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Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Titel: Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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sagte Cadderly. »Und selbst wenn es stimmen sollte, ist noch nicht alle Hoffnung verloren. Dein Vater braucht deine Hilfe.«
    Drizzt nickte entschlossen. »Und Catti-bries Hilfe«, erwiderte er. »Sie wird hier sein, wenn wir Errtu rufen.«

Die leibhaftige Finsternis
    Seine rauchende Masse füllte den Kreis beinahe aus. Seine großen, ledrigen Flügel konnten nicht völlig ausgebreitet werden, sonst hätten sie über die Grenzlinie geragt, die der Unhold nicht übertreten konnte. Errtu kratzte mit seinen Krallen auf dem Stein, stieß ein kehliges Knurren aus, warf seinen gewaltigen, häßlichen Kopf in den Nacken und lachte heftig. Plötzlich beruhigte sich der Balor, blickte nach vorne und bohrte seine wissenden Augen in die von Drizzt Do'Urden.
    Viele Jahre waren vergangen, seit Drizzt den mächtigen Errtu gesehen hatte, aber der Waldläufer erkannte den Unhold sofort. Sein häßliches Gesicht schien eine Kreuzung aus Hund und Affe zu sein, und seine Augen – vor allem diese Augen – waren schwarze Gruben des Bösen, manchmal vor Wut weit aufgerissen, so daß man rote Flammen darin lodern sah, manchmal aber auch zu schmalen Schlitzen zusammengekniffen, die höllische Qualen versprachen. Ja, Drizzt erinnerte sich gut an Errtu, erinnerte sich an ihren viele Jahre zurückliegenden, verzweifelten Kampf am Hang von Kelvins Steinhügel.
    Der Krummsäbel des Waldläufers, jener, den er aus dem Hort des weißen Drachen genommen hatte, schien sich ebenfalls an den Unhold zu erinnern, denn Drizzt spürte, wie die Waffe ihn drängte, sie zu ziehen und erneut nach dem Balor zu schlagen, auf daß sie erneut in Errtus feuriges Herz dringen konnte. Die Klinge war zu dem Zweck geschmiedet worden, gegen Kreaturen des Feuers zu kämpfen, und besonders begierig schien sie auf das rauchende Fleisch eines Unholds zu sein.
    Catti-brie hatte noch nie so eine Bestie gesehen, die verkörperte Finsternis, das fleischgewordene Böse, das übelste vom Üblen. Sie wollte zu ihrem Bogen greifen und einen Pfeil in das häßliche Gesicht der Bestie schießen, und doch fürchtete sie, daß sie damit den bösartigen Errtu freisetzen und auf sich lenken würde, etwas, was sie ganz gewiß nicht wollte.
    Errtu lachte noch immer leise, dann hieb er plötzlich mit schrecklicher Geschwindigkeit mit seiner vielschwänzigen Peitsche nach Drizzt. Die Schnüre sausten durch die Luft und wurden dann plötzlich aufgehalten, als wären sie auf eine Wand gestoßen.
    »Du kannst weder deine Waffe noch dein Fleisch oder deine Magie durch die Barriere senden, Errtu«, sagte Cadderly ruhig – der Priester schien nicht im mindesten von dem mächtigen Tanar'ri beeindruckt zu sein.
    Errtus Augen verengten sich zu Schlitzen, als der Balor seinen Blick auf Cadderly richtete. Er wußte, daß der Priester ihn beschworen hatte. Erneut erklang das grollende Lachen, und Flammen zuckten vor den riesigen, klauenbewehrten Füßen Errtus in die Höhe, weißglühend loderten sie so hoch, daß die Gefährten den Balor kaum noch sehen konnten. Schließlich wich Catti-brie mit einem Warnruf zurück, und Drizzt folgte ihrem Beispiel. Cadderly jedoch blieb an seinem Platz, überzeugt, daß die runenverzierten Kreise das Feuer aufhalten würden. Schweiß perlte auf seinem Gesicht, und einzelne Tropfen fielen von seiner Nase herab.
    »Laß ab davon!« rief Cadderly über das Prasseln hinweg. Dann stieß er eine Reihe von Worten in einer Sprache aus, die weder Drizzt noch Cattibrie jemals gehört hatten, ein Satz, der mit Errtus betont ausgesprochenem Namen endete.
    Der Balor brüllte auf, als verspürte er Schmerzen, und das Feuer verschwand.
    »Ich werde mich an dich erinnern, alter Mann«, versprach der große Balor. »Wenn ich wieder auf der Ebene wandele, die deine Welt ist.«
    »Besuche mich mal«, erwiderte Cadderly ruhig. »Es wäre mir ein Vergnügen, dich wieder in das Dreckloch zurückzuverbannen, wo du hingehörst.«
    Errtu erwiderte nichts mehr, knurrte jedoch und richtete seinen Blick erneut auf den abtrünnigen Drow, den von ihm über alles gehaßten Drizzt Do'Urden.
    »Ich habe ihn, Drow«, verhöhnte er ihn. »Im Abgrund.«
    »Wen?« verlangte Drizzt zu wissen, doch die Antwort des Balors bestand nur in erneutem heftigem Gelächter.
    »Wen hast du, Errtu?« fragte Cadderly mit fester Stimme.
    »Ich brauche keine Fragen zu beantworten«, erinnerte der Balor den Priester. »Ich habe ihn, das wißt ihr, und der einzige Weg, ihn zurückzubekommen, besteht darin, meine

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