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Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Titel: Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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den Gefühlsausbruch, und sobald Bruenor sich ihrer Blicke und, schlimmer noch, ihres Grinsens bewußt wurde, ließ er Regis grob wieder auf den Boden fallen.
    Jetzt kehrte Maboyo zurück und hatte eine schwere Seilrolle in den Armen. »Entspricht das deinen Wünschen?« fragte er.
    »Es ist ein Anfang«, brüllte ihn Bruenor an, dessen Stimmung sofort wieder finster geworden war. »Ich brauche weitere tausend Fuß.«
    Maboyo starrte ihn an.
    »Jetzt!« brüllte Bruenor. »Bring mir das Seil, oder ich mache mich mit genug Wagen auf den Weg nach Luskan, um mich und meine Leute für hundert Jahre einzudecken!«
    Maboyo starrte ihn noch einen Moment lang an, dann gab er es auf und verschwand im Lagerraum. Schon als der Zwerg mit einer dicken Geldbörse in seinem Geschäft aufgetaucht war, hatte er gewußt, daß Bruenor viele seiner Vorräte komplett aufkaufen würde. Maboyo liebte es, seine Waren nach und nach zu veräußern. Jeder Handel sollte etwas besonderes sein und soviel Geld wie möglich aus dem Käufer herauslocken. Bruenor, der härteste Feilscher diesseits der Berge, spielte jedoch nicht nach seinen Regeln.
    »Daß du jetzt wieder richtig sehen kannst, hat nicht viel dazu beigetragen, deine Stimmung zu verbessern«, bemerkte Regis, sobald Maboyo außer Sicht war.
    Bruenor blinzelte ihm zu. »Spiel das Spiel mit, Knurrbauch«, sagte der Zwerg listig. »Der hier ist mit Sicherheit froh, daß wir wieder hier sind. Das verdoppelt sein Geschäft.«
    Das war nur allzu wahr, erkannte Regis. Die Rückkehr von Bruenor und zweihundert Leuten aus dem Clan Heldenhammer in das Eiswindtal verhieß Gutes für Maboyos Laden – den größten und bestbestückten in Bryn Shander und in ganz Zehn-Städte.
    Natürlich bedeutete dies, daß Maboyo sich mit dem unfreundlichsten aller Kunden herumschlagen mußte. Regis kicherte bei dem Gedanken an die Schlachten in sich hinein, die der Ladenbesitzer und Bruenor miteinander ausfechten würden, so wie es bereits vor einem Jahrzehnt gewesen war, als das felsige Tal südlich von Kelvins Steinhügel von den Hammerschlägen der Zwerge widerhallte.
    Regis schaute Bruenor eine lange Zeit an. Es war gut, wieder zu Hause zu sein.

TEIL 2 – Der Nebel des Schicksals
    Wir sind das Zentrum. In unserem Inneren – manche mögen es Arroganz
    nennen, oder Selbstsüchtigkeit – sind wir das Zentrum, und die ganze Welt dreht sich um uns und für uns und wegen uns. Dies ist das Paradoxon der Gemeinschaft, des Einzelnen und des Ganzen, die Wünsche des Einzelnen, die oft im Widerspruch stehen zu den Bedürfnissen des Ganzen. Wer von uns hat sich niemals gefragt, ob die ganze Welt nicht nur sein persönlicher Traum ist?
    Ich glaube nicht, daß solche Gedanken arrogant oder selbstsüchtig sind. Es ist einfach nur eine Frage der Wahrnehmung; wir können uns in jemand anderen hineinversetzen, aber wir können die Welt nicht wirklich so sehen, wie eine andere Person sie wahrnimmt, oder Ereignisse beurteilen, die das Herz und den Verstand von jemand anderem betreffen, selbst wenn dieser ein Freund ist.
    Wir müssen es trotzdem versuchen. Wir müssen es um alles auf der Welt versuchen. Dies ist die Prüfung unserer Uneigennützigkeit, des grundlegendsten und unbestreitbarsten Bestandteils einer Gesellschaft. Darin liegt das Paradoxon, denn letztendlich müssen wir uns logischerweise mehr um uns selbst bekümmern als um andere, und doch, wenn wir diesem logischen Kurs folgen, so stellen wir unsere eigenen Wünsche und Bedürfnisse über die Bedürfnisse unserer Gesellschaft, und dann gibt es keine Gemeinschaft mehr.
    Ich komme aus Menzoberranzan, der Stadt der Drow, der Stadt des Selbst. Ich habe diese Lebensweise der Selbstsucht kennengelernt. Ich habe gesehen, wie sie kläglich gescheitert ist. Wenn Zügellosigkeit herrscht, dann verliert die ganze Gemeinschaft, und am Ende bleiben jene, die nach persönlichem Vorteil streben, mit nichts von wirklichem Wert zurück.
    Denn alles in diesem Leben, das Wert besitzt, entspringt unserer Beziehung zu jenen um uns herum. Es gibt nichts Materielles, das sich gegen den Reichtum von Liebe und Freundschaft behaupten kann.
    Daher müssen wir jene Selbstsucht überwinden, wir müssen es zumindest versuchen; wir müssen uns kümmern. Diese Wahrheit habe ich nach dem Angriff auf Kapitän Deudermont in Tiefwasser klar vor mir gesehen. Meine erste Regung war zu glauben, daß meine Vergangenheit den Ärger verursacht hatte, daß mein Lebensweg erneut einem Freund Schmerzen

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