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Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Titel: Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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und die Art des Giftes preisgab, die benutzt worden war.
    Camerbunne hatte Recht, das wusste Robillard, denn er kannte städtische Diebe wie Morik den Finsteren. Der Ganove hatte das Gift mit Sicherheit nicht selbst gebraut, sondern sich mit gutem Geld von einem Experten besorgt.
    Der Zauberer hob den Kopf aus den Händen, als ihm plötzlich eine Erkenntnis kam. Er erinnerte sich an die beiden Männer, die im ›Entermesser‹ gewesen waren, bevor Wulfgar und Morik angekommen waren, die beiden Männer, die zu dem Jungen gegangen waren, der daraufhin losgelaufen war, um Wulfgar und Morik zu suchen, der schmuddelige Seemann und sein exotischer, tätowierter Begleiter. Er erinnerte sich, dass die Springende Herrin eilig aus Luskan fortgesegelt war. Hatten Wulfgar und Morik den wertvollen Kriegshammer des Barbaren gegen ein Gift eingetauscht, um Deudermont zu töten?
    Robillard sprang von seinem Stuhl auf. Er wusste nicht, wo er anfangen sollte, hatte aber das Gefühl, auf etwas Wichtiges gestoßen zu sein. Irgendjemand, entweder die Männer, die Deudermonts Ankunft im ›Entermesser‹ gemeldet hatten, oder der Straßenjunge, den sie dafür bezahlt hatten, Wulfgar und Morik zu holen, oder jemand auf der Springenden Herrin kannte das Geheimnis des Gifts. Robillard warf einen letzten Blick auf seinen armen, leidenden Kapitän, der so offensichtlich im Sterben lag. Er stürmte aus dem Raum und war entschlossen, ein paar Antworten zu bekommen.

Erwachsen
    Meralda betrat am nächsten Morgen vorsichtig die Küche und war sich des Blickes bewusst, mit dem ihr Vater sie musterte. Sie schaute auch zu ihrer Mutter und suchte nach einem Anzeichen dafür, dass ihr Vater ihr etwas von Meraldas Techtelmechtel mit Jaka erzählt hatte. Doch die ahnungslose Biaste strahlte.
    »Oh, der Garten!«, rief Biaste mit einem glücklichen Lächeln. »Erzähl mir von dem Garten. Ist er so schön, wie Gurdy Harkins behauptet?«
    Meralda warf ihrem Vater einen Blick zu. Erleichtert stellte sie fest, dass er ebenfalls lächelte, und so nahm sie ihren Stuhl und rückte ihn neben Biaste. »Schöner«, sagte sie mit einem breiten Grinsen. »All diese Farben, selbst während des Sonnenuntergangs! Und im Mondschein, der ja nicht so hell ist, umhüllen dich seine Düfte. Das war aber nicht alles, was meine Aufmerksamkeit erregt hat«, sagte Meralda und zwang sich zu einem fröhlichen Tonfall, als sie sich daran machte, die Neuigkeit zu verkünden, auf die alle warteten. »Lord Feringal hat mich gebeten, ihn zu heiraten.«
    Biaste quietschte vor Entzückein. Tori stieß einen überraschten Schrei und einen guten Teil des Essens aus, das sie gerade im Mund gehabt hatte. Dohni Ganderlay schlug glücklich mit der Faust auf den Tisch.
    Biaste, die noch in der letzten Woche kaum das Bett hatte verlassen können, eilte hin und her, machte sich fertig und bestand darauf, sofort auszugehen, um es all ihren Freundinnen zu erzählen, vor allem Gurdy Harkins, die immer so überlegen tat, weil sie manchmal Kleider für die Herrin Priscilla nähte.
    »Warum warst du gestern Abend so aufgewühlt und hast geweint, als du heimgekommen bist?«, fragte Tori ihre Schwester, sobald sie allein in ihrem Zimmer waren.
    »Kümmere dich nur um das, was dich selbst angeht«, antwortete Meralda.
    »Du wirst in der Burg wohnen und nach Hundelstein und Feuershear reisen, und sogar nach Luskan und zu all den anderen wunderbaren Orten«, hakte Tori beharrlich nach, »aber du hast geweint. Ich habe dich gehört.«
    Mit erneut feucht werdenden Augen funkelte Meralda das Mädchen an und wandte sich dann wieder ihren Pflichten zu.
    »Es ist Jaka«, überlegte Tori, und ein Grinsen trat auf ihr Gesicht. »Du denkst noch immer an ihn.«
    Meralda hörte damit auf, ihr Kissen aufzuschütteln, zog es kurz dicht an sich heran – eine Geste, die Tori verriet, dass ihre Vermutung zutraf – und fuhr dann herum, um es ihrer Schwester an den Kopf zu werfen. Sie sprang ihrem Geschoss hinterher, warf das kleinere Mädchen auf das Bett und kitzelte es. »Sag, dass ich die Königin bin!«, verlangte Meralda.
    »Das wärst du wohl gerne«, entgegnete die sture Tori, woraufhin Meralda sie nur umso mehr kitzelte. Schon bald konnte Tori es nicht mehr aushalten und rief immer wieder: »Königin! Königin!« »Aber du bist traurig wegen Jaka«, sagte Tori ein paar Augenblicke später mit ernster Stimme, als Meralda sich wieder dem Bettenmachen zugewandt hatte.
    »Ich habe ihn gestern Nacht gesehen«, gab

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