Die Vergessenen Welten 14 - Die Rueckkehr Der Hoffnung
Schicksal führen sie zusammen. Auf logischer Ebene weiß ich, dass Letzteres stimmt. Wenn Wulfgar oder Catti-brie oder ich selbst in einem anderen Teil der Welt lebten, dann würden wir wahrscheinlich dort und bei einem anderen diese ganz besondere Vervollständigung unserer Seele finden. In einer Welt unterschiedlicher Rassen und großer Bevölkerungsmengen muss dies logischerweise so sein, wie sonst würden wahrhaft Liebende einander jemals finden? Ich bin eine denkende Kreatur, ein Vernunftwesen, daher weiß ich, dass dies die Wahrheit ist.
Wie kommt es dann aber, dass all diese logischen Argumente so gar keinen Sinn mehr ergeben, wenn ich Cattibrie anschaue? Ich erinnere mich an unsere erste Begegnung, als sie noch mehr Mädchen als junge Frau war und ich sie an den Hängen von Kelvins Steinhügel erblickte. Ich entsinne mich, wie ich bei jenem Treffen in ihre blauen Augen schaute und die Wärme ihres Lächelns und die Offenheit ihres Herzens spürte – etwas, das ich nicht oft erlebt hatte, seit ich an die Oberfläche gekommen war. Und ich verspürte damals ein deutliches Band zwischen uns, eine Magie, die ich nicht erklären konnte. Und als ich sie heranwachsen sah, wurde dieses Band nur umso stärker.
War es also die Situation oder das Schicksal? Ich weiß, was die Logik behauptet. Aber ich weiß auch, was mein Herz mir sagt. Es war Schicksal. Sie ist die Eine.
Vielleicht erlauben es die Umstände einigen Leuten, vielleicht sogar den meisten, einen passenden Partner zu finden, aber es gibt etwas, das darüber hinausreicht. Vielleicht haben einige Leute einfach mehr Glück als andere.
Wenn ich in Catti-bries blaue Augen schaue, wenn ich die Wärme ihres Lächelns und die Offenheit ihres Herzens fühle, dann weiß ich, dass ich am Leben bin.
Drizzt Do'Urden
Bestätigung
»Du hast unseren Gast im Auge behalten und auch die Ohren gespitzt?«, fragte Sheila Kree Bellany, als die Frau an jenem stürmischen Herbsttag in ihr Privatgemach kam.
»Le'lorinel arbeitet an der Blutiger Kiel und kommt allen Verpflichtungen ohne Klagen oder Einwände nach«, erwiderte die Zauberin.
»Genau, wie ich es von einem Spion erwarten würde.«
Bellany zuckte mit den Achseln und strich ihr dunkles Haar zurück, während ihre Miene zeigte, dass sie Sheila Krees Misstrauen für überflüssig hielt. »Ich habe Le'lorinel heimlich besucht. Auf magische Weise, wenn unser Neuzugang glaubt, das Zimmer wäre leer. Ich habe nichts gesehen oder gehört, dass mich an Le'lorinels Geschichte zweifeln ließe.«
»Ein Dunkelelf«, meinte Sheila Kree und trat an die Öffnung, die hinaus zum Meer führte, und ihr rotes Haar flatterte in der salzigen Brise, die hereinblies. »Ein Dunkelelf wird uns laut Le'lorinels Worten heimsuchen.« Sie drehte sich halb zu Bellany um, die aussah, als würde sie im Augenblick alles glauben.
»Falls dieser Dunkelelf, dieser Drizzt Do'Urden, uns wirklich findet, werden wir froh sein, unseren Gast nicht beseitigt zu haben«, argumentierte die Zauberin.
Sheila Kree wandte sich wieder der See zu und schüttelte den Kopf, als hielte sie dies für unmöglich. »Und wie lange sollen wir warten, bevor wir beschließen, dass Le'lorinel ein Spion ist?«, fragte sie.
»Kielholen geht sowieso nicht, solange die Blutiger Kiel an ihrem Ankerplatz liegt«, antwortete Bellany grinsend, und ihre Worte hellten Sheilas Stimmung ein wenig auf. »Der Winter wird nicht gar zu lang werden, denke ich.«
Es war nicht das erste Mal, dass die beiden Frauen eine solche Diskussion führten. Seit Le'lorinel hier angekommen war und diese wilde Geschichte von einem Dunkelelfen und einem Zwergenkönig erzählt hatte, die den Kriegshammer zurückholen wollten, von dem Sheila glaubte, dass sie ihn auf ehrliche Weise von dem Narren Josi Puddles gekauft hatte, hatten die Kapitänin und ihre Zauberin zahllose Stunden und endlose Tage damit verbracht, über das Schicksal dieses seltsamen Gastes zu debattieren. Und im Anschluss an viele solcher Gespräche hatte Bellany ihre Anführerin in dem Glauben verlassen, das Le'lorinel noch vor dem nächsten Morgengrauen tot sein würde. Und doch lebte Le'lorinel noch immer.
»Ein Besucher, Chefin«, erklang ein kehliger Ruf von der Tür her. Ein Halbogerposten kam herein und brachte eine große, geschmeidige Frau mit rabenschwarzen Haaren mit, die von zwei weiteren Ungetümen flankiert wurde. Sowohl Bellany als auch Sheila Kree bekamen große Augen, als sie den Neuankömmling erkannten.
»Jule
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