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Die Vergessenen Welten 16 - Die Drachen der Blutsteinlande

Titel: Die Vergessenen Welten 16 - Die Drachen der Blutsteinlande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Blutlache auf Bauchhöhe.
    Belrigger fuhr erneut herum, sein Gesicht eine Maske von Zorn und Angst, aber falls er vorgehabt hatte, den Eindringling zu schlagen, hielt ihn der Anblick einer langen roten Klinge, die auf ihn gerichtet war, wirksam davon ab.
    »Wer bist du?«, flüsterte er.
    »Jemand, der abrechnen will«, antwortete Entreri.
    »Du hast Tosso umgebracht?«
    »Wahrscheinlich ist er noch nicht tot. Bauchwunden brauchen ihre Zeit.«
    Belrigger bewegte den Mund, schien aber keine Worte finden zu können.
    »Du weißt, was er mir angetan hat«, erklärte Entreri.
    Belrigger schüttelte den Kopf, und schließlich gelang es ihm zu sagen: »Dir angetan? Wer bist du?«
    Entreri lachte. »Ich sehe, du hast keine familiären Gefühle. Aber das überrascht mich nur wenig.«
    »Familiär?«, flüsterte Belrigger, und dann wurden seine Augen noch größer, als er erneut fragte: »Wer bist du?«
    »Das weißt du.«
    »Ich habe genug von deinen Spielchen«, sagte Belrigger und drehte sich um, als wollte er gehen. Aber das rote Schwert blitzte auf, die Spitze bewegte sich unter sein Kinn und hielt ihn auf. Mit einer leichten Drehung des Handgelenks zwang Entreri den Mann zurück an den Tisch, und dann kam er näher, drehte die Klinge erneut, dirigierte Belrigger zu einem Stuhl und wartete, bis er sich hingesetzt hatte.
    »Diese Worte habe ich schon öfter gehört«, sagte Entreri, zog sich den anderen Stuhl heran und setzte sich näher an der Tür hin. »Für gewöhnlich gefolgt von einem Schlag mit der Rückhand. Ich würde einen solchen Schlag jetzt beinahe begrüßen.«
    Belrigger schien kaum atmen zu können. »Artemis?«, flüsterte er leiser.
    »Habe ich mich so sehr verändert, Vater?«
    Nach einem weiteren Augenblick des Staunens schien Belrigger schließlich seine Fassung zurückzugewinnen. »Was willst du hier?« Er warf einen Blick auf Entreris kostbares Schwert und seine Kleidung. »Du bist diesem Ort entkommen. Warum solltest du zurückkehren?«
    »Entkommen? Man hat mich in die Sklaverei verkauft.«
    Belrigger schnaubte und wandte den Blick ab.
    Entreri schlug mit der Hand auf den Tisch, verlangte die volle Aufmerksamkeit des Mannes. »Diese Idee amüsiert dich?«
    »Es interessiert mich nicht. Es war nicht meine Entscheidung, also geht es mich nichts an!«
    »Ein liebender Vater«, entgegnete Entreri sarkastisch. Zu seiner Überraschung und Empörung lachte Belrigger ihn aus.
    »Selbst Tosso war nicht so dreist«, sagte Entreri, und seine Erwähnung von Belriggers sterbendem Freund schien den Mann zu ernüchtern.
    »Was willst du?«
    »Ich will alles über meine Mutter wissen«, sagte Entreri. »Lebt sie noch?«
    Belriggers höhnischer Blick antwortete, bevor er sprach. »Du bist nach Calimhafen gegangen, ja?«
    Entreri nickte.
    »Shanali war tot, bevor du dort eintrafst, selbst wenn der Kaufmann seine Pferde gewaltig angetrieben hat«, sagte Belrigger. »Sie wusste, dass sie sterben würde, du Narr. Was glaubst du, wieso sie sonst ihren kostbaren Artemis verkauft hätte?«
    Entreris Gedanken überschlugen sich. Er versuchte, sich an diese letzte Begegnung zu erinnern, und sah die Zerbrechlichkeit seiner Mutter in einem vollkommen neuen Licht.
    »Sie hat mir tatsächlich leidgetan, die Hure«, sagte Belrigger, und in dem Moment, als das Wort seinen Mund verließ, warf sich Entreri mit furchterregender Geschwindigkeit nach vorn und schlug ihm fest ins Gesicht.
    Dann ließ er sich wieder auf seinen Stuhl sacken, und Belrigger sah ihn drohend an und spuckte Blut auf den Boden.
    »Ihr blieb nichts anderes übrig«, fuhr Belrigger fort. »Sie brauchte Geld, um die Priester zu bezahlen, damit sie ihr jämmerliches Leben retteten, denn ihren kranken Körper wollten sie im Austausch für ihre Magie nicht nehmen. Also hat sie dich verkauft, und sie haben ihr Geld genommen. Sie ist trotzdem gestorben. Ich bezweifle, dass sie etwas getan haben, um es aufzuhalten.«
    Belrigger schwieg, und Entreri saß lange Zeit einfach nur da und versuchte, die überraschenden Worte zu verarbeiten.
    »Hast du herausgefunden, was du wissen wolltest, Mörder?«, fragte Belrigger.
    »Sie hat mich verkauft?«, fragte Entreri.
    »Das habe ich doch gerade gesagt.«
    »Und mein lieber Vater hat mich beschützt«, erwiderte Entreri.
    »Dein lieber Vater?«, fragte Belrigger. »Weißt du denn auch, wer das ist?«
    Entreris Miene war plötzlich sehr angespannt.
    »Du bist wirklich so dumm zu glauben, dass ich dein Vater bin?«, fragte

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