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Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Titel: Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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nicht, ähnlich unauffällig zu wirken, während sie die Straße entlangschritt. Sie war das allseits bekannte Aushängeschild von Haus Basadoni, und sie betrat das Gebiet des gefährlichen Paschas Da'Daclan auf seine Einladung hin. Viele misstrauische oder sogar hasserfüllte Augen folgten ihr, aber niemand unternahm etwas gegen sie. Sie hatte auf Anweisung von Rai-guy um ein Treffen mit Da'Daclan nachgesucht und kam unter seinem Schutz her. Daher stolzierte sie jetzt mit einem Ausdruck vollkommener Selbstsicherheit durch die Straßen, der an Arroganz grenzte.
    Sie schien nicht zu bemerken, dass einer der Männer, die sie beobachteten und beschatteten, nicht unter Pascha Da'Daclans Befehl stand.
    Entreri kannte diese Gegend gut, denn er hatte in der Vergangenheit gelegentlich für die Rakers gearbeitet. Sharlottas Benehmen verriet ihm, dass sie auf dem Weg zu einer offiziellen Verhandlung war. Nachdem sie einen möglichen Treffpunkt nach dem anderen hinter sich ließ, konnte er sich schon bald ausrechnen, wo genau diese Unterredung stattfinden würde. Er wusste jedoch nicht, wie wichtig dieses Treffen wohl für Rai-guy und Kimmuriel sein mochte.
    »Beobachtest du jeden ihrer Schritte mit deinen fremdartigen Geisteskräften, Kimmuriel?«, fragte er leise.
    Sein Verstand ging die verschiedenen Alternativpläne durch, die er parat haben musste, falls dies der Fall sein sollte. Er glaubte nicht, dass die beiden Drow, die zweifellos mit ihren eigenen Plänen beschäftigt waren, jeden Schritt von Sharlotta überwachten, aber es war immerhin möglich. Falls dies zutraf, so würde Entreri das nur allzu bald zu spüren bekommen, wie ihm durchaus bewusst war. Er konnte nur hoffen, dass er dann vorbereitet und in der Lage sein würde, sich rechtzeitig darauf einzustellen.
    Er bewegte sich jetzt schneller und überholte die Frau, indem er kleine Seitenstraßen nahm und sogar auf ein Haus stieg und von Dach zu Dach eilte.
    In kurzer Zeit erreichte er ein Haus, das an eine Gasse grenzte, in die Sharlotta seiner Vermutung nach einbiegen würde – eine Annahme, die durch die Anwesenheit eines Wachpostens bekräftigt wurde, der sich auf diesem Dach befand und in die entsprechende Richtung spähte.
    Lautlos wie der Tod ging Entreri hinter dem Mann in Position, der sich völlig auf den Eingang der Gasse konzentrierte und den Meuchelmörder nicht bemerkte. Er wusste, dass noch andere in der Nähe sein mussten, und nahm sich daher Zeit, seinen Blick sorgfältig über die Dächer schweifen zu lassen. Schnell machte er zwei Posten auf den gegenüberliegenden Häusern aus und einen dritten, der sich auf dem Dach direkt neben jenem befand, auf dem Entreri kauerte.
    Er beobachtete die drei anderen Wachen sorgfältig und folgte jeder ihrer Bewegungen und jeder Wendung ihrer Köpfe. Vor allem jedoch achtete er darauf, wohin sie schauten. Als er sicher war, dass sie ihn nicht bemerkt hatten, schlug der Meuchelmörder zu und zerrte sein Opfer hinter einen Erker. Einen Augenblick später schienen sich wieder alle vier Wachposten Pascha Da'Daclans an ihren Plätzen zu befinden, und alle konzentrierten ihre ganze Aufmerksamkeit auf die Gasse unter ihnen, in der jetzt Sharlotta Vespers auftauchte, gefolgt von zwei Soldaten des Paschas.
    Entreris Gedanken überschlugen sich. Fünf gegnerische Wachen und eine angebliche Verbündete, die ihm noch feindlicher vorkam als die anderen. Er gab sich nicht der Illusion hin, dass diese fünf allein waren. Wahrscheinlich gehörte ein Großteil der Menge, die sich auf der Hauptstraße herumtrieb, zu Da'Daclans Truppe.
    Entreri handelte dennoch. Er rollte vom Dach des zweistöckigen Gebäudes, hielt sich mit einer Hand fest, bis er ausgependelt hatte, und ließ sich dann geschickt die Wand hinunter und neben die überraschte Sharlotta fallen.
    »Eine Falle«, flüsterte er rau, drehte sich zu den beiden Soldaten um und hob die Hand, um sie zum Stehen zu bringen. »Kimmuriel hält auf dem Dach ein Dimensionstor für unsere Flucht bereit.«
    Sharlottas Gesichtsausdruck wechselte so rasch von Überraschung zu Ärger und schließlich zu Ruhe, dass nur Entreri die ganze Bandbreite ihrer Gefühle verfolgen konnte. Er wusste, dass er sie übertölpelt hatte, gleichzeitig war er auch sicher, dass seine Erwähnung Kimmuriels der abwegigen Behauptung, dies sei eine Falle, Glaubwürdigkeit verliehen hatte.
    »Ich werde sie von hier mitnehmen«, sagte Entreri zu den beiden Wachen. Er hörte, wie sich von vorn und von der

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