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Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Titel: Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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seiner eigenen Sprache hörte, obgleich der Drow es in der seinen ausgesprochen hatte. »Unterschätzt nicht die Macht von Bodeaus Gilde«, warnte Entreri. »Sie ist fest verankert und verfügt über viele wachsame Augen.« »Daher erzwingt Ihr seine Loyalität bereits frühzeitig«, pflichtete ihm Jarlaxle bei, »damit er nicht später behaupten kann, nichts gewusst zu haben.« »Und wie geht es jetzt weiter?«, fragte Kimmuriel.
    »Wir nehmen die Basadoni-Gilde ein«, erklärte Entreri. »Dies wird unsere Machtbasis, während Dwahvel und Bodeau aufpassen, um sicherzustellen, dass die anderen sich nicht gegen uns verbünden.« »Und dann?«, hakte Kimmuriel nach.
    Entreri lächelte und schaute Jarlaxle an, woraus der Söldnerführer schloss, dass der Meuchelmörder wusste, dass Kimmuriel diese Fragen auf Geheiß des Söldnerführers stellte.
    »An diesem Punkt werden wir sehen, welche Möglichkeiten sich uns bieten«, antwortete Jarlaxle, bevor Entreri etwas erwidern konnte. »Vielleicht wird sich diese Basis als solide genug erweisen. Vielleicht auch nicht.«
    Später, nachdem Entreri sie verlassen hatte, wandte sich Jarlaxle mit einigem Stolz an seine beiden Gefolgsleute. »Habe ich nicht gut gewählt?«, fragte er.
    »Er denkt wie ein Drow«, erwiderte Rai'gy und machte dem Meuchelmörder damit ein größeres Kompliment, als Jarlaxle es ihn je über einen Menschen oder irgendeinen anderen Nicht-Drow hatte aussprechen hören. »Obwohl ich wünschte, er würde unsere Sprache und Zeichensprache besser lernen.«
    Jarlaxle, der über den Fortschritt hoch erfreut war, lachte nur.

Reputation
    Der Mann fühlte sich seltsam. Alkohol trübte seine Sinne, so dass er seine gegenwärtige Situation nicht vollständig erfassen konnte. Er fühlte sich leicht, schwebend, und er spürte ein Brennen in der Brust. Wulfgar ballte die Faust noch fester zusammen, mit der er die Jacke des Mannes ergriffen hatte, und riss ihm dabei ein paar Brusthaare aus. Mit nur diesem einen Arm hielt der Barbar den zweihundert Pfund schweren Mann mühelos in der Luft. Indem er den anderen Arm dazu benutzte, sich den Weg durch das Entermesser zu bahnen, steuerte er auf die Tür zu. Er hasste es, diese umständliche Methode zu benutzen – früher hatte er randalierende Betrunkene einfach durch ein Fenster oder eine Wand geworfen. Arumn hatte dies jedoch schnell unterbunden und gedroht, die Kosten für die entstehenden Schäden von Wulfgars Lohn abzuziehen.
    Selbst ein einziges Fenster konnte den Barbaren mehrere Flaschen kosten, und wenn der Rahmen mit zu Bruch ging, würde Wulfgar vielleicht eine ganze Woche ohne Alkohol auskommen müssen. Der Mann schaute Wulfgar dümmlich grinsend an und schaffte es, sich ein wenig zusammenzunehmen. Sein Gesicht zeigte, dass er den Rausschmeißer und die Lage, in der er selbst sich befand, endlich erkannte. »He!«, beschwerte er sich, doch da flog er bereits mit wild schlagenden Armen und Beinen durch die Luft. Er landete mit dem Gesicht nach unten auf der schlammigen Straße und blieb dort liegen. Wahrscheinlich wäre ein Wagen über ihn hinweggerollt, wenn sich nicht ein paar Passanten des armen Tropfs erbarmt und ihn in die Gosse gezerrt hätten – wobei sie ihn gleich um seine letzten Münzen erleichterten.
    »Fünfzehn Fuß«, sagte Josi Puddles zu Arumn und schätzte den Flug des Betrunkenen ab. »Und das mit nur einem Arm.«
    »Ich hab dir gesagt, dass er stark ist«, erwiderte der Wirt, polierte seinen Tresen und tat so, als sei er nicht im Mindesten erstaunt. In den Wochen, seit er Wulfgar angeheuert hatte, war er Zeuge von einer ganzen Reihe ähnlicher Taten des Barbaren geworden. »Jeder in der Halbmondstraße redet darüber«, fügte Josi hinzu, und seine Stimme hatte einen etwas grimmigen Tonfall. »Ich habe bemerkt, dass deine Kundschaft in dieser Woche jeden Abend etwas rauer wird.«
    Arumn verstand die nicht sehr subtile Andeutung des aufmerksamen Mannes. Es gab eine Hackordnung im Unterleib von Luskan, die sich jedem Eindringen widersetzte. Je weiter Wulfgars Ruf drang, desto mehr von jenen, die sich höher in dieser Hackordnung befanden, sahen ihre eigene Reputation gefährdet und würden sich daran machen, den Schaden zu beheben.
    »Du magst den Barbaren«, stellte Josi mehr fest, als dass er es fragte.
    Arumn, der Wulfgar scharf musterte, als sich der riesige Mann erneut durch die Menge drängte, nickte resigniert. Den Barbaren anzuheuern, war eine geschäftliche Angelegenheit gewesen, und

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