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Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Titel: Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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sein.«
    Die Menge begann zu kochen, als die Wachen den Piraten von seinem Pfosten losketteten und von einem Folterinstrument zum nächsten schleppten. Nach etwa einer halben Stunde der Schläge und des Auspeitschens, nachdem man Salzwasser über seine Wunden geschüttet und sogar eines von Tee-a-nicknicks Augen mit einem glühenden Spieß ausgestochen hatte, machte der Pirat noch immer keine Anstalten zu sprechen. Kein Geständnis, kein Bitten oder Betteln, kaum auch nur ein Schrei.
    Der völlig frustrierte und verärgerte Jharkheld wandte sich Morik zu, um die Dinge am Laufen zu halten. Er fragte den Mann nicht einmal, ob er gestehen wolle, sondern schlug Morik mit voller Wucht und wiederholte den Vorgang, sobald dieser auch nur ein Wort sagen wollte. Kurz darauf hatten sie den Mann auf der Streckbank, und der Folterer drehte das Rad alle paar Minuten ein fast unmerkliches (außer für den gepeinigten Morik natürlich) Stück weiter.
    Währenddessen musste Tee-a-nicknick weiterhin den Hauptteil des Folterspektakels erdulden. Als Jharkheld sich ihm wieder zuwandte, konnte der Pirat nicht mehr stehen, daher zerrten ihn die Wachen auf die Beine und hielten ihn aufrecht.
    »Bist du jetzt bereit, mir die Wahrheit zu sagen?«, fragte Jharkheld. Tee-a-nicknick spuckte ihm ins Gesicht.
    »Bringt die Pferde herbei!«, kreischte der vor Wut bebende Magistrat. Die Menge begann zu toben. Es kam nicht oft vor, dass der Magistrat sich die Mühe machte, jemanden zu vierteilen. Jene, die dies bereits einmal gesehen hatten, prahlten, es sei das größte Spektakel von allen.
    Vier weiße Pferde, hinter denen feste Seile herschleiften, wurden auf den Platz geritten. Die Menge wurde von der Stadtwache zurückgedrängt, als die Pferde an die Plattform herangeführt wurden. Magistrat Jharkheld dirigierte seine Leute durch die präzisen Einzelheiten seines Spektakels. Bald darauf war Tee-a-nicknick gefesselt und mit Hand- und Fußgelenken an die Pferde gebunden worden.
    Auf das Signal des Magistrats trieben die Reiter ihre Pferde an, so dass jedes sich in eine der vier Himmelsrichtungen in Bewegung setzte. Der tätowierte Pirat verkrampfte instinktiv seine Muskeln und kämpfte dagegen an, doch jeder Widerstand war vergebens. Tee-anicknick wurde bis an die Grenzen der Dehnbarkeit seines Körpers gestreckt. Er stöhnte und keuchte, und die Reiter und ihre gut ausgebildeten Pferde hielten ihn genau auf dieser Grenze. Einen Augenblick später erklang ein lautes Knacken, als eine Schulter aus dem Gelenk sprang; kurz darauf zersprang eines von Tee-a-nicknicks Knien.
    Jharkheld bedeutete den Reitern zu verharren und ging, mit einem Messer in der einen Hand und einer Peitsche in der anderen, zu dem Mann hinüber. Er zeigte dem stöhnenden Tee-a-nicknick die glänzende Klinge, drehte sie hin und her und ließ sie vor den Augen des Mannes aufblitzen. »Ich kann deine Pein beenden«, versprach der Magistrat. »Gesteh deine Schuld, und ich werde dich schnell töten.«
    Der tätowierte Halb-Qullaner grunzte und schaute weg. Auf Jharkhelds Wink ließen die Reiter ihre Pferde einen weiteren Schritt machen.
    Die Hüfte des Mannes zerbrach, und jetzt endlich begann er aufzuheulen. Und wie die Menge ekstatisch zu kreischen anfing, als die Haut aufriss! »Gesteh!«, schrie Jharkheld.
    »Ich auf ihn schießen!«, brüllte Tee-a-nicknick. Bevor die Menge auch nur enttäuscht aufstöhnen konnte, schrie Jharkheld »Zu spät!« und ließ die Peitsche knallen.
    Die Pferde sprangen vor und rissen Tee-a-nicknicks Beine von seinem Leib. Dann hatten die beiden Tiere, die an die Handgelenke des Mannes gebunden waren, ihn gerade hochgerissen, und sein Gesicht verzog sich bei dem unerträglichen Schmerz in grauenhafter Weise, bevor auch diese Gliedmaßen ausgerissen wurden.
    Einige keuchten, einige übergaben sich, doch die meisten tobten begeistert.
    »Gerechtigkeit«, sagte Robillard zu dem angewidert knurrenden Deudermont. »Solche Spektakel machen Mord zu einem unpopulären Geschäft.«
    Deudermont schnaubte. »Es heizt nur die niedersten Instinkte des Mobs an«, argumentierte er.
    »Dem widerspreche ich nicht«, erwiderte Robillard. »Ich habe diese Gesetze nicht gemacht, aber anders als dein Barbaren-Freund füge ich mich ihnen. Zeigen wir den Piraten, die wir auf hoher See fangen, etwa mehr Mitgefühl?«
    »Wir tun, was wir tun müssen«, wandte Deudermont ein. »Wir foltern sie nicht, um unsere perversen Gelüste zu befriedigen.« »Aber wir ziehen unsere

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