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Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Titel: Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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folgte. Er fand das Orklager, als die Abenddämmerung einsetzte. Es waren knapp zwei Dutzend der Monstren anwesend, weitere waren sicherlich unterwegs, um zu kundschaften oder zu jagen. Er hätte bis lange nach Sonnenuntergang warten sollen, bis das Lager zur Ruhe gekommen war und die meisten Orks schliefen. Er hätte warten sollen, um sich ein besseres Bild von der Gruppe machen, ihre Struktur und Stärke besser einschätzen zu können. Er hätte warten sollen, aber er konnte es nicht.
    Aegisfang fuhr mitten zwischen zwei kleineren Orks hindurch und erschreckte sie heftig, um dann in ein größeres Monster zu krachen und dieses und den Ork, mit dem es gesprochen hatte, zu Boden zu schmettern.
    Wild brüllend stürmte Wulfgar vor. Er griff nach dem Speer eines erschreckten Orks und spießte damit einen anderen auf. Dann riss er die Spitze frei, wirbelte herum und schmetterte die Waffe dem ersten Ork auf den Kopf, so dass sie zerbrach. Wulfgar packte beide Teile des Speeres und schlug ihm damit gleichzeitig gegen die Seiten seines Kopfes. Als der Ork nach den Stäben griff, hob Wulfgar ihn einfach über seinen Kopf. Ein schwerer Schlag fällte den nächsten Ork, noch während dieser versuchte, sein Schwert zu ziehen, und dann rammte Wulfgar, noch lauter schreiend, in zwei weitere der Kreaturen und schleuderte sie zu Boden. Nach allem schlagend und tretend, was sich bewegte, kam er wieder hoch, und seine Gegner waren begieriger, von diesem monströsen Mann wegzukommen, als mit ihm zu kämpfen.
    Wulfgar erwischte einen von ihnen, wirbelte ihn herum, rammte ihm die Stirn ins Gesicht, fing ihn dann an den Haaren auf, als er umfiel, und rammte ihm die Faust in das hässliche Gesicht.
    Der Barbar sprang vor und suchte sein nächstes Opfer. Sein Schwung schien mit jeder verstreichenden Sekunde nachzulassen, doch dann kehrte Aegisfang wieder in seine Hand zurück, und er verschwendete keine Zeit, sondern schleuderte die Waffe sofort ein Dutzend Fuß weit, wo der Hammerkopf durch den Schädel einer unglücklichen Kreatur fuhr.
    Orks stürmten jetzt hauend und stechend heran. Wulfgar nahm einen Treffer hin und dann noch einen, doch bei jedem kleinen Ritzer, jeder Prellung, die die Orks verursachten, bekam der mächtige Krieger einen von ihnen in die Hände und quetschte ihm das Leben aus dem Leib. Dann kehrte Aegisfang erneut zurück, und der orkische Ansturm wurde von mächtigen Hieben zurückgeschlagen. Blutbedeckt und wild heulend, während er mit dem schrecklichen Hammer um sich schlug, war der Anblick des rasenden Wulfgars zuviel für die feigen Kreaturen. Wer konnte, flüchtete in den Wald, und wem das nicht gelang, starb unter den starken Händen des Barbaren.
    Nur wenige Minuten später stampfte Wulfgar knurrend aus dem zerstörten Lager und schlug Aegisfang gegen die Bäume. Er wusste, dass ihn viele Orks beobachteten; er wusste, dass keiner es wagen würde, ihn anzugreifen.
    Etwas später erreichte er eine Lichtung auf einer kleinen Anhöhe, die ihm einen Blick auf die letzten Momente des Sonnenuntergangs gewährte, auf die gleichen, feurigen Linien, die er an jenem Abend am Rand des Grats der Welt gesehen hatte.
    Diesmal berührten die Farben nicht sein Herz. Jetzt wusste er, dass der Gedanke, sich von seiner Vergangenheit frei machen zu können, eine falsche Hoffnung gewesen war. Er wusste, dass seine Erinnerungen ihm überall hin folgen würden, wo immer er auch hinging, was immer er auch tat. Er verspürte keine Befriedigung darüber, Vergeltung an Valrik geübt zu haben, und auch keine Freude über das Abschlachten der Orks. Nichts.
    Er wanderte die ganze Nacht über, ohne sich auch nur das Blut aus den Kleidern zu waschen oder seine zahlreichen leichten Wunden zu versorgen. Er wanderte auf den Sonnenuntergang zu, achtete dann darauf, den aufsteigenden Mond im Rücken zu behalten, und folgte schließlich dem absteigenden Gestirn zum westlichen Horizont. Drei Tage später erreichte er das östliche Tor von Luskan.

Der Kampfmagier
    »Komm nicht hierher!«, rief LaValle, und dann fügte er leise hinzu: »Ich bitte dich.«
    Entreri starrte den Mann nur weiter mit nicht deutbarem Gesichtsausdruck an.
    »Du hast Kadran Gordeon verwundet«, fuhr LaValle fort. »Und
zwar mehr seinen Stolz als seinen Körper, und ich warne dich: dies ist
bei weitem gefährlicher.«
»Gordeon ist ein Narr«, erwiderte Entreri.
    »Ein Narr mit einer Armee«, schoss LaValle zurück. »Keine Gilde ist auf der Straße so weit verzweigt wie

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