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Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Titel: Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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aus dem Augenwinkel, wie Wulfgar sich in Position schob. Jetzt trat der Ganove einen Schritt vor, aber Liam warnte ihn stehen zu bleiben. »Bleib schön auf Abstand, Freundchen«, sagte der Gnom. »Ich bin im Auftrag meines Lords unterwegs, und ich werde über dich hinwegfahren, wenn du nicht aus dem Weg gehst, darauf kannst du dich verlassen.« Morik lachte leise. »Ich glaube nicht«, sagte er.
    Etwas in Moriks Tonfall oder vielleicht auch nur eine Bewegung oben an den Felsen erregte Liams Aufmerksamkeit. Plötzlich erkannte der Gnom die drohende Gefahr und trieb seine Pferde an. In diesem Augenblick sprang Wulfgar hervor; er prallte hinter dem Kutscher gegen die Seite des Wagens, und seine Wucht kippte das Ding auf zwei Räder hoch. Im Innern schrie eine Frau auf.
    Instinktiv hob Morik die Peitsche und ließ sie laut vor den Pferden knallen. Die Tiere brachen zur Seite aus, und bevor der Fahrer sie unter Kontrolle bringen konnte, bevor Wulfgar sich dagegen wappnen konnte und bevor auch nur die Passagierin noch einmal aufschreien konnte, kippte die Kutsche auf die Seite und schleuderte den Barbaren und den Gnom davon.
    Benommen kämpfte sich Wulfgar wieder auf die Beine und erwartete, gegen den Kutscher oder jemanden aus dem Wagen kämpfen zu müssen. Der Fahrer lag jedoch stöhnend irgendwo zwischen den Felsen, und aus dem Wagen kamen keine Laute. Morik beeilte sich, die Pferde zu beruhigen, und schwang sich dann auf die Kutsche, um die Tür aufzustemmen. Aus dem Inneren erklang erneut ein Schrei.
    Wulfgar ging zum Kutscher hinüber und hob dessen Kopf vorsichtig an. Er legte ihn sorgsam wieder hin, nachdem er sich versichert hatte, dass der Gnom außer Gefecht war, hoffte aber, dass er nicht ernsthaft verletzt worden war.
    »Das musst du dir anschauen«, rief Morik zu dem Barbaren hinüber. Er langte in die Kutsche und bot seine Hand einer schönen jungen Frau an, die sofort davor zurückwich. »Komm raus, oder ich komme zu dir rein«, warnte Morik, aber die verängstigte Frau zog sich nur noch weiter zurück.
    »Na, das ist die Art, wie sich echte Straßenräuber ihre Freuden verschaffen«, verkündete Morik dem großen Barbaren, der zu ihm herüberkam. »Und wo wir von Freuden sprechen …«, fügte er hinzu und ließ sich in die Kutsche fallen.
    Die Frau schrie auf und schlug nach ihm, aber sie war dem gewandten Ganoven nicht gewachsen. Er hatte sie schnell gegen das Dach der Kutsche gepresst, das nun eine Seitenwand war, hielt ihre Hände fest und drückte seine Knie gegen ihre, so dass sie ihm nicht in den Unterleib treten konnte, während er seine Lippen vor ihr Gesicht schob. »Einen Kuss für den Sieger?«
    Plötzlich wurde Morik von dem wütenden Wulfgar am Kragen gepackt und ohne Mühe aus der Kutsche gezogen. »Du bist dabei, eine Grenze zu überschreiten«, knurrte der Barbar und ließ den Ganoven zu Boden fallen.
    »Sie ist unsere Beute«, erklärte Morik, der nicht verstand, was sein Freund damit für ein Problem hatte. »Wir haben unseren Spaß mit ihr und lassen sie dann laufen. Was ist denn dabei?«
    Wulfgar starrte ihn finster an. »Geh und versorg die Wunden des Kutschers«, sagte er. »Und dann sieh nach, was du für Beute in der Kutsche findest.« »Das Mädchen …« »… zählt nicht als Beute«, knurrte Wulfgar ihn an.
    Morik warf frustriert die Hände in die Luft und schaute nach dem bewusstlosen Gnom.
    Wulfgar langte in die Kutsche, so wie es auch Morik getan hatte, und bot der verängstigten jungen Frau seine riesige Pranke an. »Komm heraus«, bat er. »Ich verspreche, dass dir nichts geschehen wird.« Benommen wich die Frau seiner Hand aus.
    »Wir können die Kutsche nicht wieder aufrichten, solange du darin bist«, erklärte Wulfgar ihr in vernünftigem Tonfall. »Möchtest du dich nicht wieder auf den Weg machen?«
    »Ich möchte, dass ihr euch auf den Weg macht«, fauchte die Frau. »Und dich hier allein zurücklassen?« »Besser allein als bei Räubern«, entgegnete Meralda.
    »Es wäre besser für den Kutscher, wenn du herauskämest. Er wird sterben, wenn wir ihn auf den Felsen liegen lassen.«
    Wulfgar bemühte sich sehr, die Frau entweder zu beruhigen oder sie durch Angst zum Handeln zu bringen. »Komm. Ich werde dir nicht wehtun. Sicher, ich werde dich berauben, aber ich werde dir nichts antun.«
    Sie hob zögernd die Hand. Wulfgar ergiff sie und hob sie mühelos aus der Kutsche heraus. Nachdem er sie abgesetzt hatte, musterte er sie einen langen Moment. Trotz einer Prellung

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