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Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Titel: Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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werde«, verkündete Entreri. »Du solltest erkennen, welche Verantwortung mit solchem Wissen einhergeht. Ich würde sie nicht auf die leichte Schulter nehmen.«
    »Aber Chalsee Anguaine?«, fragte LaValle. »Du sagtest, er sei überzeugt worden.«
    »Ein Freund ist in seinen Geist eingedrungen und hat dort Bilder eingepflanzt, die zu schrecklich waren, als dass er ihnen widerstehen konnte«, erklärte Entreri. »Chalsee kennt nicht die Wahrheit, sondern weiß nur, dass Widerstand ihm ein Schicksal bescheren würde, das zu grauenhaft ist, um darüber auch nur nachzudenken. Als er Bodeau davon berichtete, war sein Entsetzen ehrlich.«
    »Und wo ist mein Platz in deinen großen Plänen?«, fragte der Zauberer und bemühte sich, nicht sarkastisch zu klingen. »Was wird aus LaValle, falls Bodeau versagt?«
    »Sollte dies geschehen, werde ich dir einen Ausweg zeigen«, versprach Entreri und ging zum Schreibtisch hinüber. »Das ist das Mindeste, was ich dir schulde.« Er ergriff einen kleinen Dolch, mit dem LaValle die Siegel von Pergamenten schnitt oder sich in den Finger stach, falls ein Zauber nach Blut verlangte.
    Jetzt erkannte LaValle, dass Entreri pragmatisch und nicht gnädig war. Sollte der Zauberer wirklich überleben, falls Bodeau versagte, so aus dem einzigen Grund, dass der Meuchelmörder noch eine Verwendung für ihn hatte.
    »Du bist überrascht, dass der Gildenmeister so schnell eingelenkt hat«, sagte Entreri beiläufig. »Du musst verstehen, vor welcher Wahl er stand: zu riskieren, dass ich versage und die siegreichen Basadonis Rache an meinen Verbündeten üben… oder noch in dieser Nacht zu sterben, und zwar auf grauenhafte Weise, das kann ich dir versichern.«
    LaValle zwang sich zu einem ausdruckslosen Gesicht und spielte die Rolle eines vollständig Neutralen, fast Gleichgültigen.
    »Du hast eine Menge Arbeit vor dir, nehme ich an«, meinte Entreri, und ein Zucken seines Handgelenks ließ den Dolch an dem Zauberer vorbeizischen und sich tief in die Außenwand bohren. »Ich verabschiede mich.«
    Als er das Geräusch des Dolches an der Außenwand hörte, versetzte sich Kimmuriel Oblodra erneut in höchste Konzentration und erschuf ein weiteres Dimensionsportal, durch das der Meuchelmörder den Raum verließ.
    LaValle sah, wie das Portal sich öffnete, und überlegte einen Sekundenbruchteil lang, aus purer Neugier neben Entreri hindurchzuspringen, um dieses große Mysterium aufzuklären. Seine Vernunft siegte über die Neugier.
    Und dann war der Zauberer alleine, und er war sehr froh darüber.

    * * *

    »Ich verstehe nicht«, begann Rai'gy Bondalek, als Entreri sich ihm, Jarlaxle und Kimmuriel in dem Tunnelsystem unter der Stadt anschloss, das die Drow zu ihrem Hauptquartier gemacht hatten. Dann erinnerte er sich daran, langsamer zu reden, denn Entreri war zwar recht gut in der Sprache der Drow bewandert, beherrschte sie jedoch nicht ganz, und der Zauberer-Priester hatte keine Lust, sich mit der Menschensprache zu beschäftigen. Er wollte sie weder lernen noch Zeit und Energie darauf verschwenden einen Zauber zu wirken, der es ihnen allen ermöglicht hätte, sich miteinander zu unterhalten, welche Sprachen dabei auch immer benutzt wurden. Tatsächlich beruhte Bondaleks Entscheidung, die Diskussion auch nach Entreris Erscheinen weiter in der Drowsprache zu führen, vor allem darauf, den menschlichen Meuchelmörder nicht allzu sicher werden zu lassen. »Nach dem, was Ihr uns erzählt habt, scheint es, dass die Halblinge viel besser für die Aufgaben geeignet wären, die Ihr gerade Quentin Bodeau übertragen habt, und dass man sie auch leichter dazu bringen könnte, sie zu erledigen.«
    »Ich zweifle nicht an Dwahvels Loyalität«, erwiderte Entreri in der menschlichen Sprache von Calimhafen und musterte Rai'gy bei jedem Wort.
    Der Zauberer wandte sich mit einem fragenden und hilflosen Blick an Jarlaxle, und der Söldner, der über die Kleinlichkeit der ganzen Sache lachen musste, holte eine Kugel unter seinem Umhang hervor. Er hielt sie in die Luft, sprach ein befehlendes Wort aus, und sie alle konnten einander plötzlich verstehen.
    »Was sie selbst und ihr eigenes Wohlergehen anbetrifft, meine ich«, sagte Entreri in der Menschensprache, obgleich Rai'gy es jetzt in der Zunge der Drow vernahm. »Sie ist keine Bedrohung.«
    »Und der jämmerliche Quentin Bodeau und sein Zauber-Lakai sind eine?«, fragte Rai'gy ungläubig, wobei Jarlaxles Zauber seinen Effekt umkehrte, so dass Entreri das Gesagte in

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