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Die Vergessenen Welten 16 - Die Drachen der Blutsteinlande

Titel: Die Vergessenen Welten 16 - Die Drachen der Blutsteinlande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Jarlaxle. »In allem. Ich denke, Ihr werdet bei Eurer Rückkehr feststellen, dass die Blutsteinlande ein interessanter und profitabler Ort sind.«
    »Und wir werden Euch wiedersehen«, sagte Tazmikella. »Und ich warne Euch, Eure Verkleidung täuscht Drachenaugen nicht.«
    »Aber ich fürchte, ich darf nicht zurückkehren«, erwiderte der Drow.
    »Drachen und Drow leben länger als Menschen – länger selbst als die Erinnerungen von Menschen«, sagte Ilnezhara. »Auf Wiedersehen, Jarlaxle.«
    Bei diesen Worten sprang sie hoch und drehte sich, breitete ihre großen Flügel aus und fing mit ihnen die aufsteigende Hitze des Wüstensands auf. Ihre Schwester tat es ihr nach, und es brauchte nur einen einzigen Schlag ihrer gewaltigen Flügel, um sie sicher davonzutragen. Der Wind, den sie aufwirbelten, ließ einen Sandsturm über die drei Gefährten hinwegfegen.
    »Verfluchte Lindwürmer«, beschwerte sich Athrogate.
    Als die drei sich den heißen Sand aus den Augen gewischt hatten und den Schwestern hinterherschauen konnten, waren diese nur noch kleine Punkte weit im Osten.
    »Nun, mir werden die beiden nicht fehlen, aber ich habe auch nichts dafür übrig, auf diesem Boden zu Fuß zu gehen«, murmelte Athrogate. Er ließ sich wieder auf den Hintern fallen und begann, sich die Stiefel anzuziehen.
    »Ich habe nicht vor zu laufen«, versicherte ihm Jarlaxle. Er griff in den Beutel an seinem Gürtel und holte eine seltsame rote Statuette heraus. Mit einem Zwinkern zu Entreri warf er sie Athrogate zu.
    Der Zwerg fing sie auf und starrte den Gegenstand an:
    einen kleinen roten Eber. »Der Bildhauer hat wohl vergessen, dem verdammten Ding eine Haut zu geben?«
    »Es ist ein Hölleneber«, erklärte Jarlaxle. »Ein Geschöpf der unteren Ebenen, wild und unermüdlich – ein angemessenes Reittier für Athrogate.«
    »Angemessen?«, fragte der Zwerg offensichtlich verdutzt. »Wenn ich mich draufsetze, geht er in meinem Hintern verloren. Bruhaha! «
    »Die Statuette ist nur ein Kanal«, erklärte Jarlaxle, zog seine eigene Obsidianstatuette heraus und ließ sie neben sich auf den Boden fallen. Er beschwor den höllischen Nachtmahr herauf, und einen Augenblick später scharrte das feurige Tier neben ihm auf dem weichen Boden.
    Athrogate grinste schief, dann ließ er den roten Eber auf den Boden fallen. »Wie rufe ich ihn?«, fragte er eifrig.
    »Schnaub.«
    Athrogate schnaubte.
    »Nein, das ist sein Name. Ruft nach ›Schnaub‹, und ›Schnaub‹ wird kommen.«
    Entreri rief mit wenig Heiterkeit und ohne jede Überraschung sein eigenes Reittier Schwarzfeuer an seine Seite. Gleichzeitig tat Athrogate, wie Jarlaxle ihm geraten hatte, und tatsächlich erschien ein großer rothäutiger Eber neben dem Zwerg. Dampf stieg von seinem Rücken auf, und wenn er schnaubte, was er mehrmals tat, zuckten kleine rote Flammen aus seinen Nüstern.
    »Schnaub«, sagte Athrogate anerkennend. Er stellte sich neben das Tier, das wie die Nachtmahre vollständig gesattelt erschienen war, aber er zögerte, bevor er aufsaß. »Sieht aus, als könnte es ein wenig heiß werden«, erklärte er seinen Begleitern.
    Entreri schüttelte einfach nur den Kopf, wendete seinen Nachtmahr und begann, auf die ferne Oase zuzugaloppieren.
    Jarlaxle und Athrogate folgten ihm bald, und das kleinere Tier hatte keine Probleme, mit den Nachtmahren Schritt zu halten, denn seine kurzen Beine bewegten sich rasend schnell.
     
    Entreri blieb die ganze Zeit vor den anderen, bis zur letzten hohen Düne vor der Oase. Dort zügelte er sein Pferd und wartete, nicht, weil er sich nach Gesellschaft gesehnt hätte, sondern weil der Anblick, der sich ihm bot, ihn vorsichtig werden ließ. Er kannte sich in der Wüste aus, kannte die Völker, die auf diesem sich stets bewegenden Sand unterwegs waren. Dieser Posten entlang der Handelsroute war » everni « , was man wörtlich als gesetzlos übersetzen konnte. Eine solche Oase stand unter niemandes offizieller Herrschaft, es gab keine Miliz, und sie konnte laut Edikt der Paschas von Memnon und Calimhafen von niemandem beansprucht werden. Jeder, der versuchte, sich hier dauerhaft niederzulassen oder eine Festung zu errichten, würde von beiden mächtigen Stadtstaaten bekriegt werden.
    Der offensichtliche Vorteil einer solchen Übereinkunft bestand darin, dass die vielen Handelskarawanen, die zwischen den Städten hin und her zogen, hier keinen Zoll zahlen mussten. Der Nachteil war selbstverständlich, dass solche Karawanen sich häufig gegen

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