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Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Titel: Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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uns wieder ruhigeren und weniger gefährlichen Aktivitäten zuwenden«, meinte der Meuchelmörder. Sharlotta schwieg dazu.
    Entreris Lippen kräuselten sich zu einem Lächeln. Er kannte natürlich die Wahrheit und wusste, dass Sharlotta ihn gerade offen angelogen hatte. Er hätte es Jarlaxle in der Vergangenheit durchaus zugetraut, ein solches Spiel mit seinen Untergebenen zu treiben – Entreri in die eine Richtung zu schicken, Sharlotta in die entgegengesetzte. Jetzt befand sich der Söldnerführer jedoch in den Fängen des hungrigen Crenshinibon, und nachdem Entreri die Informationen gelesen hatte, die Dwahvel ihm besorgt hatte, wusste er, was das bedeutete. Und es unterschied sich grundlegend von der Lüge, die Sharlotta ihm gerade unterbreitet hatte.
    Sharlottas Gang zu Da'Daclan und ihre Behauptung, dass sie es auf Jarlaxles Anweisung hin tat – was bedeutete, dass in Wahrheit Rai-guy und Kimmuriel dahinter steckten –, sagten Entreri, dass die Zeit wirklich knapp wurde.
    Er trat zurück, verdaute erst einmal all diese Informationen und versuchte zu ergründen, wann und wo der tatsächliche Schlagabtausch stattfinden würde. Dabei entging ihm auch nicht, dass Sharlotta ihn sehr genau beobachtete.
    Sharlotta bewegte sich mit der Anmut und Geschwindigkeit einer jagenden Katze: Sie glitt vom Stuhl hinunter, ließ sich auf ein Knie fallen, zückte einen Dolch, den sie auf Entreri schleuderte, und sprang auf den anderen, weniger augenfälligen Eingang zu.
    Entreri fing den Dolch im Flug ab, drehte ihn herum und schleuderte ihn gegen diese Tür, in die er mit einem Knall hineinfuhr, um dann wippend direkt vor Sharlottas erschreckt aufgerissenen Augen stecken zu bleiben.
    Er packte sie, riss sie grob herum und versetzte ihr einen harten Schlag quer über das Gesicht.
    Sie zog einen weiteren Dolch – oder versuchte es zumindest.
    Entreri fing ihr Handgelenk ab, bevor die Waffe noch aus ihrer versteckten Scheide glitt, und verdrehte ihr mit einem schnellen Ruck so heftig den Arm, dass sie alle Kraft in der Hand verlor. Der Dolch polterte harmlos zu Boden. Der Meuchelmörder riss noch einmal an ihrem Arm und ließ dann los. Er sprang vor die Frau, schlug ihr zweimal ins Gesicht und packte sie grob an den Schultern. Er schob sie rüde nach hinten, bis sie wieder mit einem Krachen in den Stuhl sackte »Begreifst du überhaupt, mit wem du diese dummen Spiele treibst?«, knurrte er ihr ins Gesicht. »Sie werden dich benutzen, so lange du ihnen einen Vorteil bringst, und dich danach fallen lassen. In ihren Augen bist du ein Iblith, ein Wort, das ›nicht Drow‹ bedeutet, ein Wort, mit dem sie zugleich Kot bezeichnen. Diese beiden, Rai-guy und Kimmuriel, sind die größten Rassisten unter Jarlaxles Offizieren. An ihrer Seite wird Sharlotta, die Närrin, keine Reichtümer finden, sondern nur einen schrecklichen Tod.« »Und was ist mit Jarlaxle?«, rief sie aus.
    Es war genau die Art von instinktivem Ausbruch, auf den der Meuchelmörder gebaut hatte. Da war es, so deutlich, wie man es sich nur wünschen konnte: das Eingeständnis, dass Sharlotta sich mit den beiden Möchtegern-Herrschern über Bregan D'aerthe verbündet hatte. Er trat von ihr weg, nur ein kleines Stück, und ließ sie zerzaust auf ihrem Stuhl zurück. »Ich biete dir eine Chance«, bot er ihr an. »Nicht weil ich irgendwelche Sympathien für dich hege, denn die gibt es nicht, sondern weil du etwas hast, was ich benötige.«
    Sharlotta strich sich Hemd und Jacke glatt und versuchte, ein wenig von ihrer Würde zurückzugewinnen.
    »Erzähl mir alles«, kam Entreri unverblümt auf den Kern der Angelegenheit. »Alles über diesen Putsch – wann, wo und wie. Ich weiß mehr, als du glaubst, also versuche keines deiner törichten Spielchen mit mir.«
    Sharlotta zog eine skeptische Grimasse. »Du weißt gar nichts«, erwiderte sie. »Wenn du das tätest, wüsstest du, dass du die Rolle des Idioten spielen wirst.«
    Noch bevor das letzte Wort ihrem Mund entschlüpfte, war Entreri wieder über ihr, packte mit einer Hand ihr Haar und riss ihr grob den Kopf zurück, während er ihr mit der anderen seinen schrecklichen Dolch an ihre entblößte Kehle drückte. »Letzte Chance«, sagte er bedrohlich ruhig. »Und denk daran, dass ich dich nicht mag, liebste Sharlotta.«
    Die Frau schluckte heftig, und ihre Augen senkten sich unter Entreris tödlichem Blick.
    Der Ruf des Meuchelmörders verstärkte die Drohung, die in diesem Blick lag, bis zu dem Punkt, an dem Sharlotta,

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