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Die Vergessenen Welten 16 - Die Drachen der Blutsteinlande

Titel: Die Vergessenen Welten 16 - Die Drachen der Blutsteinlande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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überwältigt bist, werden Menschen leiden. Deine Schuldgefühle entstehen aus der Befürchtung, du könntest nicht würdig sein – aber all das trifft nur zu, wenn du deine Position als einen Luxus betrachtest. Die Leute brauchen einen Anführer, und eine ordentlich festgelegte Weise, um ihn zu erwählen.«
    »Und dieser Anführer ist vom Besten umgeben«, sagte Gareth und machte eine ausholende Geste zu den Wandbehängen und Skulpturen im Flur. »Er hat gutes Essen und ein weiches Bett.«
    »Eine notwendige Erhöhung des Status und des Wohlstands«, sagte Kane. »Um dem einfachen Volk Hoffnung zu geben, dass es ein besseres Leben gibt, wenn nicht hier, dann in der nächsten Welt. Du stehst für ihre Träume und Fantasien.«
    »Und das ist notwendig?«
    Kane antwortete nicht sofort, und Gareth sah seinen alten Freund näher an, einen nach allen Maßstäben großen Mann, der dennoch in einem schmutzigen, abgetragenen Gewand vor ihm stand. Der König musste lachen, denn er kam zu dem Schluss, dass es Zeit war, dass die Blutsteinlande ein wenig mehr Wohltätigkeit von oben sahen.
    »Damara ist gesegnet, sagen die Bewohner des Landes, und die Bewohner von Vaasa hoffen, dass auch sie unter deinem Schutz leben können«, fuhr Kane fort. »Du hast ihren Jubel gehört. Wingham und ganz Palishchuk bitten Gareth, ihre Lehnsschwüre anzunehmen.«
    »Du bist ein guter Freund.«
    »Ich bin ein ehrlicher Beobachter.«
    Wieder berührte Gareth seine Schulter.
    »Was soll aus Entreri werden?«, fragte Kane.
    »Ihr hättet diesen Hund tot im Schlamm von Vaasa lassen sollen«, sagte Lady Christine, die aus ihrem Schlafzimmer kam.
    Gareth sah sie an, schüttelte den Kopf und fragte: »Hat er für sein dummes Spiel eine solche Strafe verdient?«
    »Er hat zugegeben, dass er Lady Ellery getötet hat«, sagte Kane.
    Gareth verzog das Gesicht, und Christine rief: »Was? Ich werde diesen Hund selbst umbringen!«
    »Das wirst du nicht tun«, erwiderte Gareth. »Es gibt Dinge, die wir noch herausfinden müssen.«
    »Er hat es selbst zugegeben«, sagte Christine.
    »Ich bin der Hüter der Gerechtigkeit, oder, Meister Kane?«
    »Ja.«
    »Dann wollen wir eine Ermittlung in dieser Sache vornehmen und herausfinden, was die Wahrheit ist.«
    »Und den Hund hinrichten«, sagte Christine.
    »Wenn es gerechtfertigt ist«, erwiderte Gareth. »Nur, wenn es gerechtfertigt ist.« Er sprach es nicht aus, aber er wusste, dass Kane ihn verstand: Er hoffte, dass es nicht dazu kommen würde.
     
    König Gareth hatte gerade den Bericht aus Vaasa gehört, wo seine Soldaten sich in Palishchuk eingerichtet hatten, und bedeutete dem Haushofmeister, den Kommandanten der Garnison von Heliogabalus hereinzubringen, woher seit einem Zehntag vielversprechende Berichte kamen. Aber zu Gareths Erstaunen, ebenso wie dem von Lady Christine und Bruder Dugald, die bei ihm saßen, war es kein Offizier der Blutsteinarmee, der den Saal betrat.
    Es war ein unverschämter Dunkelelf, dessen kahler Kopf im Schimmer des Morgenlichts glänzte, das durch die vielen Fenster des Palastes hereinfiel. Den Hut in der Hand, dessen riesige Feder bei jedem Schritt wackelte, näherte sich Jarlaxle mit strahlendem Lächeln.
    Die Wachen zu beiden Seiten beugten sich vor, bereit, den Dunkelelf auf ein Wort ihres Königs anzugreifen.
    Aber dieses Wort kam nicht.
    Jarlaxles Stiefel klackten laut, obwohl er über dicken Teppich ging. »König Gareth«, sagte er, als er sich dem Podium mit den Thronen näherte, und er vollzog eine tiefe, übertriebene Verbeugung. »Damara ist wahrlich wärmer geworden, nun, nachdem Ihr nach Hause zurückgekehrt seid.«
    »Was für eine Art Idiot seid Ihr?«, rief Lady Christine, offenbar nicht weniger überrascht als Gareth und Dugald.
    »Ein gewaltiger, wenn man den Gerüchten glauben darf«, erwiderte Jarlaxle. Die drei wechselten einen kurzen Blick.
    »Ja, ich weiß«, fügte Jarlaxle hinzu. »Ihr glaubt ihnen. Ich fürchte, das ist mein Schicksal.«
    Hinter dem Drow, am anderen Ende des Teppichs, kam nun der Haushofmeister mit dem Mann aus Heliogabalus herein. Er blieb überrascht stehen und sah sich verwirrt um, als er den Drow bemerkte.
    Gareth nickte, denn nun verstand er, dass Jarlaxle ein wenig Magie benutzt hatte, um am Vorzimmer vorbeizukommen, obwohl der Raum angeblich gegen solche Magie geschützt war. Der König bewegte die Hand zur Seite, wo sein Schwert hing – Kreuzfahrer, eine heilige Klinge, in deren gesegnetem Metall sich ein mächtiger

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