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Die Vergessenen Welten 16 - Die Drachen der Blutsteinlande

Titel: Die Vergessenen Welten 16 - Die Drachen der Blutsteinlande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Palishchuk und seine vielen Helden an.
    Und wieder wurden die Gläser gehoben.
    Viele Bürger der Stadt waren an diesem Abend in den Gemeinschaftsraum des Gasthauses zum Müden Wanderer gekommen, um – noch einmal – Arrayan und Olgerkhan zu ehren, ihre mutigen Verwandten, die sich in die Burg gewagt hatten. Mehrere Bürger waren im Kampf mit den Wasserspeiern der Burg umgekommen und noch mehr verwundet worden, als die Ungeheuer die Stadt angriffen. Die Halb-Orks wussten, wenn Arrayan, Olgerkhan und die anderen den untoten Drachen und seine schrecklichen Diener nicht besiegt hätten, wäre ihre geliebte Stadt jetzt wahrscheinlich verlassen und die Überlebenden wären auf der Flucht zum Vaasa-Tor.
    Also hatten sie allen Grund zum Feiern, und als Riordan Parnell, der legendäre Barde und ein wichtiger Mann an König Gareths Hof, in Palishchuk eingetroffen war, hatte dies die Festlichkeiten zu neuen Höhepunkten getrieben.
    Riordan erkannte, dass sein Ruf ihm vorausgeeilt war, und wollte niemanden enttäuschen. Er sang und spielte seine schöne Laute, unterstützt von ein paar ziemlich guten Musikern von Winghams reisender Kaufmannstruppe, die sich – zum Glück, denn Wingham und Riordan waren alte Freunde – immer noch in der Stadt aufhielt.
    Riordan sang, und alle tranken. Er sang noch mehr, und sie tranken noch mehr. Riordan spendierte großzügig Getränke für die anwesenden Würdenträger und die beiden Ehrengäste und zahlte aus seinem schier unerschöpflichen Beutel – und bei all seiner Großzügigkeit behielt der Barde den Überblick, wer wie viel trank. Anfangs hatte er daran gedacht, Arrayan und Olgerkhan genügend, wenn auch nicht zu viel trinken zu lassen, denn er hatte an diesem Abend noch erheblich mehr vor, als seine musikalische Begabung zu demonstrieren. Betrunkene redeten ungehemmter, und Riordan wollte hören, was die beiden jungen Leute zu sagen hatten.
    Nachdem er sie gesehen hatte, hatte der Barde seine Pläne jedoch leicht abgeändert. Ein Blick auf Arrayans schönes Gesicht überzeugte ihn, dass es besser wäre, Olgerkhan den ganzen Abend mit dem stärksten Alkohol zu versorgen. Ja, Arrayan hatte Riordan verblüfft, und so etwas passierte dem dreisten und charmanten Herzensbrecher nur selten. Nicht, dass sie von spektakulärer Schönheit gewesen wäre – Riordan hatte mit einigen der verführerischsten Frauen in den Blutsteinlanden geschlafen. Nein, er war überrascht, dass er sich überhaupt zu Arrayan hingezogen fühlte. Ihr Gesicht war breit und rund, aber auf sehr angenehme Art, ihr Haar glänzte, und ihre Zähne waren sauber und gerade, ganz anders als die schiefen, vorstehenden Hauer, die bei Leuten ihrer Herkunft so oft zu beobachten waren. Hätte er Arrayan auf den Straßen von Heliogabalus oder Dorf Blutstein gesehen, wäre der Barde nie auf die Idee gekommen, dass sie auch nur einen einzigen Tropfen Ork-Blut hatte.
    Da er es nun aber einmal wusste, konnte er hier und da etwas von diesem Erbe an der Frau erkennen. Ihre Ohren waren klein, ihre Stirn leicht abgeflacht, mit Brauen, die eine Spur zu dicht waren.
    Nichts davon zählte jedoch für das große Ganze, denn sie war hübsch und nett und lächelte, und Riordan war fasziniert und deshalb auch überrascht.
    Also sorgte er mit einem Zwinkern zur Kellnerin und einer zusätzlichen Münze auf ihrem Tablett dafür, dass Arrayans Begleiter und Mitheld, der viel mehr nach einem Ork aussehende Olgerkhan, sich ordentlich betrank. Schon bald fiel Olgerkhan vom Stuhl und unter den Tisch, wo er zufrieden unter dem Johlen und Jubeln der anderen Gäste schnarchte.
    Riordan wählte den Zeitpunkt sorgfältig. Er wusste, er konnte Wingham nicht ausmanövrieren, denn der alte Halb-Ork war viel zu schlau, um sich von einem Mann von Riordans wohlverdientem Ruf hereinlegen zu lassen, und der Barde sah, dass Wingham sich gut um Arrayan kümmerte, die, wie er erfahren hatte, seine Nichte war. Als nach und nach immer mehr Gäste einschliefen oder aussahen, als würden sie nicht mehr lange wach bleiben, änderte der Barde das Tempo seiner Lieder. Es war inzwischen früh am Morgen, also begann er, die Dinge zu einem Ende zu bringen ... wenn auch langsam.
    Er fügte auch mehr und mehr Zauber zu seinen Liedern hinzu und nutzte die Magie seiner Stimme, die Begabung eines jeden wahren Barden, um die Stimmung der leicht angesäuselten Arrayan zu beeinflussen. Er beruhigte sie. Er bezauberte sie mit subtiler Schmeichelei. Die Hintergrundmagie seiner Lieder

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