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Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Titel: Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Segel vom Wind gebläht, die Gischt vorbeisprühend, sein weißes Haar flatternd, während er am Bug stand.
    Dieses Geschehen genoss er jedoch überhaupt nicht. Es gab eine ganze Reihe von Piraten an der Schwertküste, die in der Lage waren, die Sucher zu zerstören, da sie größer und besser bewaffnet waren als das robuste Schiff – die wahren Jagdlöwen der Region. Doch dieses näher kommende Schiff war eher ein Raubvogel, ein schneller und verschlagener Jäger, der für kleinere Beute gebaut war, für Fischerboote, die sich zu weit von den geschützten Häfen entfernten, oder für die Luxusbarken reicher Kaufleute, die ihre eskortierenden Kriegsschiffe aus den Augen verloren hatten. Die einzige andere Möglichkeit war, dass mehrere dieser kleinen Piratenschiffe im Verbund arbeiteten, und sich wie ein Jagdrudel auf eine einzelne Beute stürzten.
    Doch es waren keine weiteren Segel am Horizont festzustellen.
    Aus einer anderen Gürteltasche zog Drizzt seine Statue aus Onyx. »Ich werde bald Guenhwyvar herholen«, erklärte er Regis und Bruenor. Kapitän Vaines kam wieder nach vorn und sah nervös aus, was Drizzt verriet, dass der Seemann trotz seiner vielen Jahre auf See nur wenig Kämpfe mitgemacht hatte. »Mit genug Anlauf kann der Panther fünfzig Fuß oder weiter springen, um auf das Deck unserer Feinde zu gelangen. Einmal dort angekommen, wird die Katze dafür sorgen, dass mehr als einer von ihnen nach Rückzug schreit.« »Ich habe von deiner Pantherfreundin gehört«, sagte Vaines. »Sie war das Gesprächsthema des ganzen Hafens von Tiefwasser.« »Dann bring die verdammte Katze mal schnell her«, knurrte Bruenor, der über das Schanzkleid schaute. Und tatsächlich schien der Schoner bereits viel dichter bei ihnen zu sein und schoss förmlich über das Wasser.
    Auf Drizzt wirkte das Ganze wie völlig außer Kontrolle geraten; selbstmörderisch wie der Riese, der ihnen aus dem Grat der Welt nachgekommen war. Er stellte die Figur auf den Boden und rief leise nach dem Panther. Der typische Nebel begann um die Statue aufzuwallen und nahm allmählich Gestalt an.
    Catti-brie rieb sich die Augen und hob dann erneut das Fernrohr.
    Sie ließ ihren Blick über das Deck gleiten und konnte kaum glauben, was sie dort sah. Doch es war einfach so: Dies hier waren keine Piraten, zumindest keine von der Art, die sie kannte. Dort waren Frauen an Bord, und es waren keine Kriegerinnen, nicht einmal Seeleute und gewiss keine Gefangenen. Und Kinder! Sie hatte mehrere von ihnen gesehen, und keines war wie ein Schiffsjunge gekleidet.
    Sie zuckte zusammen, als ein Ballisten-Speer das Deck des Schoners streifte, von einer Winde abprallte und ans Schanzkleid krachte, wobei er nur eine Handbreit an einem Jungen vorbeiflog. »Runter an Deck mit dir, und beeil dich«, befahl sie dem Ausguck, der bei ihr im Krähennest stand. »Sag deinem Käptn, er soll Ketten laden und hoch in ihre Segel zielen.«
    Der Mann, der offensichtlich von den Geschichten beeindruckt war, die er über Drizzt und Catti-brie gehört hatte, drehte sich ohne zu zögern um und kletterte eilig die Wanten hinab, doch die Frau wusste, dass sie allein die Bürde trug, die kommende Perversion aufzuhalten. Die Sucher hatte nur die Kampfbeseglung gesetzt, doch der Schoner kam unter vollen Segeln herangerauscht, so zielgerichtet und schnell, als wollte er das größere Schiff einfach rammen.
    Catti-brie hob erneut das Fernrohr und suchte langsam und sorgfältig das gegnerische Schiff ab. Sie wusste jetzt, dass Drizzts Einschätzung von Kurs und Absicht des Schoners korrekt gewesen war; sie wusste, dass dies Crenshinibons Tun war, und dieses Wissen ließ ihr Blut vor Wut kochen. Einer oder auch zwei waren vielleicht der Schlüssel, doch wo …
    Sie erspähte den Mann am Mitteldeckschanzkleid, seine Gestalt fast vom Großmast verdeckt. Sie hielt ihn im Blick und widerstand dem Impuls, das Fernrohr wegzuschwenken und den Schaden zu begutachten, als die Ballisten der Sucher erneut abgeschossen wurden, diesmal nach ihren Anweisungen. Durch die Luft wirbelnde Ketten zerfetzten die oberen Segel des Schoners. Dieser Anblick, dieser Mann am Schanzkleid, der das Holz so fest gepackt hatte, dass alles Blut aus seinen Händen gewichen war, war wichtiger.
    Der Schoner erbebte und schlingerte unfreiwillig, bis die Mannschaft die restlichen Segel so getrimmt hatte, dass der alte Kurs fortgesetzt werden konnte. Während dieses Schwenks geriet der Mann am Schanzkleid aus dem Schutz des

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