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Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Titel: Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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konnte.
    Vor allem, wenn es umsonst war, und in dieser Nacht war es das wirklich gewesen. Morik hatte Wulfgar tatsächlich beobachtet, doch er hatte nicht vor, ihn zu töten. Das Schicksal von Baumstammbrecher hatte ihm gezeigt, wie gefährlich ein solcher Versuch werden konnte.
    Er hatte jedoch vor, ein langes Gespräch mit Arumn Gardpeck zu führen, das Delly jetzt sicher um einiges leichter machen würde. Es gab keinen Grund, den Barbaren zu töten, solange Arumn ihn unter Kontrolle behielt.

    * * *

    Delly nestelte an ihrem Kleid und ihrem Mantel herum, als sie, von der Begegnung mit Morik noch völlig aufgewühlt, durch das Oberschoss des Gasthauses stolperte. Sie bog um eine Ecke des Ganges und war überrascht, die Straße vor sich zu sehen, direkt vor sich, und bevor sie noch anhalten konnte, war sie draußen. Und dann drehte sich die ganze Welt um sie. Als sie ihre Orientierung zurückgewonnen hatte, schaute sie hinter sich und sah die vom Mondlicht beschienene Straße und das Gasthaus, in dem sie Morik zurückgelassen hatte, viele Meter hinter ihr liegen. Sie verstand es nicht, denn war sie nicht noch vor einem Moment im Inneren des Hauses gewesen? Und zwar in einem Gang im Obergeschoss? Delly zuckte nur mit den Achseln. Für sie war es nicht ungewöhnlieh, etwas nicht zu verstehen. Sie schüttelte den Kopf, kam zu dem Schluss, dass Morik ihr in dieser Nacht wirklich die Gedanken durcheinander gebracht hatte, und machte sich auf den Rückweg zum Entermesser. Auf der anderen Seite des Dimensionstores, das die Frau aus dem Gasthaus gebracht hatte, musste Kimmuriel Oblodra beinahe laut auflachen, als er sich das tolpatschige Schauspiel ansah. Froh über seinen tarnenden Pilafwi-Umhang – denn Jarlaxle hatte darauf bestanden, dass es keine Spuren seiner Anwesenheit in Luskan geben durfte, und Jarlaxle sah getötete Menschen als solche Spuren an – bog der Drow um die Ecke des Ganges und bereitete seinen nächsten Sprung durch den Raum vor.
    Der Gedanke daran ließ ihn zusammenzucken, und er erinnerte sich daran, dass er diesen Mann vorsichtig behandeln musste; er und Rai'gy hatten Morik den Finsteren gewissenhaft ausspioniert, und Kimmuriel wusste, dass er gefährlich war, zumindest für einen Menschen. Er errichtete die kinetische Barriere und konzentrierte seine ganze Energie darauf, bevor er den Dimensionsweg zwischen dem Gang und Moriks Zimmer öffnete.
    Dort lag der Mann im schwachen Schein seiner Pfeife und der Glut, die in der Feuerstelle glomm, auf seinem Bett. Morik spürte die Störung offensichtlich und richtete sich sofort auf. Kimmuriel trat durch das Portal und konzentrierte seine Gedanken noch stärker auf seine kinetische Barriere. Wenn die Desorientierung des Schrittes durch die Dimensionen seine Konzentration beeinträchtigte, würde er wahrscheinlich tot sein, bevor er seine Gedanken noch ordnen konnte. Tatsächlich spürte der Drow, wie sich Morik heftig auf ihn stürzte und ihm seinen Dolch in den Bauch rammte. Doch die kinetische Barriere hielt, und er absorbierte den Stoß. Als er die Kontrolle über seine Konzentration zurückgewonnen und noch zwei weitere Treffer absorbiert hatte, schob er den Mann von sich und wich zur Seite aus. Er stand Morik gegenüber und lachte ihn aus.
    »Du kannst mich nicht verwunden«, sagte er stockend, denn selbst mit der Magie, die Rai'gy für ihn gewirkt hatte, beherrschte er die Sprache der Oberfläche noch längst nicht perfekt.
    Moriks Augen weiteten sich beträchtlich, als er erkannte, wer der Eindringling war, und sein Verstand mit dem Umstand zu kämpfen hatte, dass ein Drowelf in sein Zimmer gekommen war. Er schaute sich um und suchte offensichtlich nach einem Fluchtweg.
    »Ich bin gekommen, um mit dir zu reden, Morik«, erklärte Kimmuriel, der dem Mann nicht durch ganz Luskan hinterherlaufen wollte. »Nicht, um dich zu verletzen.«
    Diese Versicherung eines Dunkelelfen schien Morik nur wenig zu beruhigen.
    »Ich bringe Geschenke«, fuhr Kimmuriel fort und warf ein kleines Kästchen auf das Bett, dessen Inhalt klimperte. »Belaern und Pfeifenkraut aus der großen Höhle von Yoganith. Sehr gut. Du musst Fragen beantworten.«
    »Fragen worüber?«, wollte der noch immer nervöse Dieb wissen, der seine geduckte Verteidigungshaltung nicht aufgab und den Dolch in der Hand herumwirbeln ließ. »Wer bist du?«
    »Mein Meister ist…« Kimmuriel hielt inne und suchte nach dem richtigen Wort. »Großzügig«, entschied er sich. »Und mein Meister ist

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