaturen waren nicht dieselben wie jene der Dunkelelfen oder irgendeiner anderen Rasse des Unterreiches. Trotz der vielen Jahre, in denen sie mit Methil zu tun gehabt hatte, konnte Oberin Baenre seine Beweggründe noch immer nicht begreifen. Das Beste, was sie von den Illithiden für ihren wichtigen Feldzug gegen Mithril-Halle hatte erhalten können, waren Methil und zwei andere, die zugestimmt hatten, im Austausch für hundert Kobolde und zwanzig männliche Drow, die von der Illithiden-Gemeinschaft als Sklaven in ihrer kleinen Höhlenstadt verwendet wurden, mitzuziehen.
    Nun gab es nicht mehr viel zu besprechen. Die Hauswachen waren in höchste Alarmbereitschaft versetzt worden und standen überall auf Posten; jeder überzählige Drow betete die Spinnenkönigin um Hilfe an. Das Haus Baenre tat alles, was es konnte, um das Verderben aufzuhalten, und doch fürchtete die Oberin, daß sie keinen Erfolg haben würden. K'yorl war mehrfach unangemeldet bei ihr erschienen, war an dem magischen Zaun und zahlreichen magischen Wachzeichen vorbeigekommen, die den Komplex umgaben. Die Oberin Mutter des Hauses Oblodra hatte dies nur getan, um Baenre zu verhöhnen. Aber was würde K'yorl erreichen können, wenn die magischen Wachen überhaupt nicht mehr funktionierten? Wie würde Oberin Baenre der Psionikerin widerstehen können, wenn sie über keine eigene Magie mehr verfügte?
    Offenbar war ihr als Verteidigung nur noch Methil geblieben, eine Kreatur, der sie nicht vertraute und die sie nicht verstand.
    Eine Situation, die Baenre

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