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Die Verlobte des Prinzen

Die Verlobte des Prinzen

Titel: Die Verlobte des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHERINE MANN
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verstehen. Es machte ihm etwas bewusst, wovor er bisher die Augen verschlossen hatte. Kate war viel mehr Teil seiner Welt als er selbst. Sie passte sich perfekt in diese Umgebung ein, bewältigte selbst stressige Momente bravourös, war stark und hatte trotzdem einen beruhigenden Einfluss auf die Menschen in ihrem Umfeld. Sie war eine intelligente Frau mit hellwachem Verstand, die wusste, was sie wollte, und dennoch nicht vergaß, sich um andere zu kümmern.
    Wie frustrierend feststellen zu müssen, dass Kate recht hatte, wenn sie ihm vorwarf, dass er sich nicht einmal an ein Haus, geschweige denn an eine Frau binden wollte. Er hatte sich immer gerühmt, ein tatkräftiger, entschlussfreudiger Mann zu sein, doch was Kate betraf, befand er sich in einem Schwebezustand, und auch wenn er nachts im siebten Himmel schwebte, blieb das unbefriedigend.
    Es wurde Zeit, aktiv zu werden. Er hatte noch zwei Wochen Zeit bis zur Hochzeit seines Bruders, und er würde jede Minute davon nutzen müssen, um Kate zu überzeugen, dass sie auch nach ihrer einmonatigen Frist einen festen Platz in seinem Leben hatte.
    Nach Luft schnappend, schreckte Kate in ihrem Bett hoch. Sie war allein.
    Ihr Herz klopfte schnell, als sie den Blick hastig durchs Zimmer gleiten ließ. Nein, Duarte war wirklich nicht da. Sie war in seinen Armen eingeschlafen und in einen Albtraum hineingeglitten, in dem sie wie eine von Dalís Uhren zerschmolzen war … über den Sims von Duartes Resort auf Martha’s Vineyard.
    Fort aus seinem Leben.
    Mit zitternden Händen strich sie sich das Haar aus dem Gesicht. Der Duft von Duartes Aftershave war noch allgegenwärtig, so wie er in ihren Erinnerungen allgegenwärtig war. Er war ein so zärtlicher Liebhaber gewesen.
    Sie streckte sich wieder aus, und als sie sich umdrehte, stellte sie fest, dass auf dem Kissen neben ihr etwas lag. Neugierig schaltete sie die Nachttischlampe an. Ein eingewickeltes Geschenk lag in der Mulde, die Duartes Kopf hinterlassen hatte. Offenbar handelte es sich um ein ganz persönliches Geschenk, etwas ganz anderes als den Schmuck und die Kleider, die Duarte ihr im Rahmen ihrer kleinen Charade gegeben hatte.
    Warum war er nicht hiergeblieben, um ihre Reaktion zu beobachten? War er vielleicht genauso unsicher wie sie, wenn es darum ging, wie sie weitermachen sollten?
    Ihr Magen verkrampfte sich vor Aufregung und Angst. Vielleicht regte sie sich völlig umsonst so auf. Wenn sich das Geschenk nur als ein neues Kleid entpuppte, das sie zur Hochzeit seines Bruders tragen konnte, würde sie sich albern vorkommen.
    Da es nur einen Weg gab, herauszufinden, was in dem Paket war, nahm sie es vom Kopfkissen. Es war schwerer als vermutet. Neugierig riss sie Schleife und Geschenkpapier ab.
    Ein kleines gerahmtes Schwarzweißfoto kam zum Vorschein. Aber nicht irgendein Foto, nein, eine Ansel-Adams-Fotografie. Ihre Hand zitterte, als sie mit den Fingern über das Bild strich. Duarte hatte es nicht vergessen. Nur einmal hatten sie über ihren Lieblingsfotografen gesprochen, und doch hatte er es sich gemerkt und dieses Geschenk extra für sie ausgewählt.
    Ja, er hatte seine Grenzen überschritten, als er Jennifer aus dem Heim geholt hatte, doch er versuchte ganz offensichtlich, es wiedergutzumachen – und zwar nicht mit einem Geschenk, das er jeder Frau hätte machen können.
    Kate legte das Foto vorsichtig zur Seite und schlug die Decke zurück. Sie musste Duarte finden, um ihm zu danken, und um herauszufinden, ob sie zu viel in diese Geste hineininterpretierte. Sie schlüpfte in Jeans und Pullover und trat in den Wohnbereich. Duarte war nicht zu sehen, doch die Balkontür stand offen.
    Die Terrasse war leer, und auch als sie hinunter zum Strand blickte, entdeckte sie niemanden.
    Gerade als sie sich wieder umdrehte, hörte sie jedoch ein Quietschen.
    Der Mond tauchte hinter einer Wolke auf, und Kate entdeckte eine Hängematte, die zwischen zwei großen Bäumen angebracht war. Das geisterhaft weiße Licht erinnerte sie an das Foto, das Duarte ihr geschenkt hatte. Er lag in der Hängematte und schaukelte gemächlich. Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie ihn jemals so entspannt gesehen hatte.
    Ihre Augen hatten sich inzwischen an die Dunkelheit gewöhnt, und so konnte sie erkennen, dass Duarte den gleichen Ninja-Anzug trug wie an dem Abend, als sie sich zum ersten Mal getroffen hatten. Er war wohl im Fitnessraum gewesen, nachdem sie eingeschlafen war. Sie hatte längst herausgefunden, dass er das

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