Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Titel: Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
Vom Netzwerk:
die anderen Gassen des Viertels.
    Grauser führte seinen Freund in den Schatten eines Dacherkers, wo sie das Blasrohr und das Gift versteckten. Sie huschten zu einem gegenüberliegenden Erker und setzten sich dorthin, den Rücken bequem gegen die Wand gelehnt. Grauser holte eine Flasche hervor, und die beiden fingen an zu trinken und vorzugeben, sie wären abgefüllte, glückliche Zecher.
    Nur wenige Minuten später kamen drei Wachen auf das Dach und näherten sich ihnen. Nach einer oberflächlichen Durchsuchung und einem Ruf von unten, dass einer der Meuchelmörder gefasst worden sei und der andere die Straße entlang flüchte, wandten die Stadtwachen sich angewidert von den Betrunkenen ab.
    Morik schlug Haken und rannte erst in eine Richtung, dann in eine andere, aber die Schlinge zog sich immer enger um ihn zusammen. Er fand einen Schatten in der Nische eines Hauses und glaubte schon, dort das Ende der Jagd abwarten zu können, als er in einem magischen Licht zu leuchten begann.
    »Zauberer«, murmelte der Ganove. »Ich hasse Zauberer!«
    Er rannte zu einem anderen Gebäude und begann hinaufzuklettern, wurde jedoch an den Beinen gepackt und wieder heruntergezogen. Dann schlug und trat man ihn, bis er aufhörte, sich zu wehren. »Ich habe nichts getan!«, protestierte er und spuckte bei jedem Wort Blut, während sie ihn wieder auf die Beine zerrten.
    »Halt's Maul!«, befahl eine der Wachen und rammte Morik den Knauf seines Schwerts in den Bauch, so dass der Dieb vor Schmerzen fast zusammenbrach. Halb gehend, halb gezerrt werdend, kam er wieder dorthin, wo Robillard sich fieberhaft um Deudermont bemühte.
    »Holt schnell einen Heiler«, rief der Zauberer, und eine der Wachen und ein paar Seeleute liefen los. »Welches Gift?«, wollte Robillard von Morik wissen.
    Dieser zuckte die Achseln, als hätte er nicht verstanden.
    »Der Beutel«, sagte Robillard. »Du hattest einen Beutel dabei.«
    »Ich habe keinen …«, setzte Morik an, wurde aber durch einen weiteren harten Schlag in den Magen unterbrochen, den ihm die Wache neben ihm versetzte.
    »Verfolgt seine Flucht zurück«, wies Robillard die anderen Wachen an. »Er hatte einen kleinen Beutel bei sich. Ich will, dass er gefunden wird.«
    »Was ist mit dem da?«, fragte einer der Bewaffneten und deutete auf den Fleischberg, der Wulfgar war. »Er kann doch darunter sicher nicht atmen.«
    »Dann schneidet sein Gesicht frei«, zischte Robillard. »Er soll keinen so leichten Tod haben.«
    »Kapitän!«, rief Waillan Micanty aus, als er Deudermont erblickte. Er rannte herbei und kniete sich neben seinen bewusstlosen Kapitän. Robillard legte dem Mann beruhigend eine Hand auf die Schulter und funkelte gleichzeitig Morik böse an.
    »Ich bin unschuldig«, verkündete der kleine Dieb, doch noch während er das tat, erklang aus einer der Gassen ein Ruf. Einen Augenblick später kam eine Wache herbeigelaufen und hatte den Beutel in der Hand.
    Robillard öffnete das Säckchen und holte als Erstes den Stein hervor, dessen Bedeutung er sofort spürte. Er hatte schließlich die Zeit der Unruhe durchlebt, und er wusste alles über Gebiete toter Magie und dass Steine von solchen Orten jede Zauberei zunichte machen konnten, die in ihre Nähe kam. Wenn seine Vermutung richtig war, würde das erklären, warum Morik und Wulfgar die magische Verteidigung so leicht durchdrungen hatten, mit der er den Kapitän belegt hatte.
    Als Nächstes zog Robillard eine Katzenklaue aus dem Beutel. Er lenkte den Blick von Morik und den anderen Umstehenden von dem seltsamen Gegenstand zu Deudermonts Hals und zeigte dann eine gleichartige Klaue vor, die er aus der Wunde des Kapitäns gezogen hatte.
    »Faszinierend«, sagte Robillard trocken und zog eine Augenbraue hoch. »Ich hasse Zauberer«, murmelte Morik vor sich hin.
    Ein Röcheln von Wulfgar lenkte alle Augen auf ihn. Der Mann hustete Stücke der klebrigen Substanz aus. Er begann fast sofort wütend zu brüllen und zerrte mit solcher Wildheit an seiner Fessel, dass das ganze ›Entermesser‹ zu beben begann.
    Robillard bemerkte jetzt, dass Arumn Gardpeck und noch einige andere aus der Kneipe gekommen waren und ungläubig auf das Geschehen starrten, das sich ihnen bot. Der Schankwirt trat herbei, um Wulfgar zu mustern, und schüttelte dann den Kopf. »Was hast du getan?«, fragte er. »Nichts Gutes, wie üblich«, warf Josi Puddles ein.
    Robillard ging zu ihnen hinüber. »Du kennst diesen Mann?«, fragte er Arumn und deutete mit einem Kopfnicken

Weitere Kostenlose Bücher