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Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Titel: Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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nur um sich plötzlich in einem sinkenden Wrack wiederzufinden.
    »Zurück auf Südkurs mit uns!«, rief der Kapitän, und die Sucher schwenkte knarrend nach Backbord. Der näher kommende Schoner korrigierte schnell seine Richtung, um seinen Abfangkurs beizubehalten.
    »Zu weit im Norden«, meinte Vaines nachdenklich und fuhr sich mit der Hand kraulend durch den grauen Bart. »Piraten sollten nicht so weit im Norden sein, und sie dürften es auch nicht wagen, sich uns zu nähern.«
    Die anderen, vor allem Drizzt und Catti-brie, verstanden seine Besorgnis. Was brutale Gewalt anging, so waren der Schoner und seine zwanzig, höchstens dreißig Mann Besatzung keine Gegner für die sechzig Seeleute unter Vaines Kommando. Aber solche Nachteile konnten auf See oft durch einen einzigen Zauberer ausgeglichen werden, wie Drizzt und die Frau wussten. Sie hatten gesehen, wie der Zauberer der Seekobald, ein mächtiger Beschwörer namens Robillard, ganz allein mehr als nur ein Schiff überwältigt hatte, bevor normale Waffen auch nur in Reichweite waren.
    »Sollten und sind ist nicht dasselbe Wort«, bemerkte Bruenor trocken. »Ich weiß nicht, ob es Piraten sind oder nicht, aber sie kommen her, soviel steht fest.«
    Vaines nickte und kehrte zu seinem Rudergänger am Steuer zurück.
    »Ich hole meinen Bogen und steige ins Nest hinauf«, verkündete Catti-brie.
    »Such dir deine Ziele gut aus«, erwiderte Drizzt. »Wahrscheinlich gibt es einen oder auch ein paar, die jenes Schiff führen. Wenn du sie ausschalten kannst, flieht der Rest vielleicht.«
    »Machen Piraten das so?«, fragte Regis, der reichlich verwirrt zu sein schien. »Wenn es überhaupt Piraten sind.«
    »Das tun kleinere Schiffe, die hinter uns her sind, weil wir den Gesprungenen Kristall bei uns haben«, erwiderte Drizzt, und jetzt begriffen die beiden anderen.
    »Du glaubst, das verfluchte Ding ruft sie?«, fragte Bruenor.
    »Piraten gehen selten Risiken ein«, erklärte Drizzt. »Ein kleiner Schoner, der die Sucher angreift, nimmt hingegen ein ziemlich großes Risiko in Kauf.«
    »Wenn sie keine Zauberer dabeihaben«, argumentierte Bruenor, denn auch er hatte die Besorgnis von Kapitän Vaines verstanden. Drizzt schüttelte den Kopf, bevor der Zwerg auch nur ausgesprochen hatte. Das hätte auch Catti-brie getan, wenn sie nicht bereits davongelaufen wäre, um Taulmaril zu holen. »Ein Pirat, der über genug magische Hilfe verfügt, um die Sucher zu vernichten, wäre schon lange bekannt«, erklärte der Drow. »Wir hätten von ihm gehört und wären gewarnt worden, noch bevor wir Tiefwasser verlassen hätten.«
    »Sofern er nicht neu im Geschäft ist oder der Zauberer erst jetzt dazugestoßen ist«, meinte Regis.
    Drizzt stimmte diesem Argument mit einem Nicken zu, doch es überzeugte ihn nicht. Der Drow glaubte weiterhin, dass Crenshinibon diesen neuen Feind hergerufen hatte, so wie viele andere zuvor, die verzweifelt versucht hatten, ihnen den Kristall zu entreißen, bevor er vernichtet werden konnte. Drizzt schaute nach hinten auf das Deck und erblickte die vertraute Gestalt von Catti-brie, die gewandt mit ihrem magischen Bogen Taulmaril auf dem Rücken die mit Webeleinen versehenen Wanten hinaufstieg.
    Dann öffnete er seine Gürteltasche und schaute das bösartige Relikt Crenshinibon an. Er wünschte, er könnte seinen Ruf hören, um die Feinde besser zu verstehen, die davon angelockt wurden.
    Die Sucher erbebte plötzlich, als eine ihrer Ballisten abgeschossen wurde. Der riesige Speer sauste durch die Luft und hüpfte ein paarmal über das Wasser, bevor er versank. Er flog zwar viel zu kurz, kam dem Schoner aber dicht genug, um den feindlichen Seeleuten deutlich zu machen, dass die Sucher nicht vorhatte, zu verhandeln oder sich zu ergeben.
    Der Schoner schoss jedoch ohne den geringsten Kurswechsel weiter heran und pflügte direkt neben dem Ballisten-Speer durch das Wasser. Er stieß sogar gegen die metallene Spitze des Projektils, das wie eine Boje im Meer trieb. Glatt und rasch glitt der Segler heran, mehr einem Pfeil ähnlich, der durch die Luft sauste, als einem Schiff, das die Wellen durchschnitt. Der schmale Rumpf war einzig auf Geschwindigkeit hin gebaut worden. Drizzt hatte solche Piraten schon gesehen; ähnliche Schiffe hatten der Seekobold, die ebenfalls ein Schoner war, jedoch über drei Masten verfügte und viel größer war, lange Verfolgungsjagden geliefert. Solche Jagden hatte der Drow während seiner Zeit bei Deudermont am meisten genossen. Die

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