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Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Titel: Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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einen so gefährlichen Angriff zu riskieren.
    Doch selbst wenn diese Eins-von-Zehn-Regel zutraf, würden die neun restlichen Schuß durchaus genügen, um die Seekobold aus dem Wasser zu blasen!
    Harkle wußte, daß er handeln mußte, denn die anderen, selbst Robillard, blickten einander hilflos an und verstanden nicht, was da plötzlich geschah. Rauchpulver war in den östlichen Gebieten des Reiches gebräuchlicher und war sogar in Cormyr verwendet worden, wie es hieß. Natürlich hatte es Gerüchte gegeben, daß es hin und wieder auch an der Schwertküste aufgetaucht sei, gewöhnlich auf Schiffen. Harkle bedachte seine Möglichkeiten und berechnete die Menge des Rauchpulvers und seine Explosivität, während er im Geiste die Waffen durchging, die er zur Verfügung hatte.
    »Ein Metallzylinder!« rief Catti-brie aus dem Krähennest herab, als sie die zielende Kanone durch den Dampf hindurch erspähte.
    »Stehen Säcke in seiner Nähe?« rief Harkle zurück.
    »Ich kann nichts erkennen!« rief Catti-brie, denn die Wolke trieb weiter und verbarg das Deck des Piratenschiffs.
    Harkle wußte, daß die Zeit knapp wurde. Die Rauchpulverkanone war nicht sehr zielgenau, aber das mußte sie auch nicht sein, denn ein einziger ihrer Schüsse konnte einen Mast fällen, und selbst ein Streifschuß am Rumpf würde wahrscheinlich ein Loch reißen, das groß genug war, um das Schiff zu versenken.
    »Ziel darauf!« rief Harkle. »Auf den Zylinder und das Deck in seiner Nähe!«
    Catti-brie vertraute Harkle Harpell eigentlich nie, aber seine Anweisung klang diesmal ungewöhnlich sinnvoll. Sie hob Taulmaril und schoß einen Pfeil nach dem anderen ab. Sie hoffte, die Mannschaft an dem Zylinder ausschalten zu können, wenn es ihr nicht gar gelang, die Waffe zu beschädigen. Sie sah Funken sprühen, als einer ihrer verzauberten Pfeile von dem Zylinder abprallte, und dann erklang ein Schmerzensschrei, als sie einen der Schützen traf.
    Die Seekobold fuhr weiter und näherte sich dem Piratenschiff. Harkle kaute auf den Fingernägeln. Dunkin, der ebenfalls wußte, was Rauchpulverkanonen waren, zupfte an seinen Ohren.
    »Wende das Schiff«, verlangte Harkle von Deudermont. »Wir sind zu dicht, viel zu dicht. Sie werden sie wieder abfeuern, direkt in unser Gesicht, und uns damit versenken.«
    Deudermont wußte nicht, was er darauf antworten sollte. Er hatte bereits gesehen, daß Robillards Magie nichts gegen die Rauchpulverkanone tun konnte. Und wirklich, als er zu dem Zauberer blickte, sah er, daß Robillard emsig Windstöße erzeugte, um ihre Fahrt zu beschleunigen. Er schien nicht einmal den Versuch unternehmen zu wollen, einen zweiten Schuß aufzuhalten. Doch wenn der Kapitän nach Backbord steuerte, würde das Schiff sich wahrscheinlich noch eine ganze Zeit in Reichweite der Waffe befinden, und wenn er versuchte, nach Steuerbord auszuscheren, würde er möglicherweise überhaupt nicht an dem Schiff vorbei und in den Nebel gelangen, sondern die Karavelle mit dem Bug rammen. Selbst wenn es ihnen gelingen sollte, die Mannschaft dieses Schiffes zu besiegen, so würden die verbleibenden Segler wenig Probleme haben, die Seekobold zu überwältigen.
    »Nimm den Zauberer und geh zu ihnen hinüber«, sagte Deudermont zu Drizzt. »Und hole die Katze. Wir brauchen dich jetzt, mein Freund!«
    Drizzt wollte gerade loseilen, als Harkle ungefähr dort, wo Catti-brie den Zylinder erspäht hatte, das Licht einer Fackel sah. Er schrie: »keine Zeit« und warf sich flach zu Boden.
    Von ihrem Ausguck aus sah Catti-brie die Fackel, und in ihrem Licht erblickte sie auch die großen Säcke, nach denen Harkle gefragt hatte. Sie zielte instinktiv auf den Fackelträger, um die Mannschaft an der Kanone zu behindern, riskierte es dann aber doch, auf Harkle zu hören, veränderte die Richtung ihres Schusses ein wenig und ließ den Pfeil auf den Haufen Säcke auf dem Deck des Piratenschiffes fliegen.
    Ihr Pfeil sauste noch bevor der Mann seine Fackel an die Kanone halten konnte hinüber, als die S eekobold sich genau parallel zu dem anderen Schiff befand.
    Es war nur ein kurzer Augenblick, aber dieser Moment genügte, um den Fackelträger durch die Luft zu schleudern, als der funkensprühende Pfeil in die Säcke mit dem hochexplosiven Rauchpulver einschlug.
    Das Piratenschiff stand beinahe senkrecht auf einem Ende. Der Feuerball war gewaltiger als alles, was Harkle oder selbst Robillard jemals gesehen hatten. Die Druckwelle allein warf fast alle Seeleute, die an Deck

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