Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Titel: Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
Vom Netzwerk:
der Seekobold standen, zu Boden, und umherfliegende Trümmer rissen Löcher in die Lateinsegel des Schoners.
    »Bei den Göttern«, murmelte Catti-brie von Grauen erfüllt, denn dort, wo der Rahsegler sich befunden hatte, trieben jetzt nur noch verkohltes Holz und Leichen im Wasser.
    Auch Drizzt war wie betäubt. Als er die Verwüstung betrachtete, hatte er das Gefühl, einen Vorgeschmack auf das Ende der Welt bekommen zu haben. Er hatte noch nie eine solche Vernichtung gesehen, eine so vollständige Verwüstung – nicht einmal der mächtigste Zauberer konnte so etwas bewirken. Eine große Menge Rauchpulver würde einen Berg oder eine ganze Stadt dem Erdboden gleichmachen können. Rauchpulver konnte die gesamte Welt vernichten.
    »Rauchpulver?« sagte er zu Harkle.
    »Von gondischen Priestern«, erwiderte der Zauberer.
    »Sie sollen alle verdammt sein«, murmelte Drizzt und ging davon.
    Später an diesem Tag, während die Mannschaft damit beschäftigt war, die Risse in den Segeln zu flicken, machten Drizzt und Catti-brie eine Pause. Sie lehnten sich gegen die Reling am Bug des Schoners, blickten auf das leere Wasser und dachten an die große Entfernung, die sie noch vor sich hatten.
    Schließlich konnte Catti-brie die Spannung nicht mehr ertragen. »Hast du ihn besiegt?« fragte sie.
    Drizzt sah sie fragend an, als hätte er sie nicht verstanden.
    »Den Tyrannen«, erklärte Catti-brie.
    »Ich habe die Karte gebracht«, erwiderte Drizzt, »und die Truhe, auch wenn sie verlorengegangen ist.«
    »Ah, aber Dunkin hatte versprochen, daß wir sie bekommen sollten, ganz gleich, ob du siegen oder verlieren würdest«, meinte die junge Frau schlau.
    Drizzt blickte sie an. »Der Wettstreit war nie von Bedeutung«, sagte er. »Nicht für mich.«
    »Hast du gewonnen oder verloren?« drängte Catti-brie. Sie war nicht bereit zuzulassen, daß der Drow sich entwand.
    »Manchmal ist es besser, einem so wichtigen Anführer und wertvollen Verbündeten zu gestatten, seine Würde und seinen Ruf zu wahren«, erwiderte Drizzt und blickte erst auf die See und dann zum Besanmast, wo ein Matrose nach Unterstützung rief.
    »Du hast zugelassen, daß er dich geschlagen hat?« fragte Catti-brie, die von dieser Vorstellung nicht sehr angetan schien.
    »Das habe ich nicht gesagt«, erwiderte Drizzt.
    »Also hat er dich aus eigener Kraft geschlagen«, schloß die junge Frau.
    Drizzt zuckte die Schultern, während er sich auf den Weg zum Besanmast machte, um dem Matrosen zu helfen, wobei er Harkle und Robillard begegnete.
    Catti-brie starrte dem Drow nach, während die Zauberer näherkamen.
    Die Frau wußte nicht, was sie von Drizzts rätselhaften Antworten halten sollte. Er hatte Tarnheel gewinnen lassen, schloß sie, oder dem Mann zumindest erlaubt, ein Patt zu erreichen. Aus irgendeinem Grund, den die junge Frau nicht verstand, wollte sie den Gedanken nicht zulassen, daß Tarnheel Drizzt wirklich besiegt hatte; sie wollte nicht glauben, daß irgend jemand Drizzt schlagen konnte.
    Sowohl Robillard als auch Harkle grinsten breit, als sie die Miene der jungen Frau sahen.
    »Drizzt hat ihn besiegt«, sagte Robillard schließlich.
    Verwirrt blickte Catti-brie den Zauberer an.
    »Das hast du dich doch gefragt«, meinte Robillard.
    »Wir haben es uns angesehen«, sagte Harkle. »Natürlich haben wir das getan. Es war ein guter Kampf.« Harkle nahm Kampfposition ein, seine beste Imitation von Drizzt in einem Gefecht, was für Catti-brie natürlich wie eine Parodie aussah. »Er hat links angefangen«, begann Harkle und machte die Bewegung vor, »und ist dann so schnell nach rechts gelaufen, daß Tarnheel es nicht einmal mitbekommen hat.«
    »Bis er getroffen wurde«, warf Robillard ein. »Seine Despotigkeit schlug nach vorne. Er griff wohl einen Geist an, nehme ich an.«
    Das ergab Sinn für Catti-brie; das Manöver, das sie gerade beschrieben hatten, wurde »Geisterschritt« genannt.
    »Er wurde eines Besseren belehrt!« frohlockte Harkle.
    »Es soll genügen zu erwähnen, daß seine Despotigkeit sich in nächster Zeit nicht hinsetzen wird«, schloß Robillard die Schilderung, und die beiden Zauberer brachen in ein so herzliches Lachen aus, wie Catti-brie es noch nie bei Robillard gehört hatte.
    Die junge Frau trat wieder an die Reling, während die beiden, noch immer lachend, davongingen. Auch Catti-brie lächelte. Sie kannte jetzt die Wahrheit über Drizzts Behauptung, der Kampf sei ihm nicht wichtig gewesen. Sie würde darauf achten, den Drow in

Weitere Kostenlose Bücher