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Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Titel: Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Buch.
    »Du wirst immer Angst haben, daß jede Gefahr aus deiner alten Heimat kommt«, sagte Catti-brie, trat an die Reling und sah sich die Spiegelungen der Sterne in dem wogenden Wasser an.
    »Ich habe mir viele Feinde gemacht«, erwiderte Drizzt, als er sich ihr anschloß.
    »Du hast sie besiegt zurückgelassen«, sagte Catti-brie lachend.
    Drizzt fiel in das Lachen ein und mußte zugeben, daß sie recht hatte. Dieses Mal, so glaubte er, hatte es nichts mit ihm zu tun. Das persönliche Element der Gefahr, die ihm bei jedem Schritt gefolgt war, seit er Menzoberranzan das erste Mal verlassen hatte, schien der Vergangenheit anzugehören. Jetzt, unter den Sternen und mit Catti-brie an seiner Seite, Tausende Meilen und viele Jahre von Menzoberranzan entfernt, fühlte sich Drizzt Do'Urden wahrhaft frei und erleichtert. Er hatte keine Angst vor der Reise nach Mintarn oder vor einer geheimnisvollen Insel, die dahinter liegen mochte, von welchem Spuk die Geschichten auch erzählten. Drizzt Do'Urden hatte niemals die Gefahr gefürchtet. Er hatte dieses Leben für sich gewählt, und wenn Deudermont in Schwierigkeiten steckte, dann war Drizzt nur zu gerne bereit, seine Krummsäbel zu ziehen.
    Das gleiche galt für Catti-brie mit ihrem Bogen Taulmaril und dem wunderbaren Schwert Khazid'hea, das stets an ihrer Hüfte baumelte. Und es galt auch für Guenhwyvar, die getreue Gefährtin. Drizzt fürchtete keine Gefahr; nur Schuld vermochte seine stoischen Schultern zu beugen. Dieses Mal, so schien es, trug er keine Schuld, keine Verantwortung für den Angriff und den eingeschlagenen Kurs der Seekobold. Er war ein Spieler in Deudermonts Drama, ein freiwilliger Spieler.
    Er und Catti-brie genossen den Wind und die Gischt und betrachteten noch stundenlang schweigend die Sterne.

Die Nomaden
    Kierstaad, der Sohn des Revjak, kniete auf der weichen Erde, und seine Knie bohrten sich in den Boden. Nach dem Maßstab der Nomaden aus dem Eiswindtal war er nicht groß, da er nur knapp sechs Fuß maß, und er war auch nicht so muskulös wie die meisten. Sein Haar war lang und blond, seine Augen hatten die Farbe des Himmels an einem hellen Tag, und sein Lächeln war bei den seltenen Gelegenheiten, da er es zeigte, Ausdruck eines guten Herzens.
    Über die flache Tundra hinweg konnte Kierstaad den schneebedeckten Gipfel von Kelvins Steinhügel ausmachen. Er war der einzige Berg in dem tausend Quadratmeilen großen Land namens Eiswindtal, der windgespeitschten Tundra zwischen der Treibeis-See und dem nordwestlichen Ausläufer des Gebirges, das als Grat der Welt bekannt war. Wenn er sich nur ein paar Meilen auf den Berg zu bewegte, würde Kierstaad die Mastspitzen der Fischerboote sehen, die auf dem Lac Dineshere segelten, dem zweitgrößten der drei Seen in der Region.
    Es waren nur ein paar Meilen bis in eine völlig andere Welt, erkannte Kierstaad. Er war kaum mehr als ein Junge, hatte erst siebzehn Winter überlebt. Aber in dieser Zeit hatte Kierstaad mehr von den Reichen und dem Leben gesehen als die meisten Bewohner seiner Welt. Er war mit vielen anderen Kriegern dem Ruf Wulfgars gefolgt und vom Eiswindtal zu einem Ort namens Siedelstein gezogen, der weit, weit entfernt war. Er hatte seinen neunten Geburtstag fern von seiner Familie auf dem Weg gefeiert. Im Alter von elf hatte der junge Barbarenknabe mit Goblins, Kobolden und Drowelfen gekämpft und an der Seite von Berkthgar dem Tapferen gefochten, dem Anführer von Siedelstein. Berkthgar war es gewesen, der entschieden hatte, daß es für das Volk der Barbaren an der Zeit war, wieder ins Eiswindtal – ihre angestammte Heimat – und zu dem Leben ihrer Vorfahren zurückzukehren.
    Kierstaad hatte so viel gesehen, hatte, wie es schien, zwei verschiedene Leben in zwei verschiedenen Welten gelebt. Jetzt war er ein Nomade, ein Jäger in der offenen Tundra. Während er zu Kelvins Steinhügel hinübersah und an die Fischerboote auf dem Lac Dineshere, auf dem Maer Dualdon im Westen und auf dem Rotwassersee im Süden dachte, erkannte er, wie eng sein Leben wirklich geworden war, und wieviel größer die Welt war – eine Welt, die nur ein paar Meilen von seinem jetzigen Standort entfernt lag. Er konnte sich die Märkte in Bryn Shander vorstellen, der größten der zehn Städte, die die Seen umgaben. Er sah die bunten Stoffe, die Edelsteine, das Gewimmel vor sich, wenn die Handelskarawanen im Frühling ankamen, die Südländer, die um die feinen Elfenbein-Schnitzereien feilschten, die aus den

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