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Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Titel: Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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trauen können –, aber Hand hat überlebt. Und so werden wir auf die gleiche Art weitermachen, wie zuvor, mit drei Leutnants und einem Gildenmeister.« Er blickte zu Jarlaxle und dann zu Sharlotta. »Natürlich wünscht sich mein Freund Jarlaxle einen Posten als Leutnant«, sagte er. »Und er hat ihn sich wirklich verdient, das kann ich nicht leugnen.«
    Sharlotta versteifte sich und erwartete zu sterben, denn sie konnte sehr wohl bis drei zählen.
    Tatsächlich hatte Entreri ursprünglich vorgehabt, sie umzubringen, doch als er jetzt Basadoni ansah, den gebrechlichen alten Mann, der nur noch ein Schatten seines früheren Selbst war, änderte er die Richtung seines Schwertes und stieß es stattdessen in das Herz des Paschas.
    »Drei Leutnants«, sagte er zu der wie benommen dastehenden Sharlotta. »Hand, Jarlaxle und du.«
    »Also ist Entreri Gildenmeister«, stellte die Frau mit einem schiefen Grinsen fest. »Du sagtest, du könntest Kadran Gordeon nicht trauen, aber du erkennst, dass ich ehrenhafter bin«, sagte sie verführerisch und trat einen Schritt vor.
    Entreris Schwert zuckte so schnell vor, dass sie die Bewegung kaum sah, und berührte das zarte Fleisch ihres Halses. »Dir vertrauen?«, fragte er. »Nein, aber ich fürchte dich auch nicht. Tu, was man dir befiehlt, und du bleibst am Leben.« Er bewegte seine Klinge ein wenig, so dass sie unter ihr Kinn rutschte und dort die Haut aufritzte. »Genau das, was man dir befiehlt«, warnte er, »oder ich werde dir dein hübsches Gesicht stückweise abziehen.« Entreri drehte sich zu Jarlaxle um.
    »Das Haus wird binnen einer Stunde gesichert sein«, versicherte ihm der Dunkelelf. »Dann könnt Ihr und Eure menschlichen Leutnants über das Schicksal jener entscheiden, die gefangen wurden, und auf den Straßen verbreiten lassen, was immer Ihr als Gildenmeister wollt.«
    Entreri hatte angenommen, dass ihm dieser Moment eine gewisse Befriedigung verschaffen würde. Er war froh, dass Kadran Gordeon tot war und dass der alte Schurke Basadoni endlich seine wohlverdiente Ruhe bekommen hatte.
    »Was immer du wünschst, mein Pascha«, schnurrte Sharlotta neben ihm. Die Anrede drehte ihm den Magen um.

Das Austreiben von Dämonen
    Es lag wirklich etwas Befriedigendes im Kampf, in dem Gefühl der Überlegenheit und dem Element der Kontrolle. Der Umstand, dass die Kämpfe nicht tödlich waren – obgleich ein großer Teil der Gäste heftige Wunden davontrug –, und die bewusstseinstrübende Wirkung des Alkohols sorgten dafür, dass seine donnernden Schläge kein Schuldbewusstsein in ihm auslösten. Nur Befriedigung und Kontrolle, eine Sache, die er schon lange nicht mehr gespürt hatte.
    Hätte er sich die Zeit genommen, darüber nachzudenken, so wäre Wulfgar vielleicht zu der Erkenntnis gelangt, dass er jeden neuen Streit als Ersatz für einen bestimmten Konflikt begrüßte, den er nicht alleine besiegen konnte und der ihn all diese Jahre über gequält hatte. Er gab sich jedoch keinen Grübeleien hin. Er genoss einfach nur das Gefühl seiner Faust, die gegen die Brust dieses neuesten Raufboldes schlug und den großen, dünnen Mann stolpernd zurücktaumeln ließ, bis er schließlich, zwanzig Fuß entfernt, über eine Bank fiel und zu Boden ging.
    Methodisch ging Wulfgar zu dem Liegenden hin und packte ihn am Kragen (wobei er ihm gleich einige Brusthaare ausriss) und am Unterleib (auch hierbei ging ein Teil der Körperbehaarung verloren). Mit einem einzigen Ruck hob der Barbar den Mann auf Hüfthöhe an und wuchtete ihn dann wie ein Gewichtheber über seinen Kopf. »Ich habe das Fenster gerade reparieren lassen«, sagte Arumn Gardpeck trocken, als er hilflos mit ansehen musste, wohin der Barbar zielte.
    Der Mann flog durch das Fenster hindurch und landete, sich überschlagend, auf der Halbmondstraße.
    »Dann repariere es gleich wieder«, erwiderte Wulfgar und warf dem Wirt einen so düsteren Blick zu, dass dieser sich eine Erwiderung verkniff.
    Arumn schüttelte nur den Kopf, machte sich wieder daran, seine Theke sauberzuwischen, und munterte sich mit dem Gedanken auf, dass Wulfgar dadurch, dass er so radikal für Ordnung sorgte, Gäste anzog – und zwar viele. Die Leute kamen jetzt auf der Suche nach einem ruhigen Ort her, an dem sie die Nacht verbringen konnten, und dann gab es noch jene, die sehen wollten, was der Barbar zu leisten vermochte. Letztere kamen entweder als Herausforderer des starken Wulfgars oder, häufiger noch, einfach nur als Zuschauer. Das

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