Die Verlobte des Prinzen
sich zu Duarte. „Und wenn es dir zu kalt wird, kannst du einfach in eins deiner anderen Hotels fahren.“
„So wie Kate für ihren Job reisen muss.“
Kate schoss ein Foto von den beiden.
Ihre Schwester zog die Nase kraus. „Ja, aber die Postkarten sind nicht mehr so toll wie früher.“ Im nächsten Moment lächelte sie jedoch wieder. „Ich habe immer noch die Karte aus Paris. Da ist der Eiffelturm drauf, cool, oder?“
„Sehr cool, Jennifer.“
„Hey“, meinte Shannon lächelnd. „Duarte und Kate könnten den Jet nehmen und mit dir zum Eiffelturm fliegen.“
Kate musste sich auf die Zunge beißen, um Shannon nicht anzufahren, während Jennifer weiter aufgeregt über die Möglichkeit einer solchen Reise plapperte. Shannon wusste ja nicht, dass sie Jennifer Hoffnungen auf etwas Unmögliches machte. Der Betrug belastete Kate von Tag zu Tag mehr. Shannon ahnte nicht, dass Kates Verlobung mit Duarte eine Farce war. Kate fragte sich, ob sie sich darauf eingelassen hätte, wenn sie gewusst hätte, wie viele Menschen davon betroffen sein würden – und wie viele sie damit verletzen würden.
Einschließlich sich selbst.
Was für ein Zeitpunkt, um zu erkennen, dass sie nicht wollte, dass diese Sache in zwei Wochen vorbei war. Sie wusste nicht, was die Zukunft bereithielt, aber wie wunderbar wäre es, mit Duarte eine echte Beziehung einzugehen. Geistesabwesend drehte sie an ihrem Verlobungsring, und plötzlich fiel ihre Kamera in den Sand.
Oh, nein! Sie hockte sich hin und wischte hastig den Sand von der Kamera. Sie hatte kein Geld, um ihre Ausrüstung zu ersetzen. Wie dumm von ihr, sich irgendwelchen Fantasievorstellungen von Reisen nach Paris und vererbtem Schmuck hinzugeben. Was war nur los mit ihr?
Ein Schatten fiel über sie – und im nächsten Moment stand Duarte neben ihr und reichte ihr ein Tuch. „Brauchst du das?“
„Danke.“ Sie war so verwirrt. Er hatte ihr während der vergangenen Woche zwar seinen Körper geschenkt, aber sein Herz blieb ihr verschlossen.
„Dir fehlt das“, bemerkte er. „Diese Art von Reisen, die du früher gemacht hast, bevor du angefangen hast, für den Intruder auf Jagd nach Stars zu gehen.“
Ach, das war im Augenblick ihre geringste Sorge. Aber Duarte hatte ja auch keine Ahnung, dass er ihr Herz in einer Weise berührt hatte, wie sie seins wohl niemals erreichen würde.
„Meine Schwester braucht Kontinuität“, erwiderte sie leise und wich damit seiner Frage aus. „Dies ist der einzige Weg, genug zu verdienen, damit ich für sie sorgen kann.“
„Vielleicht gibt es verschiedene Wege, um Kontinuität zu finden, ohne dass man an einem speziellen Ort wohnen muss.“
Lernte der Mann nie etwas dazu? Jetzt versuchte er schon wieder, Jennifers Leben für sie zu dirigieren. Der Frust der vergangenen Woche kam wieder hoch. „Das sagt ein Mann, der in Hotels lebt, ein Mann, der Angst vor einem echten Zuhause hat!?“
Angst vor einer echten Verbindung, verdammt.
Sie starrten einander an, und die Unterschiede zwischen ihnen traten wieder einmal allzu deutlich hervor. Es tat weh, und Kate fragte sich, wie sie sich heute Nacht wieder auf ihre heiße Affäre einlassen sollte, wenn sie es nicht einmal schafften, in den elementarsten Dingen übereinzustimmen.
Sie schluckte und stand auf. „Ich gehe schnell rein und lade die Fotos auf den Computer. Mein Chef wartet schon auf Nachschub, und ich möchte die Deadline nicht überschreiten.“
Duarte umschloss ihren Arm, und sein Blick verriet, dass er das Gespräch noch nicht für beendet betrachtete. Er wurde jedoch abgelenkt, als Javier im Jeep angefahren kam.
„Duarte“, rief Javier, „ich wollte es euch persönlich sagen.“
Shannon sprang auf und rief ängstlich: „Ist etwas mit Enrique? Ist er …“
Antonio kam aus dem Wasser gesprintet, Kolby an der Hand. „Javier?“
Der Sicherheitschef hob die Hand. „Beruhigt euch. Es sind gute Nachrichten. Dem König geht es gut genug, um aus der Klinik entlassen werden zu können. Er kommt im Laufe des Tages nach Hause.“
Der Druck, der auf Kate lastete, wurde nicht weniger, als sie daran dachte, dass sie noch einen weiteren Menschen mit ihrer vorgetäuschten Verlobung hinters Licht führen würden. Dieses Mal setzten sie einen alten, kranken Mann auf die Liste derer, die sie verletzten. Und im Moment machte sie sich weniger Sorgen darum, wie sie Duarte jemals verzeihen konnte, als darum, wie sie sich selbst all dies hier verzeihen sollte.
11. KAPITEL
Sein
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