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Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Titel: Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Seekobold. Was also deutet dieser unbedeutende Wurm an?«
    Deudermont schaute Dunkin mit einem harten Blick an und wünschte sich in diesem Augenblick, er hätte den Mann erwürgt. »Einige von denen, die dort gewesen sind«, begann der Kapitän und wählte seine Worte mit Bedacht, »behaupten, sie hätten ungewöhnliche Visionen gehabt.«
    »Spuk!« unterbrach ihn Dunkin dramatisch. »Caerwich ist eine Spukinsel«, verkündete er und tanzte auf und ab, um jedem Seemann in seiner Nähe einen wilden Blick zuzuwerfen. »Geisterschiffe und Hexen!«
    »Genug«, sagte Drizzt zu dem Mann.
    »Halt den Mund«, fügte Catti-brie hinzu.
    Dunkin schwieg, aber er erwiderte den Blick der jungen Frau mit überlegener Miene und glaubte, gewonnen zu haben.
    »Das sind Gerüchte«, sagte Deudermont laut. »Gerüchte, die ich euch erzählt hätte, sobald wir Wyngate erreicht hätten, aber nicht vorher.« Der Kapitän hielt inne und schaute sich erneut um. Dieses Mal erbat sein Blick Freundschaft und Loyalität von den Männern, die schon so lange bei ihm waren. »Ich hätte es euch erzählt«, beharrte er, und jeder von ihnen, vielleicht mit Ausnahme von Dunkin, glaubte ihm.
    »Diese Fahrt findet nicht im Dienst von Tiefwasser statt, und sie geht auch nicht gegen die Piraten«, fuhr Deudermont fort. »Sie ist für mich, sie ist etwas, das ich wegen des Zwischenfalls in der Hafenstraße tun muß. Vielleicht segelt die Seekobold auf Schwierigkeiten zu, vielleicht auf Antworten, aber ich muß gehen, wie auch immer das Ergebnis sein mag. Ich würde keinen von euch zwingen mitzukommen. Ihr habt euch verdingt, um Piraten zu jagen, und in dieser Beziehung seid ihr die beste Mannschaft gewesen, die sich ein Kapitän wünschen kann.«
    Wieder kam eine Pause, eine lange, in der der Kapitän nacheinander jedem Mann in die Augen schaute und als letzten Drizzt und Catti-brie.
    »Jeder, der nicht mit nach Caerwich fahren will, kann in Wyngate von Bord gehen«, bot Deudermont an. Es war ein außerordentliches Angebot, bei dem jedes Besatzungsmitglied die Augen aufriß. »Ihr werdet für eure Zeit auf der Seekobold be zahlt werden und einen zusätzlichen Bonus aus meiner eigenen Kasse erhalten. Wenn wir zurückkehren...«
    »Falls ihr zurückkehrt«, warf Dunkin ein, aber Deudermont ignorierte den Unruhestifter einfach.
    »Wenn wir zurückkehren«, sagte Deudermont erneut, mit festerer Stimme, »werden wir euch in Wyngate wieder aufnehmen. Es wird niemandes Loyalität in Frage gestellt, und es wird keine Geringschätzung durch jene geben, die mit nach Caerwich gereist sind.«
    Robillard schnaubte. »Spukt es nicht auf jeder Insel?« fragte er mit einem Lachen. »Wenn ein Seemann jedes Gerücht glauben würde, würde es überhaupt niemand wagen, an der Schwertküste in See zu stechen. Meeresungetüme vor Tiefwasser! Seeschlangen bei Ruathym! Die Piraten von Nelanther!«
    »Das letzte stimmt aber!« warf ein Matrose ein, und alle brachen in herzliches Lachen aus.
    »So ist es!« erwiderte Robillard. »Es scheint so, daß einige Gerüchte wahr sein könnten.«
    »Und wenn es auf Caerwich wirklich spukt?« fragte ein anderer Matrose.
    »Dann werden wir morgens anlegen«, antwortete Waillan, der sich über die Reling des Achterdecks lehnte, »und abends wieder ablegen.«
    »Und die Nacht den Geistern überlassen!« beendete noch ein anderer Mann den Gedanken und löste damit ein neuerliches Gelächter aus.
    Deudermont war ihnen wirklich dankbar, insbesondere Robillard, von dem er solche Unterstützung niemals erwartet hätte. Als er schließlich einen Appell abhielt, wollte keiner aus der Mannschaft der Seekobold in Wyngate von Bord gehen.
    Dunkin beobachtete das alles mit schierem Erstaunen. Er versuchte, den Gerüchten über das von Geistern heimgesuchte Caerwich neue Nahrung zu verleihen, indem er Geschichten von Enthauptungen und ähnlichen Schauermärchen von sich gab, doch er wurde jedesmal zum Schweigen gebracht oder ausgelacht.
    Weder Drizzt noch Catti-brie waren über die einhellige Unterstützung für Deudermont überrascht. Sie wußten beide, daß die Mannschaft der Seekobold schon lange genug beisammen war, daß die Männer zu echten Freunden geworden waren. Diese beiden Gefährten hatten genügend Erfahrung mit Freundschaft, daß sie Loyalität verstehen konnten.
    »Nun, ich habe jedenfalls vor, in Wyngate von Bord zu gehen«, verkündete Dunkin schließlich. »Ich werde niemandem zum verwunschenen Caerwich folgen.«
    »Wer hat dir denn eine

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