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Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Titel: Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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von ihnen den Ausgang gefunden hatte und die anderen zu sich rief.
    Schließlich löste sich die Dunkelheit auf, und die Halblinge wagten es, den Raum wieder zu betreten. Sie fanden ihren zufrieden vor sich hin schnarchenden Kameraden, und als sie ihn untersuchten, stießen sie auf einen kleinen Pfeil, der in seiner Schulter steckte. »Entreri hat Freunde«, meinte einer von ihnen.
    Dwahvel nickte nur. Sie war nicht sonderlich überrascht, aber in diesem Augenblick wirklich froh, dass sie sich schon früher dafür entschieden hatte, dem ausgestoßenen Meuchelmörder zu helfen. Er war ein Mann, den sich Dwahvel Tiggerwillies nicht zum Feind wünschte.

    * * *

    »Ah, du machst mein Leben wirklich gefährlich«, sagte LaValle mit einem übertriebenen Seufzen, als Entreri unangekündigt und ungebeten aus dem Nichts, wie es schien, in seinem Privatraum auftauchte.
    »Gut gemacht – ich meine, wie du Kadran Gordeon entkommen bist«, fuhr LaValle fort, als Entreri nicht sofort antwortete. Der Zauberer bemühte sich heftig, gefasst zu wirken. War Entreri denn nicht schließlich schon vorher zweimal in seinen bewachten Raum eingedrungen? Doch dieses Mal – und der Meuchelmörder konnte es deutlich von LaValles Gesicht ablesen – hatte er den Zauberer wirklich überrascht. Bodeau hatte die Verteidigung seines Gildenhauses gegen magische wie normale Eindringlinge enorm verstärkt. So groß sein Respekt vor Entreri auch war, hatte LaValle offensichtlich doch nicht erwartet, dass der Meuchelmörder sie so leicht durchdringen konnte.
    »Das war keine allzu schwere Aufgabe, wie ich dir versichern kann«, erwiderte der Meuchelmörder mit ruhiger Stimme, so dass es wie eine einfache Tatsache und nicht wie Prahlerei klang. »Ich bin durch die Welt gezogen und auch unter ihr gewesen, und ich habe dabei Kräfte erlebt, die sich grundlegend von all jenen unterscheiden, die man in Calimhafen kennt. Kräfte, die mir das bringen werden, nach dem es mich verlangt.«
    LaValle setzte sich in einen alten und bequemen Sessel, stützte einen Ellbogen auf die abgenutzte Armlehne, legte den Kopf in die offene Handfläche und überlegte. Was hatte dieser Mann an sich, das all den normalen Fallstricken von Macht Hohn sprach? Er schaute sich in seinem Raum um, ließ den Blick über die vielen Statuen, Wasserspeier und exotischen Vögel schweifen, über die Sammlung feingeschnitzter Stäbe, von denen einige magisch waren und andere nicht, über die drei Schädel, die aus einem Regal über seinem Schreibtisch herabgrinsten, über die Kristallkugel, die auf einem kleinen Beistelltisch ruhte. Dies alles waren seine Objekte der Macht, Gegenstände, die er im Laufe seines Arbeitslebens gesammelt hatte, Dinge, die er benutzen konnte, um damit jeden einzelnen Mann zu vernichten, den er jemals getroffen hatte, oder sich zumindest gegen ihn zu verteidigen.
    Jeden, außer einem. Was hatte es mit diesem auf sich? War es die Art, wie er stand? Die Art, wie er sich bewegte? Einfach nur die Aura der Macht, die ihn umgab, und die so greifbar war wie der graue Mantel und der schwarze Hut, die er jetzt trug?
    »Geh und bring Quentin Bodeau her«, wies ihn Entreri an.
    »Er wird nicht begeistert sein, in diese Sache verwickelt zu werden.«
    »Das ist er bereits«, versicherte Entreri dem Zauberer. »Jetzt muss er seine Wahl treffen.« »Zwischen dir und …?«, fragte LaValle. »Dem Rest von ihnen«, erwiderte Entreri ruhig.
    LaValle legte neugierig den Kopf schief. »Du hast also vor, mit ganz Calimhafen Krieg zu führen?«, fragte er skeptisch.
    »Mit allen in Calimhafen, die gegen mich sind«, entgegnete Entreri erneut mit äußerster Ruhe.
    LaValle schüttelte den Kopf und wusste nicht, was er davon halten sollte. Er vertraute Entreris Urteilsvermögen – der Zauberer hatte niemals einen gewiefteren und kontrollierteren Mann getroffen –, doch der Meuchelmörder schien Unsinn zu reden, wenn er wirklich glaubte, er könnte alleine gegen Leute wie die Basadonis bestehen, geschweige denn dem Rest von Calimhafens Unterwelt. Und doch … »Soll ich auch Chalsee Anguaine mitbringen?«, fragte der Zauberer, während er aufstand und zur Tür ging.
    »Chalsee wurde bereits gezeigt, wie zwecklos es ist, sich mir zu widersetzen«, erwiderte Entreri.
    LaValle blieb abrupt stehen und drehte sich zu dem Meuchelmörder um, als hätte dieser ihn betrogen.
    »Ich wusste, dass du mitziehen würdest«, erklärte Entreri. »Denn schließlich kennst und liebst du mich wie einen

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