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Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Titel: Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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habe versucht, ihn wiederzubekommen.«
    »Wo ist er?«, verlangte Wulfgar zu wissen.
    »Ich habe ihn einem Freund gegeben«, erwiderte Josi. »Dieser hat ihn einer Piratin zur Aufbewahrung gegeben, um ihn aus der Reichweite deines Rufs zu bringen. Ich habe versucht, ihn zurückzuholen, aber die Seeräuberin gibt ihn nicht heraus. Sie hat versucht, mir damit den Kopf einzuschlagen, wirklich!« »Wer?«, fragte Wulfgar.
    »Sheela Kree von der Springenden Herrin«, antwortete Josi. »Sie hat ihn, und sie will ihn behalten.«
    Wulfgar hielt einen Moment inne, um diese Information zu verdauen und ihren Wahrheitsgehalt abzuschätzen. Er schaute erneut zu Josi, und sein Blick war noch zehnmal finsterer als zuvor. »Ich mag keine Diebe«, sagte er. Er schüttelte Josi, und als der versuchte, sich zu widersetzen und sogar nach Wulfgar schlug, zog der Barbar ihn an sich und rammte ihn erneut wuchtig zweimal gegen die Wand. »In meinem Heimatland steinigen wir Diebe«, knurrte Wulfgar, während er Josi so heftig gegen die Wand schmetterte, dass das Gebäude bebte.
    »Und in Luskan ketten wir brutale Raufbolde an den Pranger«, erklang von der Seite eine Stimme. Wulfgar und Josi drehten die Köpfe und sahen Arumn Gardpeck zusammen mit ein paar anderen Männern aus dem Lokal treten. Diese anderen blieben jedoch ein ganzes Stück zurück und wollten offensichtlich nichts mit Wulfgar zu schaffen haben, während Arumn mit einem Knüppel in der Hand vorsichtig näher kam. »Lass ihn runter«, befahl der Schankwirt. Wulfgar rammte Josi ein letztes Mal gegen die Wand und setzte ihn dann auf dem Boden ab, wo er ihn ordentlich durchschüttelte, ohne ihn loszulassen. »Er hat meinen Kriegshammer gestohlen, und ich habe vor, ihn zurückzubekommen«, sagte der Barbar mit entschlossener Stimme. Arumn funkelte Josi düster an.
    »Ich habe es versucht«, winselte dieser, »aber Sheela Kree – ja, sie ist es. Sie hat ihn und will ihn nicht mehr hergeben.«
    Wulfgar schüttelte ihn noch einmal, dass seine Zähne klapperten. »Sie hat ihn, weil du ihn ihr gegeben hast«, erinnerte er Josi. »Aber er hat versucht, ihn zurückzuholen«, sagte Arumn. »Er hat getan, was er konnte. Hast du vor, ihn deshalb zusammenzuschlagen? Ist das nötig, damit du dich besser fühlst, Wulfgar? Jedenfalls wird es dir mit Sicherheit nicht helfen, deinen Hammer wiederzubekommen.«
    Wulfgar sah Arumn finster an und richtete seinen Blick dann auf den armen Josi. »Ich würde mich dann in der Tat besser fühlen«, gab er zu, und Josi schien mit sichtbarem Zittern zusammenzuschrumpfen.
    »Dann musst du mich ebenfalls zusammenschlagen«, sagte Arumn.
    »Josi ist mein Freund, und ich werde für ihn kämpfen.«
    Wulfgar schnaubte nur verächtlich und schleuderte Josi mit einem Ruck seines Handgelenks vor Arumns Füße.
    »Er hat dir gesagt, wo sich dein Hammer befindet«, sagte der Schankwirt.
    Wulfgar erkannte diesen Wink mit dem Zaunpfahl und ging davon.
    Er schaute jedoch noch einmal zurück und sah, wie Arumn Josi beim Aufstehen half, ihm den Arm um die bebenden Schultern legte und ihn in das ›Entermesser‹ geleitete.
    Dieses letzte Bild, eine Szene wahrer Freundschaft, ärgerte den Barbaren gewaltig. Er hatte solche Freundschaft einst gekannt und war mit Freunden gesegnet gewesen, die ihm selbst dann zu Hilfe geeilt wären, wenn die Lage aussichtslos erschien. Bilder von Drizzt und Bruenor, von Regis und Guenhywvar, vor allem aber von Cattibrie, zuckten durch seinen Kopf.
    Aber das alles war eine Lüge. Der Barbar schloss die Augen und wankte so sehr, dass er fast zu Boden fiel. Es gab Orte, zu denen keine Freunde folgen konnten, Schrecken, die keine Freundschaft zu lindern vermochte. Freundschaft – das war alles eine Lüge, nichts als eine Fassade, die von dem nur allzu menschlichen Bedürfnis nach Sicherheit errichtet worden war. Er wusste dies, denn er hatte die Vergeblichkeit all dessen erlebt, er hatte die Wahrheit gesehen, und sie war in der Tat finster.
    Fast ohne sich seiner Handlung bewusst zu sein, rannte Wulfgar zum Eingang des »Entermessers« und riss die Tür so heftig auf, dass ihr Aufprall die Aufmerksamkeit aller Anwesenden erregte. Ein einziger Satz brachte den Barbaren zu Arumn und Josi, wo er beiläufig den Knüppel des Wirts zur Seite fegte und dann Josi so hart ins Gesicht schlug, dass dieser durch die Luft flog und flach auf dem Boden landete.
    Arumn stürmte sofort auf den Barbaren los und schwang seinen Knüppel, doch Wulfgar fing ihn mit

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