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Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Titel: Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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protestierte die junge Frau. Sie sprang mit geballter Faust auf den Barbaren zu und hämmerte ihm gegen den Hinterkopf. Er blieb stehen und drehte sich zu ihr um. Sein Ausdruck war amüsiert, und er wirkte auch ein wenig beeindruckt von ihrer Kühnheit. »Ja«, antwortete er und packte ihren Arm, als sie versuchte, ihn erneut zu schlagen. »Du wirst eine Meile weit mit uns kommen«, erklärte er. »Dann lasse ich dich frei, und du kannst zu der Kutsche und dem Fahrer zurückkehren und tun, was du willst.« »Du wirst mir nichts tun?«
    »Das werde ich nicht«, antwortete Wulfgar. Er funkelte Morik düster an. »Und er ebenfalls nicht.«
    Die junge Frau, die erkannte, dass sie keine Wahl hatte, fügte sich ohne weiteren Protest. Wulfgar hielt sein Versprechen und ließ sie eine Meile von der Kutsche entfernt frei. Dann verschwanden er und Morik mitsamt der geraubten Geldbörse in den Bergen.
    Meralda rannte den ganzen Weg zurück zu dem armen Liam. Als sie endlich bei dem alten Gnom ankam, hatte sie heftiges Seitenstechen. Er war bei Bewusstsein, aber kaum in der Lage, die Kutsche zu verlassen, geschweige denn, sie zu fahren.
    »Bleib drinnen«, wies die junge Frau ihn an. »Ich werde das Gespann wenden und uns nach Burg Auck zurückbringen.« Liam protestierte, aber Meralda schloss einfach die Tür und machte sich an die Arbeit. Bald darauf rollte die Kutsche die Straße entlang zurück nach Westen. Es war eine holprige, unruhige Fahrt, denn sie hatte keine Erfahrung im Umgang mit Pferden, und die Straße war nicht besonders eben. Während die Meilen und Stunden vorbeizogen, kam der Frau eine Idee, eine verlockend einfache Lösung für all ihre Probleme.
    Es war schon lange nach Sonnenuntergang, als sie vor den Toren von Auck ankamen. Lord Feringal und Priscilla kamen heraus, um sie zu begrüßen, und ihre Unterkiefer klappten herunter, als sie die mitgenommene Frau und den verletzten Kutscher im Inneren des Wagens erblickten.
    »Räuber auf der Straße«, erklärte Meralda. Priscilla stieg mit uncharakteristischer Besorgnis zu ihr hinauf. Mit einer Stimme, die kaum mehr als ein Wispern war, fügte Meralda hinzu: »Er hat mir wehgetan.« Mit diesen Worten brach sie in Priscillas Armen in haltloses Schluchzen aus.
    Der Wind stöhnte um ihn herum, eine traurige Stimme, die Wulfgar von dem vorsang, was einst gewesen war und nie wieder sein konnte, von einer verlorenen Zeit, einer verlorenen Unschuld und von Freunden, die er schmerzlich vermisste, ohne zu ihnen zurückkehren zu können.
    Wieder saß er auf dem hohen Felsvorsprung am nördlichen Ende des Passes, der über den Grat der Welt führte, und starrte nach Nordosten zum Eiswindtal hinab. Er erspähte dort draußen ein Funkeln. Es mochte ein Trick des Lichtes sein, oder vielleicht waren es auch die flachen Sonnenstrahlen des späten Nachmittags, die vom Maer Dualdon widergespiegelt wurden, dem größten der drei Seen der Region von Zehn-Städte. Außerdem glaubte er, Kelvins Steinhügel ausmachen zu können, den einzelnen Berg nördlich des Gebirges.
    Es war wahrscheinlich nur seine Einbildung, sagte er sich wieder, oder ein Trick des Lichts, denn der Berg war weit von ihm entfernt. Wulfgar kam es vor wie eine Million Meilen.
    »Sie haben außerhalb des Südendes des Passes ihr Lager aufgeschlagen«, verkündete Morik, der zu dem Barbaren geschlendert kam. »Es sind nicht sehr viele. Es müsste eine problemlose Sache werden.«
    Wulfgar nickte. Nach dem Erfolg an der Küstenstraße im Westen waren die beiden nach Süden zurückgekehrt, in das Gebiet zwischen Luskan und dem Pass, und hatten mit ihrem erbeuteten Geld sogar ein paar Vorräte von einem vorbeikommenden Händler gekauft. Anschließend waren sie wieder zum Pass gekommen und hatten eine weitere Karawane überfallen. Dieses Mal lief alles glatt, der Händler hatte seinen Wegezoll entrichtet, und es war kein Blut vergossen worden. Morik hatte die Gruppe erspäht, die ihr drittes Opfer werden sollte, eine Karawane aus drei Wagen, die von Luskan aus nach Norden in Richtung des Eiswindtals zogen.
    »Du schaust immerzu nach Norden«, stellte der Ganove fest und setzte sich neben Wulfgar, »und willst doch nicht dorthin. Hast du Feinde in Zehn-Städte?«
    »Ich habe Freunde, die uns aufhalten würden, wenn sie wüssten, was wir vorhaben«, erklärte Wulfgar.
    »Wer würde denn auch nur versuchen, uns aufzuhalten?«, erwiderte Morik überheblich.
    Wulfgar schaute ihm in die Augen. »Sie würden uns aufhalten«,

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