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Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Titel: Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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tun haben.
    »Die Leichen sind kalt, das Blut ist geronnen, aber sie sind noch nicht abgenagt worden«, stellte Berg'inyon fest.
    »Ein paar Tage, nicht mehr«, fügte Sharlotta hinzu und sie schaute wie Berg'inyon Gord Abrix an.
    Der Rattenmann nickte und grinste verschlagen. »Ich werde sie aufspüren«, verkündete er. Er stolzierte davon, um mit seinen Werratten zu beraten, die ein Stück abseits des Schlachtfelds lagerten.
    »Er wird einen direkten Weg in das Reich des Todes aufspüren«, meinte Berg'inyon ruhig zu Sharlotta, sobald die beiden allein waren.
    Sharlotta musterte den Drow neugierig. Sie stimmte natürlich mit ihm überein, aber sie fragte sich, warum die Dunkelelfen Gord Abrix eine solch entscheidende Rolle in dieser höchst wichtigen Verfolgung zugestanden.
    »Gord Abrix glaubt, er könnte die beiden fangen«, erwiderte sie, »aber du scheinst dir da nicht so sicher zu sein.«
    Berg'inyon lachte leise über diese Bemerkung, die er offenkundig für absurd hielt.
    »Entreri ist zweifellos ein tödlicher Gegner«, bemerkte er.
    »Mehr, als du dir vorstellen kannst«, fügte Sharlotta rasch hinzu, die nur zu gut über die Taten des Meuchelmörders Bescheid wusste.
    »Und doch ist er eindeutig die leichtere Beute«, versicherte ihr Berg'inyon. »Jarlaxle hat jahrhundertelang durch seine Intelligenz und seine Fähigkeiten überlebt. Er gedeiht in einem Land, das um vieles gewalttätiger ist, als man sich das in Calimhafen auch nur vorstellen könnte. Er stieg in einer brutalen Stadt zu den höchsten Stufen der Macht auf, die sonst Männern einen solchen Aufstieg verwehrt. Unser jämmerlicher Begleiter Gord Abrix kann die Wahrheit über Jarlaxle nicht begreifen, ebenso wenig wie du. Aus dem Respekt heraus, den du dir bei mir in den letzten Zehntagen erworben hast, sage ich dir daher: Hüte dich vor ihm.«
    Sharlotta stutzte und starrte den erstaunlichen Drowkrieger lange und intensiv an. Er hatte Respekt vor ihr? Der Gedanke gefiel ihr und machte ihr zugleich Angst, denn Sharlotta hatte bereits gelernt, jedes Wort zu hinterfragen, das ihre dunkelelfischen Gefährten äußerten. Vielleicht hatte Berg'inyon ihr gerade ein großes und wohlwollendes Kompliment gemacht. Vielleicht bereitete er aber auch nur ihr Verderben vor.
    Sharlotta schaute zu Boden und biss sich auf die Unterlippe, während sie in Grübeln versank und versuchte, sich über diese ganze Sache klar zu werden. Vielleicht ließ Berg'inyon sie ins Verderben laufen, wie Rai-guy und Kimmuriel es offensichtlich mit Gord Abrix vorhatten, überlegte sie erneut. Als sie an den mächtigen Jarlaxle und das in seinem Besitz befindliche Artefakt dachte, wurde ihr klar, dass Rai-guy natürlich auf keinen Fall annehmen konnte, dass es Gord Abrix und seinen abgerissenen Werratten gelingen würde, den großen Entreri und den ebenso gefährlichen Dunkelelfen zu überwältigen. Falls dies geschah, würde Abrix den Gesprungenen Kristall in Händen halten, und für Rai-guy und Kimmuriel würde es reichlichen Ärger mit sich bringen, bevor sie ihm das Artefakt wieder abnehmen konnten. Nein, Rai-guy und Kimmuriel glaubten nicht, dass der Werrattenführer auch nur in die Nähe des Gesprungenen Kristalls gelangen würde, und das wollten sie auch gar nicht.
    Sharlotta blickte wieder zu Berg'inyon auf und sah, dass er verschmitzt lächelte, als wäre er ihren Überlegungen ebenso deutlich gefolgt wie laut ausgesprochene Worte. »Die Drow benutzen immer eine geringere Rasse, um eine Schlacht zu beginnen«, sagte der dunkelelfische Krieger. »Schließlich wissen wir nie, welche Überraschungen der Feind für uns auf Lager hat.« »Schwertfutter«, meinte Sharlotta.
    Berg'inyons Miene war neutral und zeigte nicht das geringste Mitgefühl, was der Frau die Bestätigung gab, die sie brauchte. Ein Schauer lief über Sharlottas Rücken, als sie über die Kälte dieses Blickes nachdachte. Seine Gefühllosigkeit und Unmenschlichkeit erinnerten nur allzu deutlich daran, wie fremdartig diese Dunkelelfen wirklich waren. Und wie gefährlich. Artemis Entreri war vielleicht das Wesen, das am ehesten an den Charakter der Drow erinnerte, aber auch er verblasste angesichts der schieren Bosheit der Dunkelelfen. Diese langlebigen Drow hatten die Kunst der effizienten Herzlosigkeit bis zu einer Stufe perfektioniert, die jenseits menschlicher Vorstellungskraft, geschweige denn ihrer Fähigkeit, sie zu kopieren, lag. Sie drehte sich zu Gord Abrix und seinen Werratten um und schwor im

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