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Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Titel: Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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einer Antwort an. Er ließ den Gedanken in der Luft hängen. Der Ausdruck auf den Gesichtern seiner vier Begleiter sagte ihm, dass sie auch so begriffen hatten. »Was tun wir dann also jetzt?«, fragte der Zauberer.
    »Ich kann nix versprechen«, verkündete die alte Frau und warf in einer dramatischen Geste die Hände in die Luft. »Ohne was von dem Gift tun meine Kräuter machen, was 'se wollen.«
    Sie ging zur Seite des Raumes hinüber, wo ein kleiner Tisch aufgestellt worden war, der als ihre Arbeitsfläche diente, und begann mit verschiedenen Phiolen, Krügen und Flaschen zu hantieren. Robillard schaute zu Camerbunne. Der Mann erwiderte den Blick mit einem resignierten Ausdruck. Die Geistlichen hatten sich den ganzen Tag, seit er sich in ihrer Obhut befand, intensiv um Deudermont bemüht. Sie hatten Sprüche gewirkt, die das bösartige Gift hätten neutralisieren müssen, das durch seine Adern floss. Diese Zauber hatten nur kurzfristig geholfen. Sie hatten das Gift verlangsamt, dem Kapitän ermöglicht, leichter zu atmen, und zumindest das Fieber ein wenig gesenkt. Seit dem Angriff hatte Deudermont seine Augen nicht mehr geöffnet. Kurz darauf wurde der Atem des Kapitäns wieder schwer, und er begann erneut aus dem Mund und den Augen zu bluten. Robillard war kein Heiler, aber hatte genug gesehen, um zu erkennen, dass sein geliebter Kapitän Deudermont dahinscheiden würde, wenn ihnen nicht schnell etwas einfiel. »Böses Gift«, sagte Camerbunne.
    »Es ist eine Pflanze, da besteht kein Zweifel«, meinte Robillard.
    »Sie ist weder böse noch verschlagen. Sie ist einfach nur, was sie ist.«
    Camerbunne schüttelte den Kopf. »Da ist eine Spur von Magie darin, guter Zauberer, dessen kannst du gewiss sein«, erklärte er. »Unsere Sprüche können jedes natürliche Gift besiegen. Nein, dies hier ist von einem Meister speziell zubereitet worden, und er hat dazu schwarze Magie verwandt.«
    »Was können wir dann also tun?«, fragte der Zauberer.
    »Wir können damit fortfahren, unsere Zauber über ihm zu sprechen, und ihm so viel Pflege angedeihen lassen wie möglich und darauf hoffen, dass das Gift aus seinem Körper verschwindet«, erklärte Camerbunne. »Wir können hoffen, dass altes Gretchen die richtige Kräutermischung findet.«
    »Leichter wär's, wenn ich was von dem Gift hätte«, klagte altes Gretchen. »Und wir können beten«, endete Camerbunne.
    Diese letzte Aussage ließ den Atheisten Robillard die Stirn runzeln.
    Er war ein Mann der Logik und der festen Regeln, und er glaubte nicht an Gebete.
    »Ich werde zu Morik dem Finsteren gehen, um mehr über das Gift zu erfahren«, sagte Robillard.
    »Er ist bereits gefoltert worden«, versicherte Camerbunne dem Zauberer. »Ich bezweifle, dass er überhaupt etwas weiß. Es ist zweifellos etwas, dass er einfach nur auf der Straße gekauft hat.« »Gefoltert?«, erwiderte Robillard skeptisch. »Eine Daumenschraube, eine Streckbank? Nein, das ist keine Folter. Das ist nur ein sadistisches Spiel, nicht mehr. Die Kunst der Folter wird um vieles exquisiter, wenn Magie ins Spiel kommt.« Er machte sich auf den Weg zur Tür, doch Camerbunne hielt ihn am Arm fest.
    »Morik wird nichts wissen«, wiederholte er und schaute in die tief in den Höhlen liegenden Augen des erregten Zauberers. »Bleib bei uns. Bleib bei deinem Kapitän. Er mag die Nacht nicht überleben, und wenn er vor dem Tod erwacht, wäre es besser, wenn ein Freund auf ihn warten würde.«
    Gegen dieses schwer wiegende Argument konnte Robillard nichts sagen, daher seufzte er, ging zu seinem Stuhl zurück und ließ sich darauffallen.
    Einige Zeit später klopfte eine Stadtwache und kam herein, um sich routinemäßig für den Magistrat nach Fortschritten zu erkundigen. »Berichte Jerem Boll und dem alten Jharkheld, dass die Anklage gegen Wulfgar und Morik wahrscheinlich auf heimtückischen Mord lauten wird«, teilte Camerbunne ihm ruhig mit.
    Robillard hörte die Worte des Priesters, und sein Herz wurde noch schwerer. Es hatte keine große Bedeutung für Wulfgar und Morik, welche Anklage gegen sie erhoben wurde. Sie würden hingerichtet werden, ob nun wegen heimtückischen Mordes oder Mordversuchs. Ihrem Tod beizuwohnen würde Robillard jedoch nur wenig Befriedigung verschaffen, wenn sein geliebter Kapitän nicht überlebte. Er legte den Kopf in die Hände und dachte erneut darüber nach, ob er zu Morik gehen sollte, um ihn mit einem Zauberspruch nach dem anderen zu bombardieren, bis der Mann zusammenbrach

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