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Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Titel: Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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dass dem Kind die nötige Führung und, wichtiger noch, das Gefühl der Sicherheit geraubt wird, das Eltern vermitteln sollten. Im anderen Fall vergisst ein Freund, der die Rolle eines Vaters einnimmt, den wichtigsten Bestandteil von Freundschaft: Respekt.
    Denn Respekt ist das vorrangige Prinzip von Freundschaft, das Leuchtfeuer, das den Kurs jeder echten Partnerschaft weist. Und Respekt verlangt Vertrauen.
    Und so beten wir vier für Wulfgar und hoffen darauf, dass unsere Wege sich wieder kreuzen werden. Auch wenn wir oft über die Schulter zurückblicken und uns sorgen, halten wir doch an unserem Verständnis von Freundschaft, von Vertrauen und Respekt fest. Wir akzeptieren widerstrebend, aber entschlossen unsere unterschiedlichen Wege.
    Gewiss sind Wulfgars Prüfungen auf viele Weisen auch die meinen geworden, aber ich erkenne jetzt, dass die Freundschaft, die bei mir am meisten im Wandel begriffen ist, nicht die zu dem Barbaren ist – zumindest nicht von meiner Seite aus betrachtet, denn mir ist klar, dass nur Wulfgar über die Tiefe und den Kurs unseres Bundes zu entscheiden hat. Nein, viel stärker verändert sich die Beziehung zu Catti-brie. Unsere Liebe zueinander ist zwischen uns kein Geheimnis, genauso wenig wie für jemand anderen, der uns beobachtet (und ich fürchte, dass das Band, das sich zwischen uns entwickelt hat, einen Einfluss auf Wulfgars schmerzliche Entscheidung hatte). Die Art dieser Liebe ist jedoch für mich und Catti-brie ein Rätsel. Wir sind in vieler Beziehung wie Bruder und Schwester geworden, und tatsächlich bin ich ihr viel näher, als ich jemals einem meiner echten Geschwister hätte kommen können! Viele Jahre hindurch hatten wir nur den anderen, auf den wir zählen konnten, und beide hatten wir die Gewissheit bekommen, dass der andere immer da sein würde. Ich würde für sie sterben, und sie für mich. Ohne zu zögern, ohne zu zweifeln. Es gibt wahrhaftig niemanden auf der ganzen Welt, mit dem ich meine Zeit lieber verbringen würde, nicht einmal Bruenor, Wulfgar oder Regis, ja nicht einmal Zaknafein. Es gibt niemanden, der an meiner Seite den Sonnenaufgang betrachten und die Gefühle besser verstehen kann, die dieser Anblick immer aufs Neue in mir weckt. Es gibt niemanden, der an meiner Seite kämpfen kann und sich besser im Gleichklang mit meinen Bewegungen befindet. Es gibt niemanden, der besser weiß, was in meinem Herzen und in meinen Gedanken vorgeht, ohne dass ich es je ausgesprochen hätte. Doch was hat dies zu bedeuten?
    Ebenso fühle ich mich auch körperlich von Catti-brie angezogen. Sie besitzt eine Kombination aus Unschuld und einem verspielten Mutwillen. Trotz all ihres Mitgefühls und ihrer Freundlichkeit ist da ein unberechenbarer Zug in Catti-brie, der mögliche Feinde vor Angst erzittern und mögliche Liebhaber vor Erwartung erbeben lässt. Ich glaube, dass sie auf die gleiche Weise für mich empfindet, und doch erkennen wir beide die Gefahren dieses unerforschten Territoriums, Gefahren, die angsteinflößender sind als jeder Feind, dem wir je begegnet sind. Ich bin ein Drow und jung, die Sonnenauf- und Untergänge von mehreren Jahrhunderten liegen vor mir. Sie ist ein Mensch, und obgleich sie ebenfalls jung ist, hat sie nur noch ein paar Jahrzehnte zu leben. Catti-bries Leben ist natürlich schon dadurch kompliziert genug, dass sie einen Dunkelelfen als Reisegefährten und Freund hat. Welchen Schwierigkeiten würde sie begegnen, wenn sie und ich mehr als das wären? Und was würde die Welt von unseren Kindern halten, wenn wir jemals diesen Weg beschritten? Würde irgendein Volk der ganzen Welt sie akzeptieren? Doch ich weiß, was ich empfinde, wenn ich sie ansehe, und ich glaube auch zu wissen, wie ihre Gefühle sind. Auf dieser Ebene erscheint es als eine so offensichtliche Sache, und doch ist sie so unendlich kompliziert.
    Drizzt Do'Urden

Geheimwaffe
    »Ihr habt den Abtrünnigen gefunden?«, fragte Jarlaxle Rai'gy Bondalek. Kimmuriel Oblodra stand neben dem Söldnerführer, und der Psioniker schien unbewaffnet und ungepanzert zu sein, anscheinend völlig schutzlos – zumindest für jene, die nichts von seinen Geisteskräften wussten.
    »Er ist mit einem Zwerg, einer Frau und einem Halbling unterwegs«, antwortete Rai'gy. »Und manchmal schließt sich ihnen eine große schwarze Katze an.«
    »Guenhwyvar«, erklärte Jarlaxle. »Einstmals das Eigentum von Masoj Hun'ette. Ein wirklich mächtiges, magisches Objekt.«
    »Aber nicht die stärkste Magie, die sie

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